Test: Avinity ATP-507

Blackbox

Mit dem Phono-Vorverstärker ATP-507 liefert der Anbieter hochwertiger HiFi-Kabel Avinity sein Gesellenstück für Schallplattenliebhaber ab.

Ungebrochen ist der Trend zum klassischen Vinyl. Liebhaber schätzen den warmen und runden Klang der Schallplatte. Das früher im Vergleich zur CD eher als umständlich und anachronistisch empfundene Ritual des Plattenauflegens sowie der Umgang mit dem Plattenspieler sorgt im digitalen Zeitalter für analoge Entschleunigung. Die HiFi-Branche reagiert seither auf den Boom mit immer neuen Produkten zum Thema Phono. So auch Hama. Mit seiner Edelmarke Avinity zielt der deutsche Anbieter von Elektronik- und Fotozubehör auf den HiFi-Enthusiasten. Neben hochwertigen Audio- und Videokabeln gehört ab sofort auch ein Phono-Vorverstärker zum Programm: der Avinity ATP-507. Plattenspieler mit MM- oder MC-Tonabnehmern benötigen aufgrund ihrer niedrigen Ausgangsspannung einen Entzerr-Vorverstärker, was einige moderne Amps nicht bieten. Selbst wenn eine Phonoplatine mit integriert ist, lässt deren Qualität oft zu wünschen übrig. Ein externer Vorverstärker leistet hier Abhilfe und kann den Klang erheblich verbessern. Neben dem Testkandidaten ATP-507 landeten auch gleich zwei Audiokabel von Avinity im Hörraum. Doch dazu später mehr.

Das Anschlusspanel des Avinity: Puristisch auf das Wesentliche beschränkt, geben andere Phono-Vorverstärker ein bunteres Bild, doch benötigt man in der Regel nicht mehr als Cinch

Ausgeliefert wird der ATP Stereo-Phono-Preamplifier, so die offizielle Bezeichnung, in schlichter schwarz-weißer Verpackung. Zum Inhalt gehören neben dem Verstärker ein Netzteil und ein Cinch-Kabel. Leider ist der Verstärker nur für MM (Moving Magnet) -Systeme geeignet, da die meisten aktuellen Plattenspieler mit MM-Tonabnehmern ausgestattet sind. MC (Moving Coil) – Systeme sind dagegen im High-End-Bereich aufgrund ihrer meist besseren Detaildarstellung weit verbreitet. Als Testumgebung diente der neue Rega Planar 1, der Rotel RA-1592 und ein Paar Canton Vento 836. Der Avinity ATP-507 steckt in einem kleinen schwarzen Metallgehäuse im Format 11,2 × 7,7 × 3,9 Zentimeter (cm). Aufmerksamkeit erregt höchstens die blau leuchtende Diode. Vergoldete Kontakte sorgen für dauerhaft gute Signalübertragung. Obligatorisch ist der separate Masseanschluss. Beiliegend findet man ein Cinchkabel mit vergoldeten Anschlüssen.

Klangtest

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Für eine erste Hörprobe liegt das Dire Straits Album „Brothers in Arms“ auf dem Plattenteller. 1985 wurde es veröffentlicht und zählt bis heute mit 30 Millionen Exemplaren zu den meist verkaufte Alben der Musikgeschichte. Der gleichnamige Titel eignet sich besonders gut, um eventuelle Störgeräusche zu identifizieren. Doch außer dem behaglichen Knacken der schon etwas in die Jahre gekommenen Platte ist nichts zu hören. Sauber verrichtet der Vorverstärker seine Arbeit ohne die kleinen Details zu unterdrücken. Unverschleiert baut er den Titel langsam auf. Dem ATP-507 gelingt es, auch leise Töne gut abzubilden. So kommt die Dynamik des Stückes zum Tragen, ohne dass man beim ersten Donner gleich den Lautstärkeregler betätigen muss. Die Höhenwiedergabe ist unverzerrt. Zu Mark Knopflers markanter Stimme gesellen sich keinerlei fremde Zischlaute hinzu. Soweit so gut.

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Beim Intro des Eagles-Hit „Hotel California“ zeigt der kleine Amp, wie gut er tiefe Töne ohne Verfärbung transportiert. Er liefert zuverlässig fein gezeichnete tiefe Gitarrenklänge und dumpfe Paukenschläge.

Im Übrigen belegt der Song laut Rolling Stone Magazin Platz 49 auf einer Liste der 500 besten Songs aller Zeiten. Doch zurück zum Testkandidaten, der in seiner Preisklasse ein außerordentliches Hörerlebnis liefert. Sicher gibt es Vorverstärker, die mehr Timbre herausholen und stärker involvieren. Allerdings sollte der finanzielle Aufwand für einen Phono-Vorverstärker im richtigen Verhältnis zu anderen Komponenten der HiFi-Kette stehen, um deren Potential optimal auszuschöpfen. Entsprechendes gilt für die Verkabelung der Komponenten, um kurz zu den beiden Avinity-Kabelpaaren zu schwenken, die noch auf ihre Hörprobe warten. Obwohl Kabeltechnik umstritten wie kaum ein anderer Bereich der HiFi-Branche ist, gewinnen hochwertige NF-Kabel an Bedeutung. Mit dem laufrichtungsgebundenen „Reference Class“-Cinch-Stereo-Kabel führt Avinity ein Audio-Kabel im Programm, das hohe Erwartungen erfüllen soll.

Aufwertung

Connected – Die Cinch-Kabel der Reference- und Performance-Series werten den Betrieb des kleinen Avinitys nochmals erstaunlich auf – in Kombination sehr empfehlenswert!

Rein optisch hat es schon mal alle Voraussetzungen, um in der Oberliga mitzuspielen. Vergoldete geschraubte Stecker, ein hoher Silberanteil, der Geflechtschlauch aus Stoff und eine Fünffachabschirmung sind eben die Zutaten eines echten High-End-Kabels. Im direkten Vergleich zum mitgelieferten Cinch-Kabel offenbart der Avinity ATP-507 mehr Kontrolle im Tieftonbereich und spielt insgesamt geordneter auf. Dieser bemerkenswerte Zugewinn an Klangqualität macht das Kabel von Avinity zum Geheimtipp. Auch das zweite getestete Kabel, ein Vertreter der „High Performance Series“ von Avinity kann bereits überzeugen. Etwas unter der „Reference Class“ positioniert, wertet es die HiFi-Kette bereits klanglich auf. Unser Tipp: Ausprobieren!

weitere Infos unter: www.avinity-cable.com

Fazit
Der Phono-Vorverstärker ATP-507 von Avinity überzeugt mit ordentlicher Klangqualität. Dass er nur für MM-Systeme gebaut wurde, ist schade, aber in Anbetracht des aufgerufenen Preises leicht zu verschmerzen. Tipp der Redaktion: Die Cinch-Kabel der Reference- und Performance-Series!
Wiedergabequalität
72
Ausstattung/Verarbeitung
75
Benutzerfreundlichkeit
78
Preis/Leistungsverhältnis
94
Leserwertung1 Bewertung
91
Vorteile
Verarbeitung
Klangtreue
Auflösung
Nachteile
nicht für MC-Systeme geeignet
74

Bildquellen:

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