Der CD-Spieler Creek Evolution 50CD und die Endstufe 50P im offiziellen Test bei likehifi.de

Test: Creek CD-Player Evolution 50CD & Endstufe Evolution 50P – Thank You For The Music!

Thank You For The Music!

Dass HiFi nicht immer eine unangenehm kostspielige Leidenschaft sein muss, stellt Creek Audio nun auch in den Bereichen Zuspieler und Verstärkung unter Beweis. Bühne frei für den Creek Evolution 50CD und die Creek Endstufe 50P.

Mit dem Erscheinen des 30 Watt starken Stereoverstärkers Creek CAS 4040 vor 35 Jahren sorgte Michael Creek, Gründer von M R Creek Ltd. nicht schlecht für Aufsehen. So erhielt das Gerät viele Worte des Lobes und wurde ob des aufgerufenen Preises von bloßen 99 Pfund dennoch mit allerlei Skepsis beäugt. Mittlerweile geht das Gerät für mehr als das Doppelte über den Tresen der privaten Online-Versandhandel. Nicht zuletzt wegen seines Preises mauserte sich Creeks Gesellenstück schnell zum Verkaufsschlager – bereits vier Jahre nach seiner Markteinführung verkaufte sich der CAS 4040 tausendfach und das monatlich! Sowohl Expertise als auch Freude an der Elektroakustik lagen Michael Creek dabei quasi im Blut. Als junger Mann sammelte er erste Erfahrungen im Radio-Fachgeschäft seines Vaters, Wyndsor Recording Co. Ltd., bis er sich entschied seine gesammelten Erfahrungen in einem eigenen Unternehmen auszuleben und in eigene Entwicklungen zu übersetzen.

So schaffte er es auch, Creek schnell zu einem prominenten Akteur der britischen und später auch globalen HiFi-Szene zu qualifizieren. Auch heute noch wird Creek Audio stetig hochgelobt ob der profund konzipierten Technik und der bezahlbaren Preise, welche das Unternehmen für seine Geräte veranschlagt. Auf der Münchener High End 2017 wurden die Briten mit allerhand Lorbeeren dekoriert.

Der Creek Evolution P besticht nicht nur durch sein elegantes Auftreten
Die Oberfläche des Frontpanels aus gebürstetem Aluminium verhilft zu einem äußerst eleganten Antlitz

Bestandteil dieser Vorführung war unter anderem die unscheinbare Endstufe Evolution 50P, welche für diesen Test gemeinsam mit dem CD-Spieler Evolution 50CD den Weg in unser Hörlabor gefunden hat. Beide Geräte gehören zur eher unscheinbaren Sorte und sind bei einem bescheidenen Gesamtpreis von 2179 Euro ganz klar in der Einstiegsklasse zu verorten. Wir wollen erfahren, inwiefern Creek Audio seinen Kunden damit ein Zugeständnis macht, oder ob hier auch technisch entsprechend an höherwertigen Komponenten gespart wurde.

Die Puristen

Optisch geben sich sowohl der CD-Spieler 50CD, als auch die Endstufen-Einheit 50P als Allrounder. Findet man an der metallic-schwarzen Gehäusefront aus gebürstetem Aluminium des Verstärkers lediglich einen Druckknopf zum Einschalten des Geräts und zurückhaltend eingraviert Hersteller- und Produktnamen, so ist auch die Ausarbeitung des CD-Players aufs Nötigste minimiert. Neben dem Laufwerk befinden sich hier lediglich eine handvoll Bedienelemente und ein schlichtes Display. Gemeinsam lassen sich beide also ohne Probleme in jede Gerätekette integrieren, ihr minimalistisches Chic lässt sich auch mit extravaganteren Komponenten einwandfrei kombinieren. Doch worauf blicken wir bei den beiden Engländern in Sachen Elektronik? Bei der Endstufe 50P fällt wie so oft zu allererst der wuchtige Ringkerntrafo ins Auge, welcher dem Verstärker 200 Watt zur Verfügung stellt. Pro Kanal wird diese Leistung von jeweils drei Kondensatoren mit einer Gesamtkapazität von knapp 20000 Mikrofarad gelenkt durch eine Vielzahl kleinerer Transistoren aus dem Hause Motorola letztlich an jeweils zwei leistungsstarke Darlington-Transistoren von Sanken weitergeleitet.

