Plattenspieler: Das macht sie aus

Wahre Musikkenner schwören auf den Klang, der aus einem Plattenspieler tönt. Kabellose Kopfhörer, Bluetooth-Boxen und andere Geräte können da einpacken. Doch was macht einen guten Plattenspieler wirklich aus? Und wie findet man den perfekten Plattenspieler? Diese und weitere Fragen beantwortet dieser Artikel.

Die Technik des Plattenspielers

Zunächst sollte man einen Blick ins Innenleben werfen. Immerhin ist es die Technik, die stimmen muss, damit am Ende ein einzigartiger Klang herauskommt. Es gibt viele Plattenspieler, die ein einzigartiges Design aufweisen, doch sind sie auch in ihrer Bauweise so überzeugend?

Plattenspieler: So werden sie angetrieben

Wer auf der Suche nach einem neuen Plattenspieler ist, sollte sich damit befassen, mit welchem Antrieb die verschiedenen Modelle ausgestattet sind. Besonders bewährt hat sich die Verwendung von Gleichstrommotoren in Plattenspielern. Diese sind sehr leistungsstark, effizient und kompakt. Wer bereits einen Plattenspieler in Gebrauch hatte, der keinen Gleichstrommotor eingebaut hat, wird den Unterschied deutlich hören. Gleichstrommotoren werden übrigens auch als DC Motoren bezeichnet, die „brushless“ sind, also nicht verschleißen. Achtet man auf diese Bezeichnung, kann man beim Plattenspielerkauf nichts falsch machen.

Plattenspieler mit Riemenantrieb hingegen gilt es zu umgehen. Bei dieser Variante ist ein elastischer Gummiriemen mit dem Plattenteller verbunden. Dieser absorbiert Schwingungen, was dazu führen kann, dass der Klang beeinträchtigt wird. Außerdem müssen die Riemen bei häufigem Gebrauch gewechselt werden – ein Gleichstrommotor kommt ohne solchen Wartungsaufwand aus.

Natürlich richtet sich die Antriebsart auch danach aus, für welchen Zweck man den Plattenspieler benötigt. Spielt man alle paar Wochen privat einmal eine Schallplatte ab, ist auch ein Modell mit Riemenantrieb eine Möglichkeit. Wer das Gerät jedoch häufig in Gebrauch hat und vielleicht sogar als DJ oder anderweitig in der Musikbranche tätig ist, sollte die Finger ganz klar von einem Riemenantrieb lassen.

Abtastung der Schallplatte

Eine Schallplatte hat heute üblicherweise Mikrorillen mit einer Breite von 40 Mikrometer. Der Rillengrund hat dabei einen Radius von circa 8 Mikrometern. Der Verrundungsradius einer sphärischen Nadel weist für gewöhnlich 15 Mikrometer auf, aber auch größere Nadeln funktionieren. Da ein Mikrometer 0,001 Millimetern entspricht, muss die Abtastung einer Schallplatte frei von äußeren Einflüssen passieren. Das, was bei der Abtastung passiert, kann man als Mensch mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmen. Trotzdem benötigen Tonarm und Tonabnehmer einen gewissen Spielraum – es ist also gar nicht so einfach, alle Ansprüche bei einem Plattenspieler zu erfüllen.

In der Praxis bedeutet das, dass es Plattenspieler gibt, die von selbst so arbeiten, dass sich der Luftschall und die Vibration nicht auf den Klang auswirken. Immerhin kommt es bei einem Plattenspieler immer zu etwas Vibration, was man spürt, wenn man einmal die Hand ruhig darauflegt. Andere Modelle hingegen muss man als Nutzer so aufstellen, dass sie ruhig stehen können. Erschütterungen dürfen hier nicht vorkommen, also sollte man besser still sitzenbleiben, wenn der Plattenspieler läuft.

Masse, Gewicht und Trägheit – das richtige Gleichgewicht

Bei einem guten Plattenspieler sind Masse, Trägheit und Gewicht in einem ausgewogenen Gleichgewicht. Immerhin soll sich der Plattenspieler nicht so stark bewegen, dass der Klang gestört wird, doch er darf auch nicht zu träge werden, damit die Platte noch sauber abgespielt werden kann.

Es kommt immer auf die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten eines Plattenspielers an. Wird beispielsweise ein schwerer Plattenteller verwendet, muss auch ein kräftigerer Antrieb verbaut werden. Damit dieser keine zu große Unruhe ins System bringt, muss der Schwerpunkt tief gesetzt werden und die anderen Bestandteile müssen ihr Nötiges tun, um dies auszugleichen.

Billiger Plattenspieler: Sinnvoll oder nicht?

Plattenspieler sind im Trend – doch darf es auch ein billiges Modell sein? Wenn man sich vor Augen führt, was bei einem Plattenspieler alles bedacht werden muss, sollte man sich nur ein Gerät von einem namhaften Hersteller anschaffen. Das kann bedeuten, dass man etwas mehr Geld in die Hand nimmt, dafür erhält man auch das Klangerlebnis, das man sich erhofft.

Bei billigen Plattenspielern wird häufig an der Qualität der Bauteile gespart, sodass diese oftmals kein perfektes Gleichgewicht ergeben. Zwar bedeutet ein niedriger Preis nicht zwangsläufig, dass der Plattenspieler seinen Zweck nicht erfüllt, doch wer Perfektion im Klang anstrebt und sich auf das Gerät verlassen können möchte, sollte lieber für ein hochpreisiges Modell sparen. Davon hat man länger etwas und kann die Platten besser genießen. Außerdem besteht hier nicht die Gefahr, dass die Schallplatten einen Schaden nehmen – das ist bei minderwertigen Nadeln nämlich ein Problem, das zwar nicht häufig vorkommt, aber nicht verachtet werden darf.