Test Review Burmester Musiccenter 151 Musikserver Netzwerkplayer CD-Player Testbericht

Test: Burmester 151 Musiccenter (High End Musikserver) – Performance, die ihresgleichen sucht

Burmester 151 Musiccenter in der Anwendung

Wie bereits erwähnt, hat Burmester zur Bedienung des Musiccenters neben einer Infrarot-Fernbedienung eine Software entwickelt, welche entweder auf HTML5-Basis als Web-Browser-Interface oder als App auf dem iPad genutzt wer- den kann. Kleine Randnotiz: Weil Burmester sein 151 Musiccenter vielerorts mit dem Betrieb durch ein iPad bewirbt, wollen wir ausdrücklich darauf hinweisen, dass ein Tablet nicht im Lieferumfang des 151 Musiccenter enthalten ist. Der erste Eindruck der App ist durchweg positiv. Das Design ist modern und gleichzeitig elegant, die Menüführung übersichtlich und intuitiv. Von hier aus lässt sich übrigens auch auf Tidal, Qobuz und HighResAudio zugreifen. Alle drei Dienste sind direkt in Burmesters Kontroll-Anwendung Test integriert. Wird frontseitig ein USB-Speicher angeschlossen, lässt sich darauf enthaltene Musik in fast allen gängigen Formaten zwischen .aac und .wav wiedergeben. Außerdem lassen sich auf dem Gerät angelegte Wiedergabelisten auf ein USB-Medium exportieren. Für das Importieren von Titeln zeichnet sich wiederum vor allem das CD-Laufwerk verantwortlich. Hier kann der Anwender zwischen zwei Rip-Optionen wählen. Zum einen den schnellen Import für CDs in gutem Zustand. Für Datenträger, welche schon den einen oder anderen Kratzer wegstecken mussten, kann der langsame Import gewählt werden. Hier wird die Scheibe mehrfach eingelesen und nicht, wie bei anderen Geräten oft üblich, durch eine hinreichende Vorwärtsfehlerkorrektur auch mit Fehlern und Aussetzers auf den internen Speicher übernommen. Die Digitalwandlung übernimmt übrigens ein hauseigenes Modul, welches eine symmetrische Wandlung mit einer Samplingrate von entweder 96 Kilohertz (kHz) oder 192 kHz zu einem Datensatz von jeweils 24 Bit vornimmt. Übrigens werden alle Sounddateien in eine dieser beiden Auflösungen hochgerechnet. Der Nutzer kann hier zwischen den beiden Upsampling-Modi wählen. Das Rippen von CDs geht ohne großes Zutun unsererseits vonstatten. Albumcover und andere Metadaten werden vom Gerät selbstständig im Abgleich mit Burmesters Datenbank eingepflegt – Natürlich vorausgesetzt, das Gerät ist mit dem Internet verbunden. Sollte dies mal nicht der Fall sein, lässt sich das 151 Musiccenter übrigens auch als Standalone-Device verwenden. Das WLAN-Modul kann in dem Fall einen Accesspoint für das Tablet bereitstellen, sodass alle Offline-Funktionen (wie eben das Nutzen der lokalen Musikbibliothek) weiterhin genutzt werden können.

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Burmesters Fernbedienung lässt sich auch für andere Geräte des Hersteller verwenden

Dynamikwunder

Das 151 Musiccenter bietet für die Einbindung ins heimische HiFi-Ensemble weniger Optionen als die meisten seiner Konkurrenten. Daran ist jedoch nichts auszusetzen. Denn man bedenke, dass bei Burmester hohe Ansprüche auf das Gütesiegel „Handmade in Germany“ treffen, sodass jeder zusätzliche technische Aufwand nicht unerheblich zu Buche schlägt. Und sein wir mal ehrlich: Mehr als zwei analoge Ausgänge (Cinch und XLR) und zwei digitale Ausgänge (koaxial und optisch) sind bei Geräten dieses Genres eh kaum vonnöten. Angeschlossen werden kann der Player sowohl an Vorstufen, als auch an fixe Endstufen oder Aktivlautsprecher. Zu diesem Zweck ermöglicht Burmester die Einstellung eines festen oder variablen Ausgangspegels. Die voll analoge Lautstärkeregelung markiert übrigens das eigentliche Herzstück des Burmester 151 Musiccenters. Im Gegensatz zu einer digitalen Lösung verspricht die komplett analoge Steuerung eine bestmögliche Auflösung des Signals selbst bei geringen Lautstärken. Dies können wir übrigens durchaus bestätigen – der fünfte Aufzug aus Francis Poulencs Konzert für Orgel, Streicher und Pauken beginnt so zart und sphärisch, dass der kritische Hörer während dieser dynamischen Talfahrt schnell abschaltet, wenn hier nicht alles stimmt. Der Burmester übersetzt diese wunderbar leise Passage mit solch einem Fingerspitzengefühl, dass man beim ersten Orgel-Crescendo schon fast vergessen hat, dass man ja eigentlich im Testlabor sitzt und nicht im Konzertsaal. Deshalb schnell zurück zum Wesentlichen. Die analoge Lautstärkeregelung des Musiccenters bewerkstelligt nämlich eine automatische Lautstärkeanpassung bei CD-Imports mit großen dynamischen Differenzen. Hierfür wird beim Import die Lautheit eines jeden Titels im Verhältnis zu einem Mittelwert gemessen und als Korrekturwert gespeichert. Wird der Song dann aufgerufen, lädt das Gerät gleichzeitig und selbstständig das entsprechende Korrektiv und passt die mittlere Lautstärke so an, dass man während des Hörens keine Lautstärkesprünge zwischen den Titeln vernimmt. Bevor wir das Testgerät wieder zurück nach Berlin entlassen, wollen wir nochmal anhand des bereits konsultierten französischen Komponisten Francis Poulenc betonen, wie ausgesprochen einnehmend sich die musikalische Darbietung des 151 Musiccenter von Burmester gestaltet. Beim „Stabat Mater“, gesungen vom Chor der Londoner Philharmonie, sehen wir uns ohne Übertreibung einer wunderbaren akustische Synergie ausgesetzt: Eine großartige Komposition auf Weltklasse-Niveau interpretiert und technisch hervorragend zum Besten gegeben. Eine Performance, die ihresgleichen sucht.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.burmester.de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 3/2019.

Fazit
Wie kaum ein anderer Hersteller trägt Burmester den kompromiss- losen Qualitätsanspruch eines Luxus-Herstellers im Namen. Das 151 Musiccenter wird diesem Anspruch allemal gerecht. Der sorgfältige Schaltungsaufbau, gewissenhaft entwickelte Komponenten höchster Güte und der Qualitätsstandard inländischer Handarbeit gepaart mit Eleganz und Benutzerfreundlichkeit machen das 151 Musiccenter in allen Kategorien zu einem echten Premium-Produkt.
Wiedergabequalität
100
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis-/Leistungsverhältnis
80
Leserwertung33 Bewertungen
46
Vorteile
technische Ausführung
Klangqualität
Benutzerfreundlichkeit
Nachteile
2 TB Speicher unter Um- ständen etwas wenig
95
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Burmester Detail: Bild: Auerbach Verlag
  • Burmester 151 Musiccenter: Bild: Auerbach Verlag