Nubert nuVero 170

Test: Nubert nuVero 170 Standlautsprecher

Was in den Nubert nuVero 170 steckt

Aber kommen wir zu dem, was in den Standriesen steckt. Es ist praktisch unvermeidbar, dass uns als Erstes die drei 22 Zentimeter messenden Tieftöner in die Augen springen – zwei unten und einer am oberen Ende der Box. Die Ultra-Longstroke-Tieftöner nutzen eine Glasfaser-Sandwichmembran und dank der doppelten Zentriersicken arbeiten sie selbst bei größten Auslenkungen extrem sauber. Laut Nubert erreichen sie mit dieser Technik einen Wert von 23 Hertz bei –3 Dezibel. Da muss sich manch Subwoofer ehrlich gesagt warm anziehen.

Als Frequenzgang geben die Lautsprecherbauer aus Schwäbisch Gmünd 23 Hz bis 25 kHz an. Das kann sich mehr als hören lassen, wobei im Teilaktivbetrieb der Bass schon ab 22 Hz einsetzt. Da es sich um ein 4-Wege-System handelt, kommen insgesamt zwei mal zwei Mitteltontreiber zum Einsatz. Davon geben die zwei 15 Zentimeter messenden Lautsprecher die unteren Mitten aus und die beiden 52 Millimeter großen Töner kümmern sich um die oberen Mitten. Sie schließen den 26 Millimeter großen Hochtöner ein. Der ist mit einer Seidengewebekalotte ausgestattet und asymmetrisch angeordnet. Beim Aufstellen ist deshalb darauf zu achten, dass er in die Mitte schaut.

Nubert NuVero 170
Der 26 Millimeter Hochtöner mit Seidengewebekalotte zeigt an, ob die nuVero 170 richtig stehen, er muss zur Mitte „schielen“.

Mit der symmetrischen Anordnung der Töner will Nubert die Anregung von Raummoden verhindern. Die machen sich ja bekanntlich in Störgeräuschen wie Dröhnen bemerkbar. Ebenfalls sollen die nuVero 170 dank ihres Aufbaus eine angenehme Luftigkeit im Klang realisieren. Ob das gelingt, finden wir nun heraus.

Nubert NuVero 170
Um das Maximum aus den Basslautsprechern herausholen zu können, hat Nubert seine Erfahrung aus dem Subwooferbau genutzt. Der dort verwendete Treiber wurde weiterentwickelt und kommt nun in den nuVero 170 zum Einsatz.

Der Winter kommt

Nachdem wir den Standriesen eine ordentliche Einspielzeit gegönnt haben (baubedingt empfehlen wir hier mehrere Stunden), legen wir die erste CD in den Player. Es ist die Winterreise von Franz Schubert, interpretiert von Siegfried Vogel und am Klavier begleitet von Rudolf Dunckel. Schon die ersten Töne von „Fremd bin ich eingezogen“ zaubern uns ein Lächeln auf die Lippen. Als dann Siegfried Vogels Bass einsetzt, wird das Lächeln noch ein wenig breiter. Wir legen uns gemütlich zurück und lauschen der Kammermusik. Als die letzten Töne verklingen, schrecken wir hoch und wundern uns: Wo ist das Klavier hin? Wo der Sänger? Ach ja, wir sind ja im Testraum und lauschen „nur“ einer Aufnahme.

Die nuVero 170 machen aber definitiv mehr daraus als „nur“ eine CD-Aufnahme. Mit der nubert-typischen Leichtigkeit setzen sie selbst die feinsten Nuancen des Liederzyklus in Szene. Der Hall wird so detailliert repliziert, dass wir genau den Raum der Aufnahme sehen können. Das Klavier klingt lebendig und ungeheuer plastisch, die Stimme des deutschen Opernsängers zeichnet sich dagegen perfekt ab, ohne aus dem Gesamtbild auszubrechen – das ist die hohe Schule des Lautsprecherbaus.

Die Qualität der tiefen Bässe können wir bei diesem Liederzyklus natürlich nicht beurteilen. Aber definitiv können wir nach dieser Klassik-Hörsession schon sagen: die nuVero 170 scheinen genauso viel zu halten, wie sie versprechen.

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Bildquellen:

  • Nubert nuVero 170: Bild: Auerbach Verlag
  • Nubert nuVero 170: Bild: Auerbach Verlag