Test: Cabasse Grand Baltic 4 und Santorin 30-500

Test: Cabasse Grand Baltic 4 und Santorin 30-500 – Form trifft Klang

Mit Waben-Membran

Der Santorin 30-500 hat in seinem Gehäuse die Technik der Bass-Abteilung des „La Sphère“ untergebracht. Wer den nicht kennt, dieser Lautsprecher kommt auf einen Stückpreis von 135 000 Euro. Das lässt unsere Erwartungen an den Subwoofer nochmals in die Höhe steigen. So setzt das Tieftonchassis auf eine Wabenmembran. Diese Hohlwaben-Struktur erlaubt eine große Auslenkung, ohne zu deformieren oder zu verzerren. Der interne Digitalverstärker bringt es auf eine Leistung von 500 Watt RMS, wobei die Impuls-Verstärkerleistung doppelt so hoch ist. Der Cabasse Subwoofer realisiert mit seinem 30 Zentimeter großen Tieftöner einen Frequenzbereich von 22 bis 200 Hz und einen maximalen Impuls-Schalldruck von 111 dB RMS.

Der Untermalende

Den Klang eines Subwoofers allein zu bewerten, ist schwer. Es kommt immer darauf an, wie er mit den Satelliten zusammenspielt. Er kann den Sound mit einer Omnipräsenz dominieren oder sich wie ein schüchterner Welpe in einer Ecke verkriechen. Ist der Santorin 30-500 eingemessen, wird er nichts von dem tun. Er gibt dem schon genialen Sound der Grand Baltic 4 lediglich den richtigen Anstrich. Er untermalt ihren Klang, gibt ihm mehr Fülle und ein Quäntchen mehr Basskraft. Nie drängt er sich in den Vordergrund. Wären die Grand Baltic ein Orchester, dann wäre der Santorin 30-500 der Konzertsaal. Sicher funktioniert ein Konzert auch im Freien, doch erst der Saal bringt es im vollen Glanz zum Klingen. Auffällig ist dabei, mit welcher Präzision und leichten Eleganz er dem Bassfundament Leben einhaucht. Bei einigen Jazzstücken, die wir hören, riechen wir direkt das Holz über dem die Saiten des Basses gespannt sind. Hier merken wir, was es bedeutet, einen High End Subwoofer zur Verfügung zu haben: Perfekt ausbalanciertes und nuancenreiches Fundament, was dem Gesamterlebnis Musik zu einem vollendeten Volumen verhilft.

3-Wege Koaxialtechnik

Die Grand Baltic 4 haben wir bisher als Satelliten bezeichnet. Das ist im Zusammenhang mit diesem Test sicher richtig, wird ihnen aber überhaupt nicht gerecht. Wir haben es hier nämlich mit einem Stück High End-Technik zu tun, was nicht vergleichbar ist, mit dem was man im Allgemeinen unter Satellitenlautsprecher versteht. Das zeigt sich allein schon im verwendeten Tri-Koaxialchassis.

Für diese Neuentwicklung setzen die Franzosen auf ein Membranmaterial aus Aramidfaser. Das wird im Tiefmitteltöner sowie im Mitteltöner verwendet. Aus beiden Tönern ergibt sich eine konzentrische Membran, die so konstruiert ist, dass sich eine fast unterbrechungsfreie pulsierende Fläche ergibt. Das sorgt für eine extreme Homogenität und Reinheit in der Abstrahlung und das auf der gesamten Bandbreite. Laufzeitunterschiede gibt es damit praktisch nicht.

Weiterhin ist die Membransteifigkeit durch den Einsatz von seltenen Erden erhöht worden, womit sich auch der Wirkungsgrad und die Belastbarkeit deutlich verbessert haben. In Zahlen ausgedrückt: Die Grand Baltic 4 erreichen eine Nennbelastbarkeit von 220 Watt und 1210 Watt Spitzenbelastbarkeit. Ihr Wirkungsgrad liegt bei 1 W/1 m an 90 dB und der Übertragungsbereich verläuft von 80 bis 25 000 Hz. Werte, die zeigen: Die Grand Baltic können auch ohne Subwoofer bemerkenswert tief und das bei einem Gehäusedurchmesser von gerade einmal 27 Zentimetern – Chapeau!

Koaxialchassis - Cabasse Grand Baltic 4
Hinter der Gitterabdeckung verbirgt sich das Tri-Koaxialchassis, was für eine räumlich kohärente Schallabgabe sorgt

Klang und Bewertung auf Seite 3

Bildquellen:

  • Cabasse Grand Baltic 4: Bild: Auerbach Verlag
  • Cabasse Grand Baltic 4 und Santorin 30-500: Bild: Auerbach Verlag