Weihnachten kündigt sich an. Wenn der Einzelhandel sich aufs Schenken einstellt, dann wollen wir uns auch nicht mit Anregungen zurückhalten. Ein könnte das neue Album von Carolina Lee „Haunted Houses“ sein.
Carolina Lee mit psychedelischen Dream-Folk
Mit der klassischen Formation von Gitarre, Orgel, Bass, Schlagzeug und Gesang schafft es die Berliner Band, überraschend unaufgeregte Songs zu arrangieren, die sich ganz auf die eigene Poesie verlassen und einen zeitlosen Charakter haben. Langsame, leise Musik, deren Melancholie etwas Perfektionistisches hat und deren psychedelische Elemente einen experimentellen Anspruch haben. Zwischen Emotionalität und Humor entsteht eine Spannung, die mal an das dunkle Timbre von Karen Dalton, mal an die verträumte Schlichtheit von Mazzy Star erinnert. Auch Nico und The Velvet Underground kommen angesichts des berührenden Sprechgesangs von Sängerin Nadja Carolina in den Sinn.
Ganz persönliche Einblicke
Das Debütalbum „Haunted Houses“ erscheint am 15. Dezember. Nach zahlreichen Live-Auftritten seit 2019 hat die Band Songs entwickelt, die darauf warten, in Form eines Albums von einem größeren Publikum entdeckt zu werden: das Ergebnis aus Live-Erfahrungen und Band-Kompositionen. Das Album wurde 2020/2021 mit dem Musiker und Toningenieur Max Braun im Studio Areal 51 in Stuttgart aufgenommen, der auch die Produktionen für BRTHR und Karwendel leitet. Zur Band gehören noch Simon Grote (Gitarre, Orgel, Gesang), Jule Schröder (Bass, Gesang) und Lutz Oliver (Schlagzeug, Gitarre). Eine Besonderheit ist sicher, dass der Dokumentarfilmregisseur Kai Ehlers die Produktion der Platte auf Schritt und Tritt begleitete. Damit werden den interessierten Musikfreunden ganz persönliche Einblicke in die Arbeit von Caroline Lee gewährt.
Träumerische Energie
Neben der bereits erschienenen Single „Blossoms“ verkörpert besonders der Titel „Mirror Mirror“ in fünf atemlosen Minuten die mystisch-träumerische Energie, welche Carolina Lee dem Album eingehaucht haben. Besser lässt sich der Sound wohl nicht beschreiben. Die besonders harmonischen, ja regelrecht mit den Vocals verschmelzen, akustischen Instrumente tragen besonders zu dieser Stimmung bei.
Bildquellen:
- Albumcover: Backseat