Test Technics SC-C30 Kompaktanlage Review Wireless Lautsprecher Speaker

Test: Technics SC-C30 Kompaktanlage – Der neue Standard

Technics steht für viele als Synonym für einen der legendärsten Direktantrieb-Schallplattenspieler aller Zeiten. Gleichzeitig hat man sich eine Marktführerschaft und ein Expertentum in Kompaktanlagen aufgebaut. Für uns heute im Test, die Technics SC-C30 Kompaktanlage / Wireless-Lautsprecher.

Der neue Standard

Die Zweigleisigkeit und das Bipolare in der Ausrichtung der Marke Technics gen digital und analog führt zu interessanten Synergieeffekten. Der Themenbereich Kompaktanlage ist soetwas wie eine Kernkompetenz bei Technics. Das Know-how, das es erst ermöglichte die Marke Technics nach deren Abgang wieder zu beleben. Selbst der Erfolg der wieder aufgelegten 1200er Plattenspieler und all der anderen Technics-Modelle hing schlussendlich von den Ingenieursleistungen des Teams um CTO und Chefentwickler Tetsuya Itani ab. Und zwar zu Beginn mit einer Kompaktanlage. Gestartet ist man also zunächst noch unter der Flagge des Mutterkonzerns Panasonic mit dem Modell SC-PMX5. Man wollte das Potential der aufkommenden HiRes-Formate und neueste Remastering-Algorithmen austesten. Mit Erfolg. Der HiRes-Boom hat Panasonic also den Anschub gegeben, hier wieder in den Premium-Audio-Markt zurückzukehren. Wenn Sie mehr über die Neuanfänge von Technics erfahren wollen, schauen Sie doch mal auf unserem YouTube-Kanal /audiotestmagazin vorbei. Dort haben wir den Chefentwickler im ausführlichen Interview.

Technics SC-C30 Anlage

Beim uns vorliegenden Technics SC-C30 handelt es sich um eine Stereoanlage, die dem kommenden Jahr 2020 voll und ganz gerecht wird. Das Auftreten ist schlank und schlicht, die Verarbeitung vorbildlich, die Klangperformance überragend und die Systemintegration zeitgemäß. Was will man eigentlich sonst noch erwarten. Aber alles der Reihe nach. Frontseitig des bogenförmig geschwungenen Körpers befinden sich beim SC-C30 ein 12 Zentimeter Subwoofer, links und rechts davon jeweils 6,5 Zentimeter Tiefmitteltöner und darüber zwei 1,6 Zentimeter Hochtöner. Besonders interessant hierbei ist der Sub, der an einem langen Port mit großem Durchmesser tatsächlich enorme Kräfte erzeugen kann. Aber auch die Hochtöner bestechen durch eine ausgeklügelte Linsenform, die den Hochfrequenzschall mithilfe von Lamellen physisch angenehm aufstreut, lenkt und dadurch eine breitere Richtwirkung erzielt. Angetrieben werden diese Treiber von einem volldigitalen Verstärker der neusten Generation. So hat die Platine nicht nur die von Technics großen Produkten bekannte JENO Engine zur Jitter-Reduktion mit integriert, sondern auch gleich noch die LAPC- (Load Adaptive Phase Calibration) also eine lastabhängige Phasenkorrektur verbaut. Perfekte Abstimmung ist hier das Ziel. Da werden nicht einfach ein paar Treiber verbaut und zusammengeschraubt. Das ist die Formel 1 der Kompaktanlagen.

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Beim Design und der Auswahl der Treiber hat man sich besonders viel Mühe gegeben. Gut zu sehen die außergewöhnliche Streulinsen-Konstruktion der Hochtöner.

Raumanpassung

Dafür spricht auch die außergewöhnliche Space Tune Funktion von Technics. Sie beinhaltet ab Werk bereits drei Presets, um die SC-C30 an den Raum anpassen zu können. Dabei wird zwischen freistehend, an einer Wand oder in einer Ecke unterschieden. Damit sind so ziemlich 90 Prozent aller Fälle abgedeckt. Der Sound verändert sich ähnlich eines Tilt-EQ, es kippen also Bässe und Höhen entsprechen. Klingt einfach, fühlt sich auch so an und das Ergebnis ist wirklich gut! Wenn man sonst oft das Gefühl hat doch noch mal klanglich eingreifen zu müssen, so macht es beim SC-C30 auf Anhieb „klick“. Wer es ganz genau wissen will, kann die Anlage auch per App einmessen. Das Ergebnis – also der Effekt – wird nicht unbedingt deutlich besser als die Presets, aber dafür noch einen Tick differenzierter. Ein Mehrwert ist es definitiv.

Integration

Genauso empfinden wir die verbaute Sprachsteuerung als Mehrwert, obschon wir wissen, dass im deutssprachigen Raum viele noch mit dem unbeschwerten Umgang mit smarten Sprachassistenten hadern. Es bleibt festzuhalten, dass es ein Wachstumsmarkt ist, der von den einschlägigen Experten mit enormem Potential bewertet wird. Sprachsteuerung wird sich in der Breite neben den anderen konventionellen User-Schnittstellen der App und der Fernbedieung, Touchscreens oder klassischer Knöpfe behaupten. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass Technics diesen Trend der Zeit aufgreift und sich hier klar positioniert. Die Technics SC-C30 Kompaktanlage lässt sich somit nahtlos in den Google Home-Kosmos integrieren. Multiroom, Chromecast und Anspielbarkeit aus so ziemlich jeder App heraus. Egal ob YouTube, Spotify oder Tidal. Wer es tatsächlich analog braucht, kommt über den 3,5 Millimeter-Klinkeneingang als AUX in den Lautsprecher. Einen optischen Eingang gibt es obendrein. Aber das meiste spielt sich tatsächlich im Netzwerk ab. Sie können den C30 natürlich im WLAN einbinden. Persönlich empfehlen wir, da wo möglich, eine Einbindung über Netzwerk-Kabel.

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Der C30 gibt sich sparsam, was die Anschlüsse betriff t. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass hier bei Funktionsumfang oder Performance mit Einbußen zu rechnen ist.

Technics Anlage C30 im Sound-Test

Klanglich ist die C30 Kompaktanlage überraschend mehrdimensional. Die Differenziertheit in der Darbietung von Tiefen- wie Breitenstaffelung ist wirklich beeindruckend. Auch und gerade wenn man sich nicht direkt auf Ohrhöhe des C30 befindet, sondern die Anlage auf Hüft-, Tisch oder Sideboard-Höhe steht, blüht der Klang deutlich auf. Hier kommt die spannende Linsenkonstruktion der Hochtöner zum tragen. Geschickt bezieht man bei Technics auch den Raum mit ein. Die Technics SC-C30 versucht sich nicht abzukapseln und auszugrenzen, sondern integriert sich optisch und akustisch überzeugend in das Umfeld. So bleibt der Sound auch dann noch stabil und fein aufgelöst, wenn man sich durch den Raum bewegt. Leider konnten wir den Stereo-Pairing-Betrieb nicht überprüfen, aber wir gehen davon aus, dass dieser genau so funktionieren wird, wie angekündigt. Weder seitens der Hardware noch mit Blick auf die Software und App machen wir uns in dieser Hinsicht Sorgen. Im Gegenteil. Wir sind gespannt auf einen weiterführenden Test in der Multiroom-Kategorie, denn bereits im Stand-alone mit dem C30 bekommt man ein edles System, das mit seinen Fähigkeiten und der musikalischen Darbietung als zeitgemäßer Premium-Standard gewertet werden kann. Daran müssen sich viele andere Hersteller erst einmal messen lassen können.

Preis und Verfügbarkeit

Die Technics SC-C30 Kompaktanlage gibt es zum Preis (UVP) von 599 Euro im Fachhandel zu kaufen.

Mehr Informationen: https://www.technics.com/de/

Anm.: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Magazin Ausgabe 08/2019.

► Lesen Sie hier: Test der Technics Premium HiFi-Anlage

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Fazit
Die Kompaktanlage SC-C30 von Technics ist mit allen Wassern gewaschen und bereit, mutig den ersten Schritt in das nächste Jahrzehnt voran zu gehen. In Japan ist man uns halt immer ein paar Stunden voraus. 2020 soll, wenn der C30 in etwa so gut angenommen wird wie die größere C50-Variante, ein gutes Jahre werden für Technics.
Wiedergabequalität
95
Ausstattung/Verarbeitung
95
Benutzerfreundlicheit
92
Preis-Leistungsverhältnis
94
Leserwertung10 Bewertungen
48
Vorteile
feinst aufgelöster Sound
gute App-Integration
zeitloses Design
Nachteile
nur im Google-Kosmos
94

Bildquellen:

  • Test Technics SC-C30 Kompaktanlage: Auerbach Verlag