Test: Revox StudioArt A100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review

Test: Revox StudioArt Serie – 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set

Vor ein paar Monaten haben wir bereits den neuen Revox StudioArt A100 Aktivlautsprecher / Smart Speaker stand-alone getestet. Heute schauen wir uns die komplette Serie näher an. Ein Langzeittest der Revox StudioArt Serie im 2.1 Heimkino-Einsatz.

Verwandlungskünstler

Test: Revox StudioArt A100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review

Der ein oder andere von Ihnen wird sich vielleicht erinnern. In Ausgabe 7/2019 der AUDIO TEST haben wir den Revox STUDIOART A100 Room Speaker / Aktivlautsprecher als „Der Underdog“ vorgestellt und mit 91 %, also einem „ausgezeichnet“ bewertet. Daran ändert sich auch nichts, aber nun sind seitdem einige Monate vergangen und wir wollen uns die komplette Serie noch einmal etwas genauer anschauen, denn neben dem aktiven A100 gibt es da ja auch noch den passiven P100 und einen Subwoofer namens B100. Alle drei Geräte haben wir nun über mehrere Wochen und Monate im Alltag ausprobiert, soll heißen: Wir haben sie nicht separiert im Labor und Hörraum spielen lassen, sondern tatsächlich mit nach Hause genommen und im Wohnzimmer, in der Küche, sogar im Bad und auch mobil aufgebaut und genutzt. Ganz so, wie ein normaler Nutzer das auch machen würde. Und wenn man so einen Langzeittest durchzieht, fallen einem immer noch mehr Dinge auf, als wenn man Produkte isoliert bewertet. Also los. Wie sieht der Alltag mit der Revox StudioArt-Serie aus?

Test: Revox StudioArt A100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review
Die Rückseite des Revox StudioArt A100 hat auch ein Gewinde für Wandhalterungen.

Revox Studioart: Kino im Wohnzimmer

Das größte Setup stand bei uns natürlich im Wohnzimmer. Es bestand aus aus einem Revox STUDIOART A100 Room Speaker, einem Revox STUDIOART P100 Room Speaker (passiver Zusatz-Lautsprecher) und einem Revox STUDIOART B100 Bass Module (Bassreflex Subwoofer). Ein klassiches 2.1-Set also. Angeschlossen haben wir das Set über den konventionellen analogen Eingang, der trotz schlechtem Image hierfür hervorragende Dienste leistete. Die automatische Quell-Erkennung ist ein Feature in das wir uns schnell verliebt haben. Eben noch vom Smartphone Tidal gestreamt und dann nahtlos vom am TV angeschlossenen PC wiedergeben. No-Brainer!

Wir verwendeten die Revox Anlage hauptsächlich zum Musik hören, aber auch zum Filme schauen. Und hier hat uns die Revox StudioArt-Serie wirklich überrascht. Der Revox B100 Subwoofer macht einen gnadenlos guten Job. Er ist frequenziell so gut auf die beiden Revox Lautsprecher abgestimmt, dass man ihn schon fast als LFE bezeichnen kann. Die A100 und P100-Lautsprecher haben per se schon einen überraschend guten Tiefgang. Nach der Einrichtung haben wir zunächst erst mal fast keinen Unterschied zum Set ohne B100 gehört. Aber dann. Wir streamen „Blade Runner 2049“ via Amazon Movies und es haut uns aus den Socken. Die Tiefbässe jagen uns so einen großen Schock ein, dass wir für einen Moment vergessen auf der heimischen Couch zu sitzen. Der Raum bebt, zum Ärger der Nachbarn. Doch dabei geht es nicht darum einfach nur wahllos Bass in den Raum zu schießen, nein, der Revox Subwoofer B100 spielt auf den Punkt. Er macht nicht viel, aber das genau richtig. Für Musik vielleicht nicht unbedingt notwendig, da schneiden die Lautsprecher alleine auch schon sehr gut ab. Filmfans jedoch, werden den B100 lieben und sollten von einem Revox StudioArt-Set ohne Subwoofer abstand nehmen.