Testbericht: Der CD-Player Creek Evolution ist mit einer Hand voll eleganter Drucktaster ausgestattet
Der CD-Player Creek Evolution ist mit einer Hand voll eleganter Drucktaster ausgestattet

Diese sind direkt an einen massiven Kühlkörper angebracht und sorgen für die kräftigen 200 Watt Ausgangsleistung. Drosseln kann man den ausgegebenen Druck lediglich über eine externe Vorstufe oder unter Umständen den D/A-Wandler des Zuspielers. Doch dazu später mehr. Sowohl über Cinch, als auch einen symmetrischen XLR-Input kann der Evolution 50P in die Gerätekette eingebunden werden. Bemerkenswert ist hier die sehr massive Ausführung der vergoldeten Cinch-Eingänge, die sehr robust mit der Vorstufenplatine verbunden sind. Wir koppeln die Endstufe dennoch über die symmetrische Option mit dem Zuspieler Evolution 50CD. Dieser enthüllt beim Blick ins Innere eine interessante Erweiterungsmöglichkeit. Auf dem Mainboard lässt sich nämlich fix ein Empfängermodul für eine Ansteuerung über Bluetooth installieren.

Zusätzlich muss hierfür lediglich eine Kunststoffplombe an der Rückseite des Gehäuses entfernt werden um Platz für eine Antenne zu schaffen, welche dann nur noch über ein Kabel mit dem Chip verbunden wird. Der CD-Player, welcher auch als Vorstufe dienen kann, verfügt über eine erstaunliche Anzahl verbauter WIMA-Kondensatoren und zur zusätzlichen Stabilisierung der vom Trafo bereitgestellten Gleichspannung zwei Modelle des Klassikers unter den Spannungsreglern, dem LM317. Alles in allem zeichnen sich sowohl die Endstufe Evolution 50P, als auch der CD-Spieler Evolution 50CD durch technischen und formsprachlichen Purismus aus und lassen auf eine ebenfalls schnörkellose Performance hoffen.

Creek Evolution 50P im Test bei likehifi.de
Aufs Nötigste bedacht: Die Anschlüsse der Endstufeneinheit Creek Evolution P ist solide verarbeitet

Englische Eleganz

Vor der ersten Benutzung dieser Gerätekette ist ein kleiner technischer Kniff zur korrekten Einrichtung des Ensembles zu beachten. Die Werkseinstellungen des Evo 50CD sehen nämlich nicht dessen Verwendung als Vorverstärker vor. Dazu muss bei gedrückt gehaltener Menü-Taste das Gerät eingeschaltet werden um in das Start-Up-Menü des Zuspielers zu gelangen. Dort steht nun die Einstellung „Preamplifier Mode“ zur Auswahl. Durch diese können wir am CD-Spieler die Lautstärke einstellen, welche dann vom Evo 50P mit einem Verstärkungsfaktor von 33,3 Dezibel an unser Lautsprecherpaar Contour 30 von Dynaudio weitergeleitet wird.

Abgesehen von dieser anfänglichen Konfiguration, verhält es sich mit der Bedienung der Kette überaus leicht und intuitiv. Schnell lässt sich entweder über das Gerät oder die beigelegte Fernbedienung zwischen den Quellen umschalten. Hier stehen uns neben dem Slot-Loader-Laufwerk zwei optische Inputs, zwei SPDIF-Einägnge und ein USB-B-Eingang zur Verfügung. Die Umwandlung von digitaler Information in analoges Signal übernehmen dabei zwei WM8742 D/A-Wandler aus dem Hause Wolfson. Diese operieren mit Auflösungen von bis zu 192 Kilohertz zu 24 Bit. Schnell und geräuscharm lädt der Zuspieler unsere Test-CD „Auszeitklänge“. Auch die Wiedergabe bewerkstelligt das Team aus England ohne uns Gründe für etwaige Beanstandungen zu geben. Über ein optisches Kabel von Avinity ist der Creek Evolution 50CD obendrein mit unserem Netzwerk-Player CXN Silver von Cambridge Audio verbunden. Wir hören „Morning Joy“ von der 2007 erschienenen Scheibe „Playground“ von Manu Katché.

