Schallplatte digitalisieren

Digitalisierung von Vinyls: So klappt es

Das Comeback von Vinyl war tatsächlich nicht vorhersehbar: Immer mehr Menschen greifen wieder zu Schallplatten, weil sie den besonderen Klang und die einzigartige Haptik schätzen. Eine Platte in die Hand zu nehmen, aufzulegen und bewusst Musik zu hören, unterscheidet sich deutlich von dem, was heute (leider) Standard ist: Streamingdienste. Doch das Medium bringt aber auch ein paar Nachteile mit sich. Man kann Schallplatten nicht einfach unterwegs hören, sie lassen sich nicht auf das Smartphone laden und schon gar nicht unkompliziert in die persönliche Cloud hochladen.

Aber die Nachteile können schlecht neutralisiert werden. Denn man kann seine Sammlung an Schallplatten relativ unkompliziert digitalisieren und damit alltagstauglich machen. So lässt sich der Lieblingssong von der Schallplatte nicht nur auf dem Smartphone genießen, sondern auch in Playlists integrieren oder als Backup sichern. Aber wie funktioniert das eigentlich und was braucht man dafür?

Die richtige Ausstattung wählen

Die Digitalisierung ist unaufhaltbar: Vor Jahren ging man in den Laden, um Schuhe zu kaufen, heute sucht man im Internet nach den gewünschten Schuhen, führt einen Preisvergleich durch und erhält im Idealfall am nächsten Tag das Paket zugestellt – passen die Schuhe nicht, kann (fast immer) kostenlos retourniert werden. Finanzprodukte werden heutzutage nicht mehr über den Bankberater abgeschlossen, sondern direkt online; Überweisungen finden nicht mehr in der Bank statt, sondern daheim über den PC oder über das Smartphone. Wer sein Glück auf die Probe stellen will, der sucht auch nicht mehr nach einem Casino in der Nähe. Da werden vorher die Top Instant Casinos im direkten Test miteinander verglichen. Schließlich gibt es im Online Casino nicht nur ein umfangreiches Spielangebot, sondern mitunter auch attraktive Boni. Über die Jahre hat sich auch die Musikbranche extrem verändert: Anfangs gab es Schallplatten und Musikkassetten, dann CDs und heute wird gestreamt.

Die Standardausrüstung ist klar: Schallplattenspieler und Schallplatten. Wer einen Turntable mit USB-Anschluss besitzt, der hat es besonders einfach. In diesem Fall lässt sich das Gerät direkt mit dem Computer verbinden und die Aufnahme kann sofort starten. Kostenlose Software (wie beispielsweise Audacity) reicht völlig aus, um die Musik zu digitalisieren, zu bearbeiten und anschließend in Formate wie MP3 oder WAV zu exportieren.

Schallplatten hören mit den Plattenspieler

Aber nicht jeder Plattenspieler hat einen USB-Ausgang. In diesem Fall benötigt man ein sogenanntes Audiointerface, das häufig auch als externe Soundkarte bezeichnet wird. Man verbindet dieses Gerät dann mit dem Computer. Besonders wichtig ist, dass mindestens zwei Eingänge für Stereo-Aufnahmen vorhanden sind. Einige Interfaces bieten zwar zwei Anschlüsse, wovon aber nur ein Anschluss für Line-Signale geeignet ist. Aus diesem Grund ist es ratsam, im Vorfeld einen Blick in die technischen Details zu werfen.

Zudem ist es praktisch, wenn das Interface über USB mit Strom versorgt wird und einen Kopfhöreranschluss bietet, damit die Aufnahme sofort kontrolliert werden kann. Heutzutage gibt es schon einige Modelle unter 300 Euro, die bereits eine gute Qualität liefern und für die meisten Zwecke völlig ausreichend sind.

Phono- oder Line-Ausgang?

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Art des Signals, das von Seiten des Plattenspielers geliefert wird. Zahlreiche Modelle verfügen inzwischen über einen Line-Ausgang, der direkt mit dem Interface verbunden wird. Einige klassische Geräte geben dagegen meist nur ein Phono-Signal aus. In diesem Fall wird dann ein Vorverstärker benötigt, der das Signal auf die richtige Lautstärke bringt.

In vielen Fällen ist ein Phono-Preamp bereits im DJ-Mischpult integriert. In diesem Fall wird der Ausgang des Mixers mit dem Interface verbunden. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Klang über die Equalizer-Regler bei Bedarf sogar angepasst werden kann. Wer ein separates Vorverstärker-Gerät besitzt, sollte darauf achten, welches System der Plattenspieler verwendet: MM oder MC. Die meisten Modelle arbeiten mit einem Moving Magnet-System (MM), während MC-Systeme eher von erfahrenen Vinyl-Liebhabern genutzt werden.

