Nubert nuJubilee 50 Lautsprecher Test

Test: Nubert nuJubilee 50 – Aktive Standlautsprecher (2,5 Wege)

Zum 50. Firmenjubiläum macht Nubert sich selbst – und den HiFi-Fans – ein ganz besonderes Geschenk: nuJubilee 50. Die aktive Standbox überzeugt nicht nur mit einem eleganten Design, sondern beherbergt auch moderne Aktivtechnologie im Inneren. Bevor dieser limitierte und überraschend preisgünstige Geburtstagsknaller vergriffen ist, haben wir uns ein Pärchen für einen Test gesichert.

Aktiv. Ehrlich. 50.

Im Januar 1975 nahm die Geschichte von Nubert ihren Anfang. In den vergangenen 50 Jahren hat sich der Hersteller aus Schwäbisch Gmünd zu einer festen Größe in der HiFi-Welt entwickelt. Das Sortiment reicht heute von passiven und aktiven Lautsprechern für HiFi und Studio über Soundbars, Subwoofer und Verstärker bis hin zu Funkadaptern und mobilen Lautsprechern – und noch einiges mehr.

Über 80 Mitarbeiter zählt das Unternehmen inzwischen. Seinem Leitspruch „ehrliche Lautsprecher“ bleibt Nubert dabei bis heute treu: Aufrichtigkeit und Transparenz gegenüber seinen Kunden sind hier nicht nur Worte, sondern gelebte Philosophie – wovon wir uns im Laufe der Jahre bereits mehrfach selbst überzeugen konnten.

So fanden viele der erwähnten Geräteklassen im Laufe der Jahre ihren Weg von Schwäbisch Gmünd nach Leipzig, in unsere Testredaktion. Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns noch ein ganz besonderes Testgerät aus dem Hause Nubert: ein Paar Aktivlautsprecher mit dem Namen nuJubilee 50. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um ein Sondermodell zum 50. Firmenjubiläum – in limitierter Auflage und mit einem äußerst attraktiven Preis versehen. Es würde uns daher nicht verwundern, wenn dieser Geburtstagslautsprecher ebenso schnell wieder vom Markt verschwindet, wie er erschienen ist.

Ein fairer Preis

Während Jubiläums-Editionen anderer Hersteller häufig als exklusive – und entsprechend hochpreisige – Prestigeobjekte daherkommen, schlägt Nubert bewusst einen anderen Weg ein. Ein Paar der Nubert nuJubilee 50 kostet 950 Euro – ein fairer Preis, der den Lautsprecher klar in der Einstiegsklasse positioniert. Genau diese schwäbisch-bodenständige Herangehensweise schätzen viele Fans an der Marke Nubert.

Zumal es einiges an Ingenieurskunst verlangt, ein audiophiles Produkt mit begrenztem Budget zu realisieren. Und eines können wir vorwegnehmen: Nubert hat bei diesem Jubiläumslautsprecher nicht an den falschen Ecken gespart. Der nuJubilee 50 präsentiert sich als rundum stimmiges und hochwertig verarbeitetes Produkt.

Schlankes Design & hochwertige Verarbeitung der nuJubilee 50

Etwas über 90 Zentimeter hoch ist der aktive nuJubilee-Standlautsprecher geraten. Mit 15,5 Zentimetern ist er dabei recht schmal und was seine Eleganz unterstreicht. Für einen sicheren Stand empfiehlt es sich, den mitgelieferten Sockel anzubringen. Dieser lässt sich mit vier einfachen Schrauben im Handumdrehen montieren und besteht – wie das gesamte Gehäuse – aus MDF.

Unser Testmodell zeigt sich in einem stilvollen Schwarzlack, alternativ ist auch eine weiße Variante erhältlich. Gehäuse und Technik sind durchweg solide verarbeitet: keine scharfen Kanten, alles sauber abgerundet und stabil verbaut.

Anschlussvielfalt der aktiven Standlautsprecher – HDMI, Bluetooth & mehr

Lediglich der optische Eingang wirkt etwas wackelig, was wir leider schon häufiger bei anderen TOSLINK-Buchsen erlebt haben. Bei der Verwendung optischer Kabel ist also etwas mehr Vorsicht geboten. Wo wir schon bei den Anschlüssen sind. Der Nubert nuJubilee 50 funktioniert nach dem Master-Client-Prinzip. Heißt: der rechte Lautsprecher beinhaltet die gesamte Audioschaltung samt Verstärker, Digital-Analog-Wandler und DSP. Der linke Lautsprecher hingegen ist passiv und wird vom rechten Speaker angetrieben.