Test: Revox StudioArt B100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review Subwoofer
Der Revox StudioArt B100 ist ein Subwoofer, der seiner Zunft alle Ehre macht. Unauffällig effektiv.

Zum Mitnehmen

Eines der im Alltag echt angenehmen und nützlichen Features ist der interne Akku. So ist es im Handumdrehen möglich den Tidal-Stream aus der Küche mit ins Bad zu nehmen und während der Spa-Zeit der Lieblingsmusik zu lauschen. Mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit kam der Lautsprecher gut zurecht und die gummierten Füße sorgen für einen rutschfesten Stand. Aber auch im Garten, auf dem Balkon oder sogar auf Partys in angemieteten Räumen oder im freien im Park. Ein Revox STUDIOART A100, zwei A100 via Pairing oder ein A100 und ein daran angeschlossener P100 machen auch per Bluetooth richtig Laune und stechen als Akku-Lösung mit echtem, breiten Stereo in HiRes-Qualität nahezu alles in den Schatten, was wir in diesem Bereich bisher gehört haben. Darüber hinaus ist diese Outdoor-Nutzung nicht nur ein Life-Hack, sondern von Revox auch ganz aktiv supported, denn es gibt passende Transporttaschen für die StudioArt-Serie, die auf dem selben Qualitätslevel anzusiedeln sind, wie deren Inhalt. Studiosound zum Mitnehmen. Der Wahnsinn! Aber nicht nur an das Mitnehmen hat man bei Revox gedacht. Im Zubehör-Programm gibt es auch amtliche, im Winkel verstellbare Wandhalterungen, wenn es etwas Längerfristiges sein soll.

Test: Revox StudioArt A100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review
Die Revox StudioArt A100 und P100 sind enorm smart im Innenraum aufgebaut. Neben einem Akku für den A100 und die Verstärker-Elektronik, passt sogar noch ein Bassreflex-Kanal ins Gehäuse.

Multiroom mit Revox Speakern

Als wäre das nicht alles schon genug, bietet Revox mit der StudioArt-Serie eine ziemlich ausgeklügelte Strategie mit seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten zu wachsen. Die App wächst mit dem Ökosystem. Vielleicht fängt man nur mit einem Lautsprecher an, ein halbes Jahr später einen zweiten dazu, oder gleich zwei aktive usw. Sie können sich dieses System so zusammenstellen, wie sie es möchten. Alle Revox-Lautsprecher, egal wie viele Sie platzieren wollen, werden in der App übersichtlich angeordnet, konfigurierbar und verschaltbar. Aufpassen sollten Sie von Anfang an mit der Art der Verbindung. Entweder kabelgebundenes Ethernet oder WiFi. Ein gemischtes Netzwerk ist nicht vorgesehen. Die Entscheidung für WiFi fällt nicht schwer bei größeren Setups. Für uns vollkommen okay, denn die Bandbreiten von WiFi sind nach aktuellen Standards vollkommen ausreichend für guten HiRes-Genuss. Sind alle Speaker in der App angekommen, darf kombiniert werden. Frei nach dem Master-Slave-System verbindet man zuerst den Hauptraum und dann die Nebenräume und kann im nächsten Schritt eine Quelle auswählen. Das eigene NAS im Netzwerk, Internetradio, Podcasts, Spotify, Tidal, Deezer, Bluetooth. Leider ist die Nutzung des analogen Aux-Eingangs als Quelle im Multiroom-Betrieb nicht möglich. Das hätte sicherlich aufwändigere Digitalisierungs- und Synchronisierungsprozesse zur Folge, wäre aber eine Cherry-on-top gewesen. Wer also auf der Suche nach einer Möglichkeit ist den Plattenspieler im ganzen Haus erklingen zu lassen, sollte sich in dieser Kombination vielleicht mal den Alva TT von Cambridge Audio anschauen und anhören. Denn Bluetooth-Quellen, auch HiRes, können im Netzwerk verteilt werden. Im Großen und Ganzen hat uns die Multiroomfähigkeit überzeugt, auch wenn Apple-User leicht im Vorteil sind. Warum, erklären wir gleich. Die Konfiguration der Lautsprecher ist nachvollziehbar. Stabilität, Latenzen und Reaktionszeiten sind im angenehmen Bereich. Darüber hinaus gibt es auch noch ein paar Möglichkeiten diese wirklich herausragend klingende Multiroomanlage auch noch smart zu machen.