Steht das Setup, kann mit der Aufnahme begonnen werden. Tipp: Zuvor die Schallplatte gründlich reinigen. Denn Schmutzpartikel und kleine Staubkörner können sonst für störende Klickgeräusche sorgen.

Aufnahme und richtige Einstellungen

Ist alles verkabelt, verbindet man den Plattenspieler über das Cinch-Kabel oder ein passendes Adapterkabel mit dem Interface. Danach wird die Aufnahme in der Software gestartet. Empfehlenswert ist eine Einstellung von 24 Bit und 44,1 kHz. Mit dieser Auflösung wird eine sehr gute Qualität erzielt, die auch den Standards entspricht, den man auch von CDs kennt. Wer möchte, der kann höhere Werte einstellen, sollte aber prüfen, ob das Interface diese überhaupt unterstützt.

Nimmt man ein ganzes Album auf, so ist es ratsam, jede Seite der Schallplatte als eine einzelne Datei zu speichern. So kann die Lautstärke innerhalb des Albums konsistent werden. Danach kann man die Titel einzeln herausschneiden und exportieren.

Besonders wichtig ist es, die Lautstärke richtig auszusteuern. Man sollte unbedingt darauf Acht geben, dass die lautesten Stellen der Platte nicht in den roten Bereich gelangen. Eine gute Orientierung liegt zwischen -6 und -3 dB. Dadurch wird verhindert, dass die Aufnahmen verzerrt klingen. Etwas leiser ist immer besser als zu laut, da die Lautstärke später problemlos angepasst werden kann.

Ist die Aufnahme beendet, sollte man die Datei zuerst abspeichern, bevor man mit der Bearbeitung beginnt. Denn so hat man die Originalversion auf seinem Rechner, mit der immer wieder die Bearbeitung gestartet werden kann, sofern man sich im Zuge der Finalisierung in die falsche Richtung bewegt hat. Empfehlenswert ist es, mit klaren Dateinamen wie „Künstler – Album – Titelnummer – Titelname“ zu arbeiten. Dadurch wird ein Überblick bewahrt.

Nachbearbeitung und Feinschliff

Danach wird die Aufnahme optimiert. Ein erster wichtiger Punkt ist die Beseitigung des sogenannten DC Offsets, einer kleinen Gleichspannung, die bei der Aufnahme entstehen kann. Der Effekt wird mit wenigen Klicks entfernt. Danach beginnt man die Lautstärke zu normalisieren. Hierbei wird die gesamte Aufnahme gleichmäßig auf ein optimales Level angehoben. Experten empfehlen, nicht direkt auf 0 dB zu gehen, sondern einen kleinen Puffer zu lassen. Ein Wert von etwa -0,3 dB hat sich stets bewährt und verhindert ungewollte Verzerrungen beim Export ins MP3-Format.

In weiterer Folge kann man die Titel einzeln exportieren und dabei mit Tags versehen. Angaben wie Künstlername, Albumtitel oder Jahr sorgen dafür, dass die Dateien später korrekt im Musikplayer angezeigt werden. Auch lässt sich das Coverbild hinzufügen, was besonders praktisch ist, wenn man seine Sammlung auf einem Smartphone oder in einer Mediathek nutzt.

Falls auf der Aufnahme Störgeräusche wie Knackser oder Klicks zu hören sind, kann man diese mit den Bearbeitungswerkzeugen in der Software entfernen. Dabei sollte man aber immer mit einer Sicherheitskopie arbeiten, falls die Korrektur nicht den gewünschten Effekt bringt.

Vom Rohfile zum digitalen Archiv

Hat man die Musik erfolgreich aufgenommen und bearbeitet, so ist die größte Arbeit bereits abgeschlossen. Jetzt geht es darum, dass die Dateien sinnvoll organisiert werden. Man kann sie in Ordnern ablegen, auf einer externen Festplatte sichern oder in die persönliche Cloud hochladen. Dadurch hat man jederzeit Zugriff auf seine Sammlung, ganz egal, ob man unterwegs oder zuhause ist.

Besonders DJs profitieren von digitalisierten Platten, da sie ihre Musik bequem auf USB-Sticks speichern und direkt im Club nutzen können. Doch auch für private Musikliebhaber lohnt sich der Aufwand. Man kann die Musik nämlich nicht nur flexibler nutzen, sondern gleichzeitig auch seine wertvollen Schallplatten schonen. Schließlich müssen sie nicht mehr ständig aufgelegt werden, wenn man einfach digital auf die Songs zugreifen kann.

Bildquellen:

  • Schallplatten: Victoria auf Pixabay
  • Schallplatte digitalisieren: © Romo Lomo/stock.adobe.com