Test Testbericht Marantz SA-KI Ruby SACD-Player Review Ruby Series Ishiwata

Test: Marantz SA-KI Ruby SACD-Player & PM-KI Ruby Vollverstärker – Klangjuwelen

Der Marantz Musical Premium Phono EQ qualifiziert den PM-KI Ruby sowohl für MC- als auch MM-Systeme. Eine wesentliche Klangoptimierung geschieht hier durch eine Kombination der HDAM-Schaltkreise und Sperrschicht-Feldeffekttransistoren, kurz JFETs. Der daraus resultierende hohe Eingangswiderstand sorgt für eine Minimierung negativer Rückkopplungen und ermöglicht somit einen über- aus verzerrungsarmen Signalfluss. Sorgfältig abgeschirmt wird der komplette Signalfluss durch das massive Gehäuse aus einem verkupferten Chassis, welches zusätzlich durch bis zu 5 mm dicke Aluminium-Wände verstärkt wird. Das gesamte Konstrukt ruht auf sorgfältig entkoppelten Füßen. Von der extremen Hochwertigkeit der Ruby-Serie zeugen äußerlich vor allem die Geräte-Rückseiten. In den verkupferten Korpus sind hier die vernickelten Eingangs- klemmen, sowie beim PM-KI die Lautsprecheranschlüsse aus hochreinem Kupfer. Marantz ermöglicht dem Nutzer hier leider nicht den Betrieb von zwei Lautsprecher-Paaren, beziehungsweise den Betrieb eines Paares im Bi-Wi- ring-Verfahren.

Test Marantz PM-KI Ruby Vollverstärker Review Ruby Serie Ishiwata Amp Integrated Amplifier Rear Back
Die Eingangsklemmen des PM-KI Ruby sind hochwertig vernickelt und überaus solide verbaut. Leider ermöglicht Marantz kein Bi-Wiring

Die Klangjuwelen

Nun nehmen wir uns endlich die Zeit, die beiden Edelsteine in Aktion zu erleben. Über einen zentriert in die Aluminiumfront eingelassenen, schweren Druckschalter lassen sich die Geräte einschalten. Sogleich werden die Frontpanels von PM-KI und SA- KI indirekt beleuchtet, elegantes blaues Licht legt sich über das rosé schimmernde Gehäuse. Wie auch bei den beiden Geräten der 10er Serie, so lassen sich sowohl SACD-Spieler, als auch Verstärker mit einer einzigen Fernbedienung steuern, welche alle wesentlichen Funktionen beider Geräte abdeckt. Die Fernsteuerung ist schwer und liegt gut in der Hand, was unseren bisherigen Eindruck von der Ruby Serie unterstreicht. Wir beginnen die Vorstellung mit „Petits Sauts Délicats avec Grand Écart“, der neuesten Scheibe des französischen Komponisten René Aubry. Beim Einlegen sind wir bereits begeistert vom Transportmechanismus des SACDM-3, welcher schon beim SA-10 wegen seiner Schwere zu gefallen wusste. Es dauert keine zehn Takte, bis uns das Ruby-Duo in seinen Bann gezogen hat. Der erste Titel „Enlasses“ beginnt mit einem sentimentalen Gitarrenmotiv, welches von nebulösen Texturen in transzendente Sphären gehoben wird. Die Rubys transportieren dies mit der Wärme eines reinen Analog-Ensembles, die Musik ist so reich an Feinheiten, welche so klar gezeichnet werden, wie man es sich von den meisten Geräten nur wünschen kann. Gefühlvoll werden die fragilen Akzente formuliert, die Wiedergabe ist reich an Obertönen, ohne jedoch jemals spitz zu klingen. Als dann Schlagwerk und Rhythmusgitarre hinzukommen, durchfährt uns eine wohlig warme Welle luftiger Bässe. „Altitude“ beginnt ebenfalls mit zurückhalten- den Klangfragmenten. Das feine Rauschen und Knistern wird sehr weit in den Hörraum übertragen und umhüllt Chor, Streicher und Gitarre mit einem diffusen akustischen Schleier, der sich fast zylindrisch um das Klangbild zu weben scheint. Wir müssen zugeben, dass wir die faserige Beschaffenheit des gestrichenen Basses noch nie in solcher Fülle vernommen haben, wobei sich das Instrument nie aufzudrängen versucht. Wir wechseln zur „Passacaglia“ von Arvo Pärth, gespielt vom Estonian National Symphony Orchestra unter Leitung von Paavo Järvi mit Viktoria Mullova als solierende Violinistin. Diesmal streamen wir den Titel über USB von einem Laptop. Auch hier ist die organisch-warme Klangfarbe des Ensembles schlicht beeindruckend. Gepaart mit einer extrem differenzierten räumlichen Staffelung der Stimmgruppen, erhalten wir hier eine unfassbar realitätsnahe Performance dargeboten. „Wie Ying und Yang“ beschrieb Kollege Johannes Strom einst das Zusammenspiel von SA-10 und PM-10. Es fällt schwer, sich dieses Vergleichs kein zweites Mal zu bedienen, ob der fantastischen Synergie des Ruby-Ensembles KI-PM und KI-SA Ruby. Beide Geräte sind de facto füreinander geschaffen. Dies wird umgehend gewahr, so wie man die beiden Geräte auf dem Sideboard positioniert hat. Dieser Eindruck festigt sich nur umso mehr, sobald man dem Duett seine klangliche Meisterschaft entlockt. Erleuchtete mit Marantz 10er Serie ein neuer Stern am HiFi-Firmament, so erschuf Ken Ishiwata zu seinem 40. Firmenjubiläum ein Monument des Klangs auf Erden.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.marantz.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 2/2019.

Fazit
Der SA-KI Ruby ist mehr als ein schnöder SACD-Spieler. Er ist ein Wandler der Extraklasse, der das Spektrum des Möglichen zur Gänze auszukosten weiß und in seiner Preisklasse wohl am ehesten durch den Verwandten Marantz SA-10 Konkurrenz erfahren kann.
Wiedergabequalität
100
Ausstattung/Verarbeitung
94
Benutzerfreundlichkeit
85
Preis-/Leistungsverhältnis
75
Leserwertung89 Bewertungen
30
Vorteile
exzellente Klangqualität durch patentierten Wandler
sehr variabel einsetzbar
Nachteile
kein Netzwerk
95
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • PM_Front: Testbericht Marantz Ruby
  • SA_Back: Testbericht Marantz Ruby
  • Marantz SA-KI Ruby SACD-Player: Auerbach Verlag