Bach und Jazz
Eines der ersten Musikstücke, was wir mit den Grand Baltic 4 hören, ist von Jacques Loussiers Album „Play Bach No. 1“. Gleich beim ersten Stück „Prelude No. 1 in C major“ fällt uns die ausnehmend real wirkende Tiefenstaffelung auf. Unser Testraum wird zu dem Studio, in dem die fast 60 Jahre alte Aufnahme des französischen Pianisten neu eingespielt wird. Die Cabasse geben das fein ausbalancierte Album in all seinen Nuancen und mit soviel Charme wieder, dass plötzlich das Album zu Ende ist – Wie? Haben wir schon alles gehört? Das wohl beste Zeichen für vollkommenen Hörgenuss, wenn man nicht merkt, wie die Zeit vergeht.Béla Bartók
Als Nächstes kommt die Klassik zu ihrem Recht. Wir suchen uns dafür das „Violinkonzert No. 2“ von Béla Bartók heraus. Es ist einfach herrlich, wie wir hier das Stühleknarzen hören, die Musiker atmen an, die Harfe spielt die ersten Töne und dann setzt die erste Geige ein. Die wird von dem sich dahinter aufbauenden Orchester mal konterkariert, dann wieder untermalt – ein herrliches Wechselspiel, was sich immer mehr steigert. Gänsehaut läuft uns von der Schulter über die Arme.Dass wir das Konzert hier „nur“ aus Lautsprechern vernehmen, haben wir schnell vergessen. Wir sind im Konzertsaal und geben uns den Klängen des ungarischen Komponisten hin. Von der brillanten Auflösung, der präzisen Ortbarkeit jeder Schallquelle und dem lebendigen Hall, den die Cabasse zaubern, wollen wir gar nicht reden. Bei Lautsprechern dieser Preisklasse sollte das selbstverständlich sein. Aber trotzdem sind sie etwas Besonderes und das hören wir bei jedem Violinenstrich des Konzertes.
Mit und ohne
Wir sind zwar schon beim Subwoofer- Abschnitt auf die Unterschiede des Klanges einmal mit und einmal ohne Santorin 30-500 eingegangen, wollen aber an dieser Stelle tiefer ins Detail gehen. Deshalb wechseln wir von Klassik zu einem Veteranen der Dance-Music: „Flat Beat“ von Mr. Oizo. Richtig, das ist das Lied mit der gelben Puppe und dem wummernd, treibenden Bass, der hier sogar die Melodieführung übernimmt.Hier sind wir erstaunt, wie selbst ohne Subwoofer-Unterstützung die Grand Baltic 4 den Technoklassiker auf die Klangbühne stellen. Richtig schön knackig kommen die tiefen Synthesizer-Töne aus den runden Satelliten und sorgen für wippende Köpfe bei uns Testern. Dann schalten wir den Subwoofer dazu und erleben dieses einmalig schöne Gefühl, wenn etwas Perfektes noch verbessert wird. Wie ein Butler, der seiner Herrschaft in den Mantel hilft, ohne dass die das richtig registriert, so verrichtet der Santorin seine Arbeit.
Auch beim Titel „Sick Dog Try To Speak“ werden wir von der herrlichen Bassarbeit der Grand Baltic zusammen mit dem Subwoofer mitgerissen.
Perfektes Ensemble
Wir testen alle unsere Geräte mit viel Freude und Hingabe, doch manchmal macht ein Test einfacher mehr Freude. Bei den Cabasse Grand Baltic 4 im Zusammenspiel mit dem Subwoofer Santorin 30-500 gab es davon jede Menge. Die High End-