Wenn sie Musik machen kann, fühlt sie sich geschlechts- und staatenlos. Meshell Ndegeocello wird als Multitalent angepriesen und bringt nach fünf Jahren Pause ein Album raus, welches für Jazz-Fans unabdingbar sein wird, »The Omnichord Real Book«.
Musik ist ihr Tor zu den Wurzeln
1968 in Berlin geboren, zog die Grammy-Award-Gewinnerin Meshell Ndegeocello in Kindheitsjahren mit ihrer Familie in die USA. Der Weg zur Musik war vorprogrammiert, da sie Tochter des renommierten Saxophonisten Jacques Johnson ist.
Seit ihrer Jugend spielt sie Bass und tourte bereits mit einer großen Zahl an erfolgreichen MusikerInnen durch die Welt. Die 55-jährige Vollblut-Musikerin sieht es als selbstverständlich an, alles selbst zumachen. Sie schreibt ihre eigenen Texte, singt selbst und leitet Bands an.
Seit über 30 Jahren setzt sie Meilensteine für queere KünstlerInnen, besonders in der schwarzen Community. Mit ihren gesellschaftskritischen Texten macht sie auf Situationen aufmerksam und schafft Transparenz und Aufklärungsarbeit für Außenstehende.
So spiegelt das über Blue Note Records erschienene Album „The Omnichord Real Book“ die Verbindung Meshell Ndegeocellos zu ihren Wurzeln Ostafrikas wider. Besonders rausstechend ist dafür der Song „Vuma (feat. Thandiswa, Joel Ross)“. Dieser klingt wie ein afrikanisches Volkslied und man merkt sofort die Energie, die diesen Song umhüllt.
▶ Schauen Sie hier: Das sagt die Künstlerin über das neue Album:
Ein Instrument gab ihr neue Inspiration
Trotz groovigen Bass-Riffen und munter spielenden Instrumenten, verarbeitet Ndegeocello im neuen Album »The Omnichord Real Book« auch ein sehr schwerwiegendes Thema – den Tod ihrer Eltern. Auch der Albumtitel wurde stark durch Einflüsse, wie die Pandemie und einem ganz besonderen Instrument beeinflusst.
Durch die gezwungene Zeit Zuhause und somit vermehrt auch vor dem Computer, veränderte sich die Stimmung hinsichtlich Musik. Ein guter Freund schenkte ihr damals ein Omnichord, welches ein elektronisches Instrumentist und harfenähnliche Töne kreiert. Dies half ihr, neue Ebenen zu erreichen und die eingeschlossene Leidenschaft zurückzugewinnen.
Meshell Ndegeocello: Eine neue Seite zeigen
In »The Omnichord Real Book« löst sich Meshell Ndegeocello von alten Dogmen los, die ihr ihre Eltern auferlegt haben. Sie entfernt sich von der eigenen geschaffenen Erwartungshaltung, immer funkige, politische und gefühlvolle Musik zu machen und macht nun das, worauf sie Lust hat.
Authentisch zieht sie uns mit Fragen über spirituelle Wege, Mythen und ihrer afrikanischen Abstammung in den Bann. Tiefe Einblicke dessen, bringt sie uns mit „The 5th Dimension (feat. The HawtPlates)“ näher. Begleitet von zahlreichen Gastkünstlern, schafft sie ein breites Spektrum an wunderlichen und vertrauten Klängen. Sehr empfehlenswert!
Webseite: www.meshell.com
▶ Lesen Sie hier: Musik: Zwei interessante Neuheiten – Jazz Alben auf ACT
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Bildquellen:
- „The Omnichord Real Book“ Album Cover: Blue Note Records