Musik: Slacker Island – Two Year Vacation

Müßiggang ist aller Laster Anfang. Nicht so auf „Slacker Island“. Die schwedische Indie-Pop-Gruppe Two Year Vacation hat ihr kommendes Album (29. März) ganz dem Savoir Vivre gewidmet. Vielleicht ist an dieser Stelle eine kurze Erklärung fällig. Der Begriff Slacker bezeichnet einen Müßiggänger, der lieber in den Tag hinein lebt, als sein Leben auf beruflichen Erfolg auszurichten. In Hinblick auf den bevorstehenden Frühling ist das sicher nicht die abwegigste Entscheidung.

Two Year Vacation mit Hippie-Sound

Two Year Vacation gehen es allerdings nicht nur beim neuen Album locker an. Schon der Bandname lässt Rückschlüsse auf eine entspanntere Gangart schließen.
Bereits die bisherigen EP´s konnten mit sonnigem Hippie-Sound begeistern. Und das trotz der Aufnahmen im nordischen Göteborg, was aber nichts heißen muss. Es scheint, je niedriger die Temperaturen, umso sommerlicher die Gedanken.

Welcome to Slacker Island

Two Year VacationDa enttäuscht auch die neue Platte nicht. Aufgeweckt und positiv arrangierten Two Year Vacation einen Urlaub auf „Slacker Island“. Mit frischen Titeln, die hängen bleiben, abhängen. So oder ähnlich könnte das Credo lauten. Ob beschwingt, verträumt oder leicht gechillt. Titel wie „Wannabe (High)“ oder „Welcome to Slacker Island“ sprechen für sich. Weiteres Hitpotential steckt in progressiver gestrickten, weil mit E-Gitarren und Drums voller instrumentalisierten Songs von der Sorte „Renegades of the Groove“ und „Don´t Wanna Go Home“.

Nie verliert die Platte ihren groovigen und entspannenden Charakter. Sie trifft den Nerv der Zeit, unterstreicht den Wert der Entschleunigung. Eine Tugend, die gerade der jungen Generation von Millennials abhanden zu kommen scheint. Erinnern wir uns an Rilke: „Davon Aber den Schritt der Zeit, nehmt ihn als Kleinigkeit im immer Bleibenden. Alles das Eilende wird schon vorüber sein; denn das Verweilende erst weiht uns ein“. Selbst für den scheinbar rastlosen unlängst von uns gegangenen Modezar Karl Lagerfeld war Daydreaming der wahre Luxus. In diesem Sinne: Welcome auf „Slacker Island“.

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Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
3.6

Bildquellen:

  • TYV Album Cover print: Backseat
  • Two year vacation edit-Emil Daniel-1 print: Backseat