Nubert nuControl Test Review Testbericht Vorstufe HiFi Elektronik
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Test: Nubert nuControl Vorstufe – Nuberts Neuzugang

Teamwork à la Nubert

Der Klang der Endstufe nuControl in Kombination mit der Endstufe nuPower D kann beeindrucken: Direkt spürten wir die Kraft, die in der Endstufe steckt durch eine klare und druckvolle Wiedergabe der Transienten. Sowohl bei hohen als auch bei niedrigen Pegeln kann die Transparenz überzeugen, mit der die Kombi aufwartet. Selbst bei Vollaussteuerung war kein Klirren zu vernehmen. Eine besondere Neigung zu Höhen oder Tiefen ließ sich nicht feststellen, sondern wir durften ein stets homogenes Klangbild erleben, welches sich durch sämtliche Lautstärkebereiche zog. Hilfreich hingegen war die Korrektur bestimmter Frequenzbänder mittels des frei konfigurierbaren Equalizers.

Hier konnten wir Defiziten bestimmter Lautsprecherpaare und auch kleineren akustischen Schwächen des Hörraums gezielt entgegensteuern und so ein neutraleres Spektrum erzielen. Neben den impulsfreudigen und druckvollen Bässen, spielt auch die Feinauflösung in den Höhen dem tadellosen Eindruck in die Hand. Diese vermitteln einen silbrigen Glanz, jedoch ohne zu überstrahlen. Betreibt man die Vorstufe im „Pure“-Modus wird der Roll-off ein wenig sanfter und der Glanz bekommt einen dezent seidigen Anstrich.

Dank hervorragender Kanaltrennung beider Komponenten ergibt sich ein sehr gutes Stereo-Panorama, welches bei der Zuspielung digitaler Quellen dezent besser ausgeprägt erscheint, als bei Verwendung der analogen Eingänge. Auch in die Tiefe hinein bietet das Doppel von Nubert viel Raum und lässt Aufnahmen nicht nur zweidimensional im Raum stehen, sondern stellt sie plastisch dar.

Auch Vielseitigkeit können die Schwaben beweisen, so geschehen beispielsweise bei Dvoráks Slawischem Tanz Nummer 2 in e-Moll, gespielt vom London Philharmonic Orchestra. Die elegisch vortragende Weise der Violinen wird leicht tänzelnd umspielt vom Pizzicato der Bratschen und Celli, während die Holzbläser das harmonische Futter liefern. Hier werden sämtliche Feinheiten herausgearbeitet und auch später bei wechselnder Stimmung mal in verspielt-fröhlicher Manier und mal in tragend-majestätischer Anmutung dargeboten. Doch nicht nur mit klassischer Musik kommt das schwäbische Team gut zurecht, sondern beweist hervorragendes Zusammenspiel auch bei den Retro-Klassik-Rockern Kadavar.

Im Song „Black Sun“ kommt die analoge Produktionsweise perfekt zur Geltung und der Charakter der siebziger Jahre wirkt keinesfalls aufgesetzt sondern wird ausgezeichnet adaptiert. Auch bei kleineren Besetzungen kann die Kombination einen gutes Zusammenspiel beweisen und stellt das Duo „Me and my drummer“ mit ihrem 2012 erschienenen Album „The Hawk, The Beak, The Prey“ auf einer heimelig anmutenden Bühne präsent und in intimer Atmosphäre dar, sodass bei geschlossenen Augen der Eindruck eines persönlichen Wohnzimmerkonzerts entsteht.

Nubert gibt den Hörern mit seinem starken Doppel eine klanglich wie technisch ausgezeichnete Möglichkeit, Musikgenuss pur zu genießen. Dabei lassen die schwäbischen Entwickler aber auch sehr viel Spielraum für Eigeninitiative, wenn es um klangliche Anpassungen und feine Verbesserungen von Lautsprecherkurven und hörraumbedingten Klangeinbußen geht. Somit sind Vor- und Endstufe nicht nur reine Verstärker, sondern auch hervorragende Werkzeuge für jeden Klangenthusiasten.

Webseite: www.nubert.de

Fazit
Wiedergabequalität
85
Ausstattung und Verarbeitung
95
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis/Leistung
83
Leserwertung3 Bewertungen
70
88
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Nubert nuControl: © Auerbach Verlag