Trevor Anderies Samsara

Musik: Trevor Anderies aktuelles Album Samsara

Samsara - Trevor AnderiesSamsara, der Zyklus des Seins. Ein ewiger Kreislauf. Geburt und Wiedergeburt bis zur immer währenden Glückseligkeit, dem Nirwana. Der Titel des aktuellen Albums von Trevor Anderies kommt nicht von ungefähr. Denn die Lehren des Buddhismus begleiten den US-Amerikaner schon eine ganze Weile. Im Album "Samsara" verarbeitet er die ewigen Themen Leben und Tod.

 

Trevor Anderies

Nach seinem Werk befragt, meint der Drummer und Komponist Trevor Anderies: „In meiner Musik geht es darum, sich mit der Welt zu erden, außerhalb von Zeit und Raum. Zum einen das Bewusstsein über die gemeinsame Verbindung mit der gesamten Umwelt, zum anderen die besonderen Erfahrungen im Laufe des Lebens, sowie der Schönheit, Einzigartigkeit und dem Wert eines jeden Lebewesens“ Diese Darstellung erinnert stark an die Blumenkinder der späten sechziger Jahre. Dass Trevor Anderies aus dem sonnigen LA kommt, mag ein Zufall sein. Sein Jazz passt jedenfalls gut zur bunten und aufgeladenen Metropole.

Das neue Album „Samsara“

Zusammen mit seinem europäischen Quartett debütiert der Amerikaner hierzulande mit „Samsara“. Es ist ein abwechslungsreiches Album geworden. Jeder Titel setzt sich allerdings in irgendeiner Art- und Weise mit dem übergeordneten Thema des ewigen Kreislaufs von Leben und Tod auseinander.Samsara – Trevor Anderies

Zur Eröffnung eine Hommage auf Trevor´s Mentor und Lehrer. Und, als ob er es ihm beweisen wolle, lebt das Stück, mit viel Tempo und Improvisationskunst, vor allem von der brillanten Schlagzeugbegleitung. Für die Aufnahme hat Anderies hervorragende Künstler um sich geschart. Am Bass Gautier Laurent, das Piano spielt Christian Pabst, Johannes Müller mit dem Saxophone und, wie eben erwähnt, Trevor Anderies selbst an den Drums. Jeder dieser Musiker hat auf „Samsara“ Gelegenheit, sein Können zu präsentieren. Die Tracks wurden sehr ausgewogen arrangiert.

So auch in „Socolastica“, mit dem Trevor Anderies Bezug auf das letzte Werk des irischen Schriftstellers James Joyce „Finnegans Wake“ nimmt. Damit schwenkt der Komponist wieder zum Hauptgegenstand, dem Samsara, denn in Joyce´ Monumentalwerk geht es genau darum, um Leben, Tod und Auferstehung. Mit einem ausgedehnten Basssolo eröffnet „Socolastica“ und geht sanft in den leichtfüßigen Hauptteil über, der mit lebendigen Jazzimprovisationen glänzt.

Ausklingend hat das Quartett mit „You Don’t Know What Love Is“ noch einen oft interpretierten Klassiker parat. Zum Titel passt die mittlerweile verstaubte Bezeichnung Evergreen. Er wurde viele Male gecovert und bleibt dennoch etwas besonderes. Mit viel Gefühl versetzt uns Johannes Müller am Saxophon in die gedimmte, verrauchte und urbane Atmosphäre einer typischen Bar, wie wir sie aus unzähligen Filmen kennen. Unmöglich, sich dieser Wirkung zu entziehen. Jazz im besten Sinne.

Rundum musikalisch

 

 

„Samsara“ ist ein thematisch rundes und musikalisch sehr abwechslungsreiches Album. Die hervorragende Performance aller Akteure überzeugt. Intensive Jazzmusik für besinnliche Stunden.

Erwerben kann man das am 21. April 2017 erschienene Album zum Beispiel bei Amazon.

 

Fazit
AUFNAHMEQUALITÄT
ATMOSPHÄRE
KULTFAKTOR
ANSPRUCH
4.5

Bildquellen:

  • Samsara: Bild: SP-SIFFLING PRODUCTIONS
  • PR24_Trevor_Anderies_Samsara_Back: SIFFLING PRODUCTIONS
  • XZ6Z9935: Bildrechte beim Autor