Denon AVR-X4400H

Test: Denon AVR-X4400H – Überraschend musikalisch

Überraschend musikalisch

Dass man bei Denon nicht nur Stereo, sondern auch Mehrkanal kann, hat man in der Vergangenheit oft genug bewiesen. Wir wollten dieses Mal vor allem wissen, was man vom neuen AVRX4400H als audiophiler Mensch erwarten darf.

Ja, der neue Denon Premium 9.2-Kanal AVR-X4400H kann 7.1.2 oder auch 5.1.4 aus dem Stand ohne weiteres Bespielen. Und natürlich wirft er mit den neusten Formaten um sich, als wäre es das leichteste der Welt, darunter Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D. Und dass dabei hochstromfähige Leistungstransistoren zum Einsatz kommen, die auf neun Endstufen verteilt pro Kanal 200 Watt zur Verfügung stellen, klingt fast schon selbstverständlich. Das Herz des Mehrkanalboliden bilden vier SHARC-DSP-Prozessoren der vierten Generation, die eine immense Rechenleistung zur Verfügung stellen, um all die virtuellen Klangformate und Bearbeitungen zu bewerkstelligen. Doch wie sieht es in solchen Fällen des überbordenden Chipeinsatzes eigentlich noch mit der Fidelität eines Gerätes aus? Dass das Gerät bis zur Decke mit Leistung ausgereizt ist, merkt man spätestens an der deutlichen Hitzeentwicklung. Doch bevor wir mit HiRes-Audio und Vinyl-Tests anfangen können, kommt natürlich der obligatorische Einrichtungsassistent ins Spiel, der uns gekonnt durch den Setup-Prozess begleitet und Netzwerk oder eventuelle Lautsprecherkonfigurationen überprüft und einmisst. Mit dem neuen hochentwickelten Raumakustikkorrektursystem Audyssey MultEQ XT32 werden selbst Einsteiger verständlich geführt und nach 15 bis 20 Minuten geht es dann endlich los mit der Musik.

Denon AVR-X4400H Innenansicht
Vierfache SHARC-Power – für alle eventuellen Rechenaufgaben gewappnet. Der AVR-X4400H weiß, wie man digital arbeitet. Hochstromfähige Leistungstransistoren – sie sind maßgeblich für die Hitzeentwicklung zuständig aber sorgen natürlich auch für 200 Watt pro Kanal. Es ist wenig Platz im Gerät, aber für einen voluminösen Trafo war noch Fläche – Die Schaltnetzteilskeptiker werden es danken

Klang

Wir beginnen mit Vinyl und der integrierten Phono-MM-Vorstufe bevor wir uns den digitalen Zuspielern widmen. Als Test-Referenz dient uns hier sehr oft das Album „Human Impressions“ von Thomas Siffling And The Public Sound Office. Das Instrumentalalbum besticht durch einen exzellenten Stereomix, der Probleme in der Kanaltrennung und Übersprechen sofort aufdeckt. Doch keine Spur davon. Die Phono-Vorstufe liefert eine souveräne und klare Stereo-Abbildung. Sie kann mit der Differenziertheit eines MC-Systems nicht mithalten, aber sie gliedert sich in Sachen Transparenz und Dynamik nahtlos ein zwischen all den digitalen Formaten. Diese testen wir für den kürzest möglichen Signalweg natürlich im hauseigenen Pure-Direct-Modus und da gehen wir direkt in die vollen. Also fast. Denn DSD wird zwar bis 5,6 MHz nativ unterstützt, vom angeschlossenen USB-Stick möchte der AVR-X4400H dann aber doch lieber nur die DSF-Dateien abspielen und nicht die DFF. Das ist aber auch kein Beinbruch, ist DSF für viele Klangsammler von Haus aus das bevorzugte Format, da es im Gegensatz zu DFF Metadaten abspeichert, die vom Denon auch hervorragend ausgelesen und angezeigt werden. Und das nicht nur über HDMI am eventuell angeschlossenen Fernseher, sondern auch im Display an der Front des Gerätes.

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  • Denon AVR-X4400H: Bildrechte beim Autor