Test: quadral PLATINUM+nine

Test: quadral PLATINUM+nine – Auf dem Niveau der Realität

Grenzübergänge

Das gesamte Frequenzsspektrum der PLATINUM+nine gibt quadral mit 23 bis 48 000 Hertz an. Das schließt selbst nicht Hörbares mit ein, also ideale Kandidaten für den Genuss von HiRes-Musik. Die 23 Hertz an der unteren Grenze sprechen für die Bassfähigkeit der PLATINUM+nine. Theoretisch kann also auf einen Subwoofer verzichtet werden, ob das auch in der Praxis so ist, erfahren wir beim Klangtest. Doch wir wollen noch kurz auf die einzelnen Töner eingehen.

Quadral hat in dem 3-Wege-Bassreflexsystem zwei 155 Millimeter messende Mittentöner untergebracht. Sie nutzen die quadral ALTIMA-Membran, die auch in den Aurum-Lautsprechern zum Einsatz kommt. In ihr sind die drei Leichtmetalle Aluminium, Titan und Magnesium vereint. Dank dieser wird ein extrem agiles Schwingungsverhalten erzielt, was sich in Schnelligkeit und Genauigkeit bei der Wiedergabe von Tönen im Bassbereich bis hin zu den Mitten ausdrückt.

In den PLATINUM+nine beginnen die Mittentöner ihre Arbeit bei 280 Hertz und geben sie bei 2 700 Hertz an die RiCom+ Hochtöner ab. Die kombinieren eine kleine und leichte Titan-Membran mit einem sehr kräftigen Doppel-Magneten. So sollen feine Nuancen auch im Obertonbereich bewahrt werden. Doch technische Daten und Herstellerversprechungen sind das Eine. Wir wollen hören, ob sie auch eingehalten werden.

Straßenmusik im Zimmer

Wir beginnen unseren Test mit einem musikalischen Phänomen. Radim Sychra ist ein Multi-Instrumentalist aus Prag, der in den Einkaufsstraßen vieler deutscher Großstädte seine Bühne findet. Interessant an seiner Performance ist, dass er House-Musik mittels analoger Instrumente spielt. So kommen die für die Musikrichtung typischen Synthesizer-Klänge nicht vom Keyboard, sondern aus einer Konstruktion von Abflussrohren, die Basssounds tatsächlich synthetisch klingen lässt. Ergänzt wird das Ganze durch Mundharmonika, Kickdrum mit Schellenkranz und Hang sowie ab und zu einem Didgeridoo. Unsere Aufnahme, die wir mit den PLATINUM+nine hören, stammt von einer Studio-CD des Künstlers und nicht von der Straße.

Trotzdem fällt uns sofort die Lebendigkeit bei der Wiedergabe auf. Sicher fehlt der Aufnahme die Atmosphäre einer belebten Fußgängerzone, doch dennoch macht es Spaß zuzuhören und das liegt vor allem an den quadral. Sie agieren wie ein kluger Dirigent. Sie setzen jedes Instrument an den richtigen Platz und lassen ihm dabei ganz viel Raum sich auszuleben. Der synthetisch klingende Bass aus analoger Quelle bringt sich richtig schön ins Geschehen ein und kombiniert mit der Kickdrum kommt sofort dieses Bedürfnis auf, mit dem Fuß zu wippen. Die Hang, mit einem kleinen aber doch feinen Hall unterlegt, weitet ihre sphärischen Klänge bis in den letzten Winkel unseres Testraums aus. Die Mundharmonika schmeichelt sich ein. Sehr realistisch, sehr fein gezeichnet und dabei immer lebendig. Ja, hier hören wir den PLATINUM+ an, dass sie wirklich Freude an der Musikwiedergabe haben.

Hochtonanpassung

Eine der wichtigsten Funktionen der PLATINUM+nine ist die Hochtonanpassung. Um deren Auswirkung zu testen, bemühen wir die Dresdner Philharmonie, die uns unter der Leitung von Michael Sanderling „Capriccio italien, op. 45“ von Peter Tschaikowksi präsentiert. Gleich der Anfang des Stücks, bei dem Blechbläser fanfarenartig das Hauptthema in den Raum werfen, macht den Unterschied zwischen den einzelnen Stufen der Hochtonanpassung spürbar.

Ist der Schalter auf Maximum gestellt, sind die Töne griffiger, ja präsenter. Steht er auf Minimum, verlieren sie etwas an Raum. Dass das nicht nur Einbildung ist, beweisen wir durch einen Versuch mit einem anderen Tester. Ihm sagen wir nicht, auf welcher Stufe der Schalter steht. Trotzdem hört er genau, wann die Musik noch einen Tick mehr den Raum einnimmt, also die PLATINUM+nine mehr Hochtöne präsentieren.

Der Hochtonschalter der PLATINUM+nine von quadral
Das Anschlussterminal auf der Rückseite ist wirklich hervorragend verarbeitet, doch bemerkenswert ist die Hochtonanpassung. Die erfolgt mittels Schalter in drei Stufen
Der Hochtonschalter der PLATINUM+nine von quadral
Da der Schalter für die Hochtonanpassung auf der Rückseite sitzt, zeigt das kleine Plus an der Oberseite an, in welche Richtung geschaltet werden muss, um die volle Wirkung zu entfalten

Unser Fazit und das Testergebnis auf Seite 3.

Bildquellen:

  • PLATINUM+nine Hochtonschalter: Bild: Auerbach Verlag
  • PLATINUM+nine Hochtonschalter: Bild: Auerbach Verlag
  • quadral PLATINUM+nine: Bild: Auerbach Verlag