Nubert verwendet für die Verbindung beider Lautsprecher jedoch keine herkömmlichen Lautsprecherkabel mit Litze oder Bananenstecker, sondern einen vierpoligen GX16-Stecker. Hierfür legt Nubert den nuJubilee 50 ein passendes Kabel mit einer ausreichenden Länge von fünf Metern bei. Dieses wirkt wertig und verspricht Langlebigkeit. Die GX16-Stecker werden mittels einer Überwurfmutter fest mit der Buchse verschraubt – das sorgt für eine äußerst stabile Verbindung. Beim Abziehen sollte man jedoch unbedingt darauf achten, zunächst die Überwurfmutter zu lösen. Andernfalls riskiert man, bei zu viel Kraft gleich das Innenleben des Lautsprechers mit in der Hand zu halten.

Der passive Lautsprecher kommt mit nur einem Anschluss aus. Deutlich spannender zeigt sich hingegen das Anschlussterminal der aktiven Box: Neben dem bereits erwähnten GX16-Stecker und dem optischen Eingang finden sich hier auch ein koaxialer sowie ein HDMI-Anschluss – ideal für ein vielseitiges Setup mit modernen Zuspielern.

Darüber hinaus steht Nutzern ein Cinch-Anschluss für das Zuspielen analoger Signale zur Verfügung. Und nicht zuletzt gibt es noch einen Sub-Out – ideal, um bei Bedarf einen Subwoofer ins Setup zu integrieren. Wie bei vielen anderen Aktivlautsprechern von Nubert, ist auch der nuJubilee 50 mit Bluetooth 5.0 und aptXHD ausgestattet. Der Jubiläumslautsprecher richtet sich sowohl an HiFi-Enthusiasten als auch an Heimkino-Fans und unterstützt deshalb die gängigen Formate DTS sowie Dolby Digital.

Bedienung der Aktivbox

Die Vorderseite des aktiven Lautsprechers ist mit einem Bedienterminal ausgestattet, wie wir das bereits von anderen Nubert-Aktivlautsprechern kennen. Es verfügt über einen drückbaren Drehregler, mit dem sich Lautstärke, Quelle und DSP-Einstellungen bequem steuern lassen. Die seitlichen Lauflichter sind farblich codiert, und nach kurzer Eingewöhnung erweist sich das Nubert-Terminal als äußerst effektive und intuitive Bedienlösung.

Da die direkte Steuerung am Gerät bei Standlautsprechern jedoch nicht immer die komfortabelste Option ist, legt Nubert dem nuJubilee 50 eine Fernbedienung bei. Diese ist kompakt, liegt angenehm in der Hand und vereinfacht die Bedienung zusätzlich. Dank der einzelnen Tasten für alle Funktionen gestaltet sich die Steuerung äußerst komfortabel.

Blick auf die Treiber

Zur Schallwandlung nutzen beide Lautsprecher jeweils ein 2,5-Wege-System mit einer Bassreflexöffnung. Als Höchtöner kommt je eine 25 Millimeter große Kalotte aus Seidengewebe zum Einsatz. Die Tief-Mitteltöner sind mit einer Membran aus einem Polypropylen-Verbundmaterial gefertigt und messen 118 Millimeter. Alle Chassis werden speziell für Nubert gefertigt und sind auf den jeweiligen Einsatzzweck optimiert.

Der DSP, der im Inneren des aktiven Teils schlummert, erlaubt eine maximale Signalauflösung von 192 kHz mit einer Bittiefe von 24 Bit. Um den Lautsprecher vor Übersteuerung zu schützen, verwendet der Nubert nuJubilee 50 eine Soft Clip-Technologie, welche die Audioschaltung schont. Für unseren Klangtest schließen wir den Cambridge Audio CXN100 direkt an die Nuberts an, analog und digital. So können wir die Qualität des integrierten Wandlers während des Testlaufs nachvollziehen.