TEST: Die Innenansicht des Creek Evolution P stellt die gewissenhafte technische Ausarbeitung der Endstufe unter Beweis
Ein üppig dimensionierter Ringkerntrafo versorgt die Endstufe mit ordentlich Power

Erfreulicherweise verzichten unsere Testmuster auf eine eigene Handschrift und präsentieren sich sehr originalgetreu und räumlich stabil. Klar positioniert sich die Kapelle im Stereofeld und wird dort breit und dennoch mit einem hohen Maß an Präzision wiedergegeben. Außerdem gibt sich die Kombination aus Zuspieler und Endstufe sehr dynamisch. Viel Beweglichkeit zieht sich durch die Lautstärkeschwankungen der Instrumente, sodass die Darbietung äußerst authentisch und natürlich geschieht. Dabei vermeidet es vor allem der Evolution 50P sich aufzudrängen und gibt das Material mit viel Klarheit auch bei hoher Lautstärke wieder.

Hier wäre es interessant, zu Testzwecken den 50CD durch eine analoge Vorstufe, wie etwa den Röhren-Amp SA-32 von Vincent (AT 08/17), auszutauschen um die Spielfreude der Endstufe mit fremden Komponenten zu erproben. Diese Kette aus Creek-Komponenten macht jedenfalls bereits eine sehr gute Figur. Auch über Bluetooth lässt sich der DAC des 50CD ohne Probleme anwählen und mit Musik füttern. „Air“ von Johann Sebastian Bach klingt zwar von Platte oder als hochauflösendes Dateiformat deutlich besser, kann sich jedoch auch über den Blauzahn allemal hören lassen. Die schnelle Anbindung und der Bequemlichkeitsfaktor wiegen hier klangliche Einbußen etwas auf. Denn auch wir haben auch schon schlechtere Erfahrungen mit der Wiedergabe über Bluetooth gemacht – auch hier wird der Zuspieler aus England seiner Rolle absolut gerecht. Im Großen und Ganzen lässt sich nicht bestreiten, dass Creek für eine wahre High-End-fähige Gerätekette hier noch etwas Raum nach oben hat. Allerdings kann bei dem hier aufgerufenen Preis der einzelnen Produkte nicht gemeckert werden – Creek hat hier saubere Arbeit geleistet. Und der Philosophie des Gründers, große Bühnen für kleines Geld anzubieten, entspricht es allemal. Wer nach unkomplizierter Unterstützung für seine heimische Anlage sucht, sollte hier hellhörig werden und selbst einmal reinhören!

Weitere Informationen finden Sie hier oder über den deutschen Creek Vertrieb Input Audio.

Musik des Testberichts: Herbert v. Karajan & Berliner Philharmoniker: Johann Sebastian Bach – Suite No.3 in D-Dur, BWV 1068, 2. Air, Manu Katché: „Playground“

Anmerkung: dieser Text erschien erstmalig in Ausgabe 01/18 des HiFi-Fachmagazins AUDIO TEST.

Fazit
Evolution 50CD Der CD-Spieler Evolution 50CD mit eingebautem DAC ist ein allemal HiFi-taugliches Gerät, das vor allem ob seiner vielseitigen Einsetzbarkeit zu bestechen weiß. Neben der CD stehen hier verschiedene Quellen zur Option und nicht zuletzt durch den integrierten Vorverstärker lässt sich das Gerät in diverse Ketten einbinden um sich klanglich zu entfalten. Evolution 50P Schlichtes Design, solide Technik, gute Performance und ein bescheidener Preis – vier Parameter, die die Endstufe Evolution 50P von Creek selbstbewusst und ohne Probleme umzusetzen weiß. Als Add-On für alle möglichen HiFi-Ketten ist der Verstärker eine optimale Wahl und kann auch ob seines geringen Anschaffungswertes bei den Großen mitspielen!
Wiedergabequalität
90
Ausstattung/Verarbeitung
85
Benutzerfreundlichkeit
70
Preis-/Leistungsverhältnis
75
Leserwertung7 Bewertungen
65
Vorteile
kraftvoller Klang
vielseitig einsetzbar
integrierter Vorverstärker beim 50CD
Nachteile
digitale Lautstärkeregelung knackt manchmal
85
Testergebnis Creek Evolution 50CD & 50P

Bildquellen:

  • Creek Evolution CD: Bild: Auerbach Verlag
  • Creek Evolution P: Back: Bild: Auerbach-Verlag
  • Creek Evolution Innen: Bild: Auerbach Verlag
  • Creek-Ensemble: Bild: Auerbach Verlag