Test: Revox StudioArt A100 Serie - 2.1 Heimkino Bluetooth Lautsprecher Set Review
Die Breitbandtreiber sind für einen „mobilen Akku-Lautsprecher“ beeindruckend aufwändig konstruiert und mächtig. Da können auch Bose und Sonos sich was abschauen.

Smartness

Die Revox StudioArt Serie ist per se kein Smart-Speaker, hat also selber keine Mikrofone verbaut, auch wenn der Lautsprecher als IoT-Gerät klassifiziert werden muss. Das ist für viele Interessenten sicherlich relevant, denn gerade in Deutschland herrscht in großen Teilen der Bevölkerung Skepsis aufgrund von Datenschutz- und Privatssphäre-Bedenken, wenn es zum Einsatz von Mikrofonen in Privaträumen kommt. Dabei haben nahezu alle Menschen mittlerweile Smartphones in den Taschen. Wer also dennoch nicht auf smarte Integration verzichten möchte, kann die AirPlay-Schnittstelle des Revox StudioArt A100 Aktivlautsprechers nutzen. Dank ihr ist es nicht nur möglich Youtube oder Netflix vom iPad zu streamen, sondern der Lautsprecher wird auch für Apples Assistenten Siri auffindbar. Über die seit kurzem auf iOS verfügbare Kurzbefehle-App lässt sich so zum Beispiel ein kurzes Script realisieren, dass beinhaltet: Immer wenn ich sage „Hey Siri, Homeoffice“, zum Beispiel nach dem Frühstück in der Küche, dann „stelle den Audio-Ausgang meines Smartphones auf Revox Airplay im Arbeitszimmer“ und „spiele meine Lieblingsplaylist auf Tidal“. Die Antwort von Siri aus dem Arbeitszimmer: „Schon dabei – hier, bitte schön!“ und im Handumdrehen haben Sie die Revox-Lautsprecher smartifiziert.

Preis und Verfügbarkeit der Revox Lautsprecher

Die Revox STUDIOART gibt es im autorisierten Fachhandel zu kaufen. Der Preis für die Revox STUDIOART A100 Room Speaker liegt bei 479 Euro (UVP). Der Preis für die Revox STUDIOART P100 Room Speaker (passiver Zusatz-Lautsprecher) liegt bei 179 Euro (UVP) und das Revox STUDIOART B100 Bass Module (Bassreflex Subwoofer) kostet 799 Euro (UVP).

Mehr Informationen: www.studioart-revox.com

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Magazin Ausgabe 01/2020.

► Lesen Sie hier: Test vom Revox Studiomaster T700 Plattenspieler – Touch & Turn

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Fazit
Das ganz klare Kaufargument dieser Serie ist ihr unfassbar guter Studioklang in kompaktem, transportablen und zeitlosen Design. Ein weiterer Mehrwert sind die vielfältigen Möglichketen vom Full-Range-Kinosound mit amtlichem Bass, zum semi-smarten Alltags-Surrounder und Küchenfreund, als Desktop-Umgebung oder Spa-, Garten und Loungebeschallung. Konzerthalle, wo immer Sie wollen. Skalierbar und flexibel Die einzige Frage, die sich nach diesem Langzeittest immer noch stellt, ist: Dürfen wir die bitte behalten?
Wiedergabequalität
96
Ausstattung/Verarbeitung
91
Benutzerfreundlicheit
92
Preis-Leistungsverhältnis
90
Leserwertung1 Bewertung
97
Vorteile
Studiosound
transportfähig, auch mit Tasche
skalierbar
Nachteile
keine analoge Quelle im Multiroom
91