Sonoro ist ein regelmäßiger Gast im AUDIO TEST Magazin und hier auf Likehifi.de – da lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, auch den neuen Platinum Automatic EAS unter die Lupe zu nehmen. Die neueste Variante des bislang einzigen Plattenspielermodells im Sonoro-Portfolio erweitert das bekannte Design um eine Halbautomatik sowie eine automatische Endabschaltung.
Ein Plus an Komfort
Das Jahr 2006 war ein Jahr voller bedeutender Momente in Kultur, Sport und Wissenschaft. Klassikliebhaber erinnern sich sicherlich an das Mozartjahr, das anlässlich des 250. Geburtstags von Wolfgang Amadeus Mozart weltweit mit Konzerten, Ausstellungen und Feierlichkeiten begangen wurde. Fußballfans hingegen denken unweigerlich an die Weltmeisterschaft in Deutschland zurück, die mit ihrer mitreißenden Stimmung und dem „Sommermärchen“ unvergessen blieb.
Mit Blick auf die Audio-Welt ist hingegen die Firmengründung des niederrheinischen Unternehmens Sonoro nicht zu vernachlässigen. Schließlich verbindet der deutsche Hersteller wie kaum ein Zweiter Design, Klang und Lifestyle mit audiophilem Anspruch. Das Design orientiert sich weiterhin an Bauhaus-Prinzipien – schlicht, funktional und hochwertig verarbeitet.
Doch jede Organisation benötigt regelmäßig frischen Wind und so kam es im November 2023 zu einem Markenrelaunch, in dessen Rahmen sich Sonoro neu aufstellte. Ein neues Logo, eine überarbeitete Website und weiterentwickelte Geräte – das zeigte Sonoro damals der Öffentlichkeit. Seitdem wirkt das Neusser Unternehmen noch frischer, energetischer und zeitgemäßer. Wir beobachteten den Relaunch natürlich sehr genau und hatten seitdem drei Neuzugängen des Sonoro-Portfolios zum Test, darunter die All-In-One-Lösung Meisterstück 2. Gen, den Streaming-Amp Maestro Quantum und den Outdoor-Lautsprecher Escape P9.
Für diesen Test schickt Sonoro jedoch einen analogen Neuzugang in unsere Redaktion. Der Sonoro Platinum Automatic EAS ist die neueste Ausführung des Platinum Plattenspielers, ein echter Dauerbrenner im Sonoro-Programm. Und auch der einzige Plattenspieler von Sonoro. Diesen hatten wir seinerzeit in der AUDIO TEST Ausgabe 1/2021 getestet und mit 83 % bewertet. Die verbesserte Version, namens Platinum SE kam sogar auf beachtliche 92 % in unserem Test (Ausgabe 4/2022). Beide Tests können sie auch auf unserem Onlineauftritt Likehifi.de nachlesen.
Design
Der neue Sonoro Platinum Automatic EAS basiert recht stark auf der 2020 erschienenen Version. Hier gibt es eher kleine Neuerungen, welche den Plattenspieler jedoch etwas moderner auftreten lassen. Was uns sofort auffällt ist das neue Design. Der Plattenspieler hat nun abgerundete Kanten und passt so optisch noch besser zu den seit dem Relaunch veröffentlichten Geräten Sonoros.
Überhaupt ist der Platinum Automatic EAS ebenso schick wie schon sein Vorgänger und der optische Feinschliff gefällt uns sehr gut. Das Design ist recht zurückhaltend, wie man es vom Hersteller kennt. Der Plattenspieler wirkt dabei schlank und zeitlos. Er steht auf vier massiven Füßen, welche durch dicke Sorbothan-Scheiben vom Laufwerk entkoppelt sind.