Nubert nuJubilee 50 im Klangtest

Für unseren Klangtest starten wir mit dem Medium Hörspiel, das sich immer wieder als hervorragende Möglichkeit erweist, die cineastischen Qualitäten eines Lautsprechers zu testen. Schließlich gibt es kein Bild, das uns vom Klang ablenkt. Wir hören also „Die Putzfrau“ von Karl-Heinz Bölling, ein Kriminalhörspiel, das uns durch verschiedene Szenen wie Wohnzimmer, Badezimmer und eine belebte Hauptstraße führt. Diese wechselnden Atmosphären und Geräusche zaubert der nuJubilee 50 überzeugend in unseren Hörraum. Auch die Stimmen der verschiedenen Sprecher kommen natürlich und gut verständlich rüber. Die Klangbühne ist schön breit, und der Lautsprecher macht eine durchweg gute Figur.

Nun wechseln wir zur Musik. Wir hören Steve Wilson mit „Meanwhile“, der dritte Titel seines neuen Albums „Overview“. Auch hier präsentiert uns der Aktivlautsprecher von Nubert ein volles, breites Klangbild. Auffällig ist jedoch der relativ schmale Sweetspot der Lautsprecher: Sitzt man genau in der richtigen Position, entfaltet sich ein sehr ausgewogener, räumlicher und kraftvoller Klang. Bewegt man sich jedoch etwas nach hinten, wird der Klang schnell weniger fokussiert und verliert etwas an Präzision.

Richtige Aufstellung wichtig

Die Aufstellung als gleichseitiges Dreieck ist also enorm wichtig. Wir nehmen außerdem Anpassungen am EQ des Lautsprechers vor: Der Bass wird um eine Stufe erhöht, was der Lautsprecher problemlos verkraftet, da er relativ weit von den Wänden entfernt steht. Das Ergebnis des EQ-Adjustments ist ein sehr stimmiger Klang, genau wie wir es uns erhofft haben.

Nun begeben wir uns auf eine Reise ins All mit Steven Wilson und seinem neuen Album „The Overview“, welches wir hier besprechen. Die Drums und verschiedenen Tasteninstrumente umhüllen uns, während der Sprechgesang sanft und klar in der Mitte steht. Wir testen auch die anderen Klangmodi aus. Bei vielen aktiven Lautsprechern von Nubert kann ein Wide-Modus aktiviert werden, der den Klang breiter erscheinen lässt. Dieser gefällt uns jedoch hier weniger. Er wirkt unnatürlich und erzeugt Lücken im Frequenzgang, also schalten wir ihn wieder aus.

Klassiker aus Japan

Als nächstes tauchen wir in das Remixalbum „Hosono House Revisited“ von Hauomi Hosono ein. Auf dieser Compilation kommen viele Neuinterpretationen des japanischen Klassikeralbums zusammen. Es erschien im Jahre 2023, zum 50. Jubiläum von „Hosono House“, geradezu passend zum Nubert nuJubilee 50.

„Owari No Kisetsu“ in der Rei-Harakami-Version beinhaltet unermütliche LoFi-Drumsamples, breite E-Pianos und einen geisterhaften Gesang. Dieses interessante Klangbild bringt der Nubert Lautsprecher wirklich sehr schön in unserem Hörraum herüber. Jeder Klangschnipsel ist knackig und agil – das macht wirklich Spaß.

Jazziges

Zu guter Letzt hören wir die US-amerikanische Flötistin, Altsaxophonistin und Sängerin Bobbi Humphrey mit „Harlem River Drive“ aus dem Album „Blacks and Blues“. Vor allem die markante Flöte steht hier im Vordergrund und schwebt elegant und leicht durch den Raum. Die Becken des Schlagzeugs werden von den nuJubilee 50 angenehm und keineswegs spitz wiedergegeben – sie fügen sich harmonisch ins Klangbild ein und bieten ein sanftes, rhythmisches Fundament.

Im direkten Vergleich mit den anderen High-End-Lautsprechern dieser Ausgabe bleibt jedoch ein leichter Eindruck zurück: Den Nubert fehlt es ein wenig an jener feinen, emotionalen Nuance – an dem gewissen Quäntchen Feinsinnigkeit. Zugegeben, das ist ein anspruchsvoller Vergleich. Dennoch: Man hört dem Lautsprecher seine Preisklasse unter 1000 Euro an. Für eine Aktivbox in diesem Segment schlägt sich der nuJubilee 50 jedoch ausgesprochen gut – so ehrlich muss man sein.

Nuberts nuJubilee Verbund mit Streamer

Wie wir bereits erwähnten, nutzen wir einen Streamer von Cambridge Audio als Zuspieler. Das erlaubt uns einen guten A/B-Vergleich zwischen externem und internem Digital-Analog-Wandler. Mit einem ähnlichen Preisniveau wie die nuJubilee 50 bringt der Cambridge Audio CXN100 ( hier im Test) ideale Voraussetzungen mit, um das volle klangliche Potenzial der Lautsprecher auszuschöpfen.

Verwendet man ausschließlich den internen Wandler, muss man im Vergleich zur Variante mit dem externen Streamer Einbußen bei Dynamik, Grundtonfülle und Detailreichtum hinnehmen. Umso besser, dass der nuJubilee 50 auch analoge Zuspielung ermöglicht – denn mit einem hochwertigen externen D/A-Wandler blüht der Lautsprecher regelrecht auf. Ein solches Upgrade können allen Kunden daher klar empfehlen, um das klangliche Potenzial der Speaker vollends auszuschöpfen.

Lohnt sich die Nubert nuJubilee 50 für HiFi-Fans?

Der Jubiläumslautsprecher von Nubert hinterlässt einen starken Eindruck – und das bei einem bemerkenswert fairen Preis von 950 Euro. Kaum ein anderer Hersteller platziert ein Sondermodell zum Firmenjubiläum so bewusst im Einsteigersegment. Doch Nubert verfolgt hier einen klaren Plan: Mit dem nuJubilee 50 präsentieren sie einen rundum gelungenen Aktivlautsprecher, der in der Preisklasse bis 1.000 Euro zu den vielseitigsten und klanglich kompetentesten Modellen gehört.

Die Verarbeitung ist solide, das Design elegant, und dank der integrierten Verstärkertechnik wird kein externer Verstärker benötigt. Hinzu kommen diverse DSP-Optionen, mit denen sich der Klang gezielt an Raum und Hörgeschmack anpassen lässt. Dennoch empfehlen wir den Einsatz eines hochwertigen externen Wandlers – so kann sich der nuJubilee 50 ganz auf das Klanggeschehen konzentrieren und sein volles Potenzial entfalten.

Wichtig ist außerdem die präzise Aufstellung: In unserem Test erwies sich ein gleichseitiges Dreieck als ideal, um den eher schmalen Sweetspot optimal zu nutzen. Wer diese Punkte beachtet, erhält einen modernen, ehrlichen und klangstarken Aktivlautsprecher, der das Jubiläum der Marke würdig feiert.

Preis und Verfügbarkeit

Die Nubert nuJubilee 50 Lautsprecher gibt es zum Preis von 950,00 Euro (Paarpreis, UVP) bei Nubert zu kaufen. Farbausführungen: schwarz oder weiß.

Datenblatt Nubert nuJubilee 50

Allgemein
GeräteklasseStandlautsprecher
HerstellerNubert
ModellnuJubilee 50
Preis (UVP)950 Euro (Paar)
PreiskategorieEinstiegsklasse
Maße (B/H/T)15,5 × 90,1 × 24 cm
Gewicht29,4 kg
Informationenwww.nubert.de
Technische Daten*
Arbeitsweiseaktiv
Bauform2,5-Wege, Bassreflex
Frequenzverlauf41 Hz − 22 kHz
Leisting160 W
Raumempfehlungvon 15 m² bis 30 m²
individuelle Klangeinst.EQ, DSP-Modi
EingängeHDMI, optisch, koaxial,
analog Cinch

*Herstellerangaben

Webseite: www.nubert.de

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Fazit
Nuberts Geburtstagslautsprecher schlägt mit 950 Euro zu Buche – und bringt dafür eine beeindruckende Ausstattung mit: aktive Verstärkung, DSP-Steuerung, Bluetooth, mehrere digitale sowie einen analogen Eingang. Dazu kommen eine solide Verarbeitung und ein hochwertiges Gehäuse. All das macht den nuJubilee 50 zu einem echten Aktivlautsprecher-Highlight in seiner Preisklasse.
Wiedergabequalität
87
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis/Leistung
100
Leserwertung20 Bewertungen
64
Vorteile
vielseitige Klangeinstellungen
digitale und analoge Zuspielung
sauberer Sound
Nachteile
relativ schmaler Sweetspot
interner Wandler wenig nuanciert
89
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Nubert-nuJubilee-50-schwarz-Test-01: Auerbach Verlag