Bang & Olufsen B&O BeoLab 50 High-End Lautsprecher Test Review

Test: Bang & Olufsen BeoLab 50 High-End Lautsprecher – Bang? Bang!

Der Debütant

Doch wenden wir uns jetzt endlich unserem Prüfling zu: Der BeoLab 50 reiht sich optisch sofort ins Sortiment der BeoLab-Serie ein. Verantwortlich zeigt sich hier die Noto GmbH, ein kleines Unternehmen aus Hürth, in der Nähe von Köln. Neben einer Vielzahl Produkte abseits des HiFi-Marktes trägt das Design-Büro um Thomas Frackenpohl bereits für den legendären BeoLab 90 und zwei Geräte aus B&Os BeoSound-Reihe Rechnung. Die vorderseitig verbauten Treiber sind hinter einer schwarzen Textilbespannung versteckt, während die rückseitig zulaufenden Seitenwände mit hellen Holzrippen verkleidet sind, sodass die dahinter verborgenen Treiber samt Verstärker problemlos mit kühlender Frischluft versorgt werden können. Dabei blicken wir beim BeoLab 50 auf sieben im energieeffizienten Class-D-Prinzip arbeitende 300 Watt starke Verstärkereinheiten aus dem Hause ICEpower, einem Tochterunternehmen von Bang & Olufsen. Neben dem 1,9 cm Hochtöner werden beim Dänen drei 10 cm Mitteltöner und drei 25 cm Tieftontreiber angespielt.

Zwar ist der BeoLab 50 mit knapp 109 Zentimetern Höhe nur unbedeutend kleiner als sein großer Bruder, jedoch bringt er mit 61 Kilogramm deutlich weniger als die Hälfte der Masse auf die Waage. Im 90er sind jedoch auch ganze 18 Scan-Speak-Treiber mit schweren Neodymmagneten verbaut, im BeoLab 50 zählen wir „bloß“ sieben – einer davon die erwähnte akustische Linse. Kleiner Leckerbissen ist hier dessen Motorisierung. Ganz genau: Beim Anschalten des Schallwandlers fährt der Hochtöner automatisch aus dem Aluminium-Toppanel und zeigt über eine dezente farbliche Ausleuchtung der Linse den Arbeitszustand des Klanggebers an. Der BeoLab 50 arbeitet übrigens im Master-Slave-Prinzip. Das heißt, dass der sogenannte „Master“ des Stereopaares alle anfallenden Aufgaben bezüglich Signalfütterung und -prozessierung übernimmt und sich stellvertretend ins Netzwerk schaltet. Die Verstärkerleistung seines passiven Partners übernimmt er jedoch nicht.

Bang & Olufsen B&O BeoLab 50 High-End Lautsprecher Test Review Treiber Tweeter
Die Treiber des BeoLab 50 stammen ebenfalls aus Dänemark. Nämlich vom renommierten Lautsprecher-Hersteller Scan-Speak

Think Big

Ist das Stereopaar über den Master mit dem heimischen Netzwerk verbunden, eröffnet sich schnell der qualitative Mehrwert eines zeitgemäßen Home-Entertainment-Lautsprechers aus dem Jahr 2017. Benötigte man vor einiger Zeit noch verschiedene Apps zum Einrichten und Bedienen eines Geräts von B&O, so genügt heute eine einzige – richtig so! Das war allerdings nicht gemeint mit dem qualitativen Mehrwert. Nein, die Rede ist hier von Active Room Compensation (ARC) und Beam Width Control (BWC). Im Lieferumfang des BeoLab 50 ist ein Messmikrofon enthalten. Ist dies mit dem Master verbunden, kann in der B&O App eine akustische Ausmessungen des Raumes durchgeführt werden, indem die Speaker verschiedene Sinus-Sweeps wiedergeben. Durch eine Vielzahl diverser Filterungen werden dann unerwünschte akustische Eigenheiten des Raumes ausgeglichen. Leider haben wir nicht die Möglichkeit, dies in einem größeren Raum mit verschieden geschnittenen Bereichen auszuprobieren. Denn ist beispielsweise der Essbereich nicht durch geschlossene Wände vom Wohnbereich getrennt, sondern nur ein einem anderen Bereich des selben Raumes, lässt sich mit dem Mikrofon auch dort eine Messung durchführen und dementsprechend ein Preset für dieses Areal anlegen.

Die Kabellänge ist hier locker ausreichend. ARC fand tatsächlich bereits beim BeoLab 90 Verwendung und stieß zurecht auf viel positive Resonanz. Voran ging dem Feature die Automatic Bass Calibration beim BeoLab 5, welche eine automatische Raumanpassung im Bassbereich ermöglichte. Bereits erwähnt wurde das motorisierte Ausfahren der akustischen Linse des BeoLab 50. Doch hört dessen Bewegungsfreude dort nicht auf. Denn durch die BWC zeigt sich die akustische Linse nicht nur vertikal, sondern auch horizontal sehr beweglich. In den zwei Werkseinstellungen „Narrow“ und „Wide“ schließt, bzw. öffnet sich Linse um die Streuung der Höhen gezielt auf den Hörplatz zu lenken oder weit im Raum zu verteilen, hält man sich nicht im so genannten „Sweet Spot“ auf. Des Weiteren ermöglicht dieses Feature, Reflexionen von Seitenwänden vorzubeugen, um so ein reineres Klangbild zu erhalten. Neben diesen beiden besonderen Optionen des BeoLab 50 findet der Nutzer natürlich obendrein Grundeinstellung, wie einen Zweiband- und einen parametrischen Zehnband-Equalizer. Außerdem können in den Nutzer-Presets die Entfernungen der Speaker eingestellt werden, um so Laufzeitunterschiede anzupassen und ein authentisches Stereobild zu erhalten. Es gibt tatsächlich noch einiges mehr, dass uns der BeoLab 50 an Einstellungsmöglichkeiten bereithält, jedoch wollen wir nun endlich wissen, was der Däne für musikalische Qualitäten in petto hat.

Bang & Olufsen B&O BeoLab 50 High-End Lautsprecher Test Review
Der BeoLab 50 ist sehr üppig bestückt – Für ordentlich Schub in den Bässen sorgen großformatige Tieftöner

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Bildquellen:

  • Bang & Olufsen BeoLab 50: Bild: Auerbach Verlag