Installation
Der Aufbau des Sonoro Platinum Automatic EAS ist denkbar simpel. Wir müssen lediglich den Teller auflegen, den Riemen über den Pulley ziehen, den Tonabnehmer fixieren und Auflagegewicht justieren. Antiskating ist direkt in der Tonarmbasis integriert, was wir gelungen finden. Der Tonabnehmer ist ebenfalls fix angebracht, schließlich nutzt der Sonoro Dreher Headshells mit SME-Bajonettverschluss, was stets eine komfortable Lösung ist. Ab Werk verbaut Sonoro hier, wie auch beim regulären Platinum, einen Ortofon 2M Red Tonabnehmer.
Etwas schade, dass hier nicht das Nagaoka MP-110 System verwendet wird, welches auch beim Platinum SE zum Einsatz kommt. Auch der hochwertigere, schwerere Plattenteller der SE-Version ist nicht beim Automatic EAS dabei. Hier finden wir einen standardmäßigen Plattenteller aus Aluminiumdruckguss vor. Als Auflage ist eine dünne Gummimatte dabei, welche erst einmal brauchbar ist und nicht nach möglichst baldigem Ersatz schreit, wie es bei den Filzmatten mancher Konkurrenten der Fall ist. Wenn wir jedoch die Auflagematte austauschen möchten, ist dies kaum ein Problem, da der Tonarm in seiner Höhe justierbar ist. Zudem ist er S-Förmig und mit zwei reibungsarmen Präzisionslagern ausgestattet. Damit ist er recht agil und reaktionsfreudig.

Bedienung
Die Bedienung des Sonoro Platinum Automatic EAS geschieht mittels eines schön gewichteten Drehreglers für die Abspielgeschwindigkeit (33 1/3 oder 45 RPM) und zwei kleinen Knöpfen. Ersterer lässt uns den Plattenspieler per Bluetooth mit einem kompatiblen Lautsprecher oder Kopfhörer verbinden. Dieses Feature kennen wir schon von den Vorgängern, welche damit zeigten, wie flexibel ein Plattenspieler sein kann.
Der Platinum Automatic EAS verfügt jedoch über einen neuen Bluetooth-Chip, wodurch der Plattenspieler nun auch offiziell aptX-zertifiziert ist. Zudem nutzt er Bluetooth 5.2, was eine hochqualitative Übertragung verspricht. Der zweite Knopf aktiviert das neue, namensgebende Feature des Platinum Automatic EAS. Dabei handelt es sich um einen Halbautomaten mit automatischer Endabschaltung. Sobald die Tonarmnadel über den Plattenteller geführt wird, beginnt sich dieser automatisch zu drehen – ganz ohne manuelles Einschalten. Zudem hebt sich der Tonarm am Ende der Wiedergabe automatisch an und kehrt selbstständig in seine Ausgangsposition zurück. Anschließend stoppt der Plattenteller – komfortabler geht es kaum.
Den Motorlift des Tonarms steuern wir nun also mit dem passend beschrifteten „Lift“-Knopf. Wir können die Nadel natürlich auch selbst auflegen. Doch wollen wir noch nichts vom Praxistest vorwegnehmen und widmen uns zunächst der Rückseite des Sonoro Platinum Automatic EAS. Hier finden wir neben der Buchse für das 12 Volt Netzteil und dem klassischen Trio aus Cinch und Masse noch einen kleinen Schalter, um den integrierten Phonovorverstärker des Sonoro Platinum Automatic EAS hinzu zu schalten. Doch damit nicht genug der Flexibilität. So hat der Sonoro Plattenspieler natürlich ebenfalls wieder einen USB-B-Anschluss dabei. Über diesen lässt sich der Plattendreher mit einem Computer verbinden. Dieser erkennt den Plattendreher (nach Installation der Treiber) als Toneingangsgerät. Nun lassen sich die Vinylschätze über ein DAW-Programm wie z. B. Audacity digitalisieren.

