The Modern Times

Musik: Algorhythmic Dance Music – The Modern Times

Bei The Modern Times denken viele zunächst an den legendären Chaplin-Film und weniger an die gleichnamige Band aus Norwegen. Obwohl das Debüt aus 2017 zu einem Kritikerliebling in Norwegen wurde, führte sie ihre Popularität nicht in internationale Gefilde. Mal abwarten, was sich ab dem 30. August so tut. Dann erscheint ihr neues Album „Algorhythmic Dance Music“.

The Modern Times aus Norwegen

Zu Hause fühlen sich The Modern Times in der norwegischen Post-Punk Szene. Ganz wie Gang of Four, The Streets oder die Idles stehen sie für überschwänglichen und progressiven Sound. The Modern Times haben in ihrer nordischen Heimat nach zahlreichen Konzerten den Ruf, als zügellose Liveband das Publikum zu beglücken. Nach dem ersten Anspielen der Platte verwundert das auch nicht weiter. Denn „Algorhythmic Dance Music“ liefert mitreißenden Sound zum Loslassen und Tanzen, ohne Gedanken darüber zu verschwenden, welchen tieferen Sinn das ganze haben soll. Hier werden, so hat es den Anschein, keine tiefgründigen Geschichten bemüht, um den Texten zusätzlich noch übermäßige Bedeutung zu verleihen. Dafür interessiert sich in der Regel sowieso niemand besonders.

Leicht angetrunken mit viel Euphorie

So taumeln ihre Songs leicht angetrunken und mit viel Euphorie durchs Album. Zwei Titel, die sicher als beste Beispiele für den überschwänglichen Spirit der Band gelten können, sind „It Sure Is Fun To Party“ und „The World Needs More Parties“. Etwas eher in Richtung Americana tendiert der Titelsong. Grenzen verlaufen hier fließend, was das Album umso abwechslungsreicher und zugänglicher macht. Zur Veröffentlichung von „Algorhythmic Dance Music“ haben sich The Modern Times mit Black Pop einen passenden Partner angeschlossen. Das Label fungiert als Sublabel von Jansen Records (Death By Unga Bunga, Darling West, Band of Gold) und fokussiert sich auf intuitive, rotzige Musik. Rotzig und frech – so soll der Post-Punk sein. In diesem Fall allerdings ohne viel Gekreische – dafür mit eingängigen Melodien, die sicher auch uneingeweihten Indie-Pop Freunden gefallen können.

Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
3.8

Bildquellen:

  • Terje Arntsen_4: backseat