Der Berliner HiFi-Hersteller MBL Akustikgeräte GmbH & Co. KG hat Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, doch nun wird ein Investor gesucht, um das High-End-Traditionsunternehmen langfristig zu sichern.
MBL Akustikgeräte stellt Insolvenzantrag – Investorensuche gestartet
Die MBL Akustikgeräte GmbH & Co. KG aus Berlin – bekannt für ihre innovativen Radialstrahler-Lautsprecher und hochwertige Audioelektronik – hat am 27. Mai 2025 beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz beantragt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Berliner Sanierungsexperte Frank Brachwitz von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH bestellt. Ziel ist es, das Unternehmen im Rahmen eines strukturierten Investorenprozesses langfristig zu stabilisieren.
Betrieb läuft weiter – Mitarbeiter an Bord
Der Geschäftsbetrieb von MBL läuft trotz Insolvenzverfahren uneingeschränkt weiter. Neue Bestellungen werden wie gewohnt bearbeitet, und die rund 50 Beschäftigten an den zwei Unternehmensstandorten bleiben an Bord. Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld gesichert. Die US-Tochtergesellschaft ist von der Insolvenz nicht betroffen.
MBL: Ein Name mit Klang
Seit Jahrzehnten steht MBL für kompromisslose Qualität im High-End-Segment. Alle Produkte – vom Verstärker bis zum ikonischen Radialstrahler – werden in der hauseigenen Manufaktur bei Berlin gefertigt. Mit seiner Mischung aus Präzision, Emotion und Design hat sich MBL international einen herausragenden Ruf erarbeitet.

„Solide Grundlage für die Zukunft“
Sanierungsexperte Brachwitz sieht gute Chancen auf eine erfolgreiche Investorenlösung:
„Wir führen bereits erste Gespräche mit potenziellen Investoren und sehen ein großes Interesse am Unternehmen und an seinen Produkten. MBL verfügt über ein erfahrenes Team, ein gutes Produktportfolio und einen etablierten weltweiten Marktzugang. Die Innovationskraft des Unternehmens ist beeindruckend. Das sind solide Grundlagen, um im Rahmen einer Investorenlösung neue Perspektiven zu schaffen.“
Auch MBL-Geschäftsführer Christian Hermeling zeigt sich optimistisch: „Unsere Mitarbeiter sind motiviert an Bord, was mich sehr freut. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und seinem Team arbeiten wir an der Zukunftsperspektive für unser Unternehmen. Ich bin persönlich sehr optimistisch, dass uns dies kurzfristig gelingen wird.“
Begleitung durch M&A-Experten
Die Investorensuche wird vom erfahrenen M&A-Berater Hubertus Bartelheimer (Dr. Wieselhuber und Partner) begleitet. Unterstützt wird das PLUTA-Team zudem durch Rechtsanwalt Nicolas Konkel.
Hintergrund: Herausforderungen für den High-End-Markt
Branchenkenner verweisen im Zusammenhang mit der MBL-Insolvenz auf eine allgemein schwierige Lage im internationalen Luxusgütermarkt. Insbesondere in Asien, das für viele High-End-Hersteller einen wesentlichen Teil des Umsatzes ausmacht, sei zuletzt eine spürbare Kaufzurückhaltung zu beobachten gewesen.
Auch der Wegfall des russischen Marktes seit 2022 sowie handelspolitische Unsicherheiten – etwa durch Zollmaßnahmen in den USA – hätten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschärft. Daher ist nicht auszuschließen, dass in Zukunft weitere Premium-Marken aus dem deutschsprachigen Raum unter Druck geraten könnten.
Webseite: www.mbl.de
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