Klangtest
Wenden wir uns nun der entscheidenden Frage zu: Wie schlägt sich die neueste Ausführung des Sonoro Platinum in der Praxis? An den klangbestimmenden Komponenten – also Teller, Tonarm, Motor und Tonabnehmer – wurden keine Veränderungen vorgenommen. Hier dürfen wir also erneut die gewohnt kompetente und detailreiche Performance der Vorgängermodelle erwarten. Doch gibt es nun schließlich auch die Halbautomatik, welche wir gespannt ausprobieren. Da wir den Sonoro Platinum SE in den letzten Jahren auch hin und wieder in unseren Tests als Zuspieler nutzten, kennen wir den Klang der des Plattenspielers aus Neuss bereits recht gut.
Also legen wir unsere erste Platte auf: Den Auftakt macht die österreichische Ausnahme-Newcomerin Uche Yara mit ihrer EP „Golden Days“. Der Plattenspieler wird direkt am Line-Eingang unseres Verstärkers angeschlossen – schließlich richtet sich der Sonoro Platinum Automatic EAS an HiFi-Enthusiasten, die genau diese Flexibilität zu schätzen wissen. Viele Nutzerinnen und Nutzer werden dabei wohl die integrierte Phonostufe in Anspruch nehmen. Uche Yaras Musik lässt sich schwer in Schubladen stecken. Sie ist extrem vielseitig, fusioniert Genres und Stile mühelos und besonders natürlich. Die exzentrischen Songs stellen sich beachtlich breit und knackig dar. Im Klangbild des Sonoro Plattenspielers liegt eine Leichtigkeit, die ansteckend ist. Er gibt sich sehr ausgewogen und laufruhig.
Natürlich probieren wir auch den motorisierten Tonarmlift aus. Dabei erleben wir eine kleine Überraschung: Der Lift setzt den Tonarm stellenweise etwas zu schwungvoll ab, sodass der Plattenanfang gelegentlich übersprungen wird. Das irritiert – schließlich verwenden wir den mitgelieferten Tonabnehmer sowie die Auflage. Eigentlich sollte das System in dieser Konfiguration optimal eingestellt sein. Nach einigem Probieren finden wir jedoch den „Sweetspot“, an dem der Lift den Tonarm präzise und sauber aufsetzt.

Vielseitig und flexibel
Weiter geht es mit unserem Klangtest und wir freuen uns, dass auch die halbautomatische Ausführung des Sonoro Platinum derart sauber und spielfreudig seine Runden dreht. Wir bleiben bei „Golden Days“, jedoch diesmal von der deutsch-nigerianischen Soul-, Jazz- und Pop-Sängerin Tokunbo. Hier erleben wir ein besonders weiches, sanftes und stimmiges Klangbild.
Vor allem der Gesang wird herrlich natürlich wiedergegeben. Die akustischen Gitarren und Backgroundvocals formen eine breite Bühne, was sich auch bei anderen Schallplatten abzeichnet. So hören wir uns weiter durch unsere Plattensammlung und erleben eine ebenso unermüdliche Vielseitigkeit, wie wir sie auch schon vom Vorgängermodell kennen.
Zum Abschluss legen wir „St. James Infirmary“ von Baba Blues auf – ein gefühlvoller, getragen inszenierter Song mit dezenten Gitarrenzupfern und einem markant rauchigen, tiefen Gesang. Hier beweist der Sonoro nochmals seine schöne Bühne, auf der der Gesang stets besonders natürlich und präsent in der Mitte steht. Das Saxophon, welches in der zweiten Hälfte zum Solo einsetzt, ist ebenso mitreißend – alles in allem ein wahrhaft schöner Klang.
Der neue Sonoro Platinum Automatic EAS denkt das Konzept des Platinum Plattenspielers noch weiter und ist dank der Halbautomatik noch komfortabler und einsteigerfreundlich geworden. Wie auch alle anderen Platinum Plattendreher ist er derart vielseitig, dass er jeder Aufgabe gewachsen ist.

Preis und Verfügbarkeit
Der Sonoro Platinum Automatic EAS Plattenspieler ist im Fachhandel und im Webshop auf sonoro.com zum Preis von 699 Euro (UVP) erhältlich. Farbvarianten Schwarz (matt) und Weiß (matt) erhältlich.
Datenblatt Sonoro Platinum Automatic EAS
Allgemein | |||
Geräteklasse | Plattenspieler | ||
Hersteller | Sonoro | ||
Modell | Platinum Automatic EAS | ||
Preis (UVP) | 699 Euro | ||
Preiskategorie | Mittelklasse | ||
Maße (B/H/T) | 42,3 × 12,5 × 34,5 cm | ||
Gewicht | 5,2 kg | ||
Informationen | www.sonoro.com | ||
Technische Daten* | |||
Tonabnehmer (montiert) | Ortofon 2M Red | ||
Motor | Gleichstrom | ||
Antrieb | Riemen | ||
Steuerung | Halbautomatik, Endabschaltung | ||
Anschlüsse | Cinch, Masse, USB | ||
Phono-Vorver- stärker integriert | ja | ||
integrierter DAC | ja | ||
Bluetooth | ja |
*Herstellerangaben
Webseite: www.sonoro.com
► Lesen Sie hier: Test: Sonoro Platinum – Plattenspieler mit USB und Bluetooth

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Bildquellen:
- Sonoro_PLATINUM-EAS-Schwarz_Test_01: Sonoro (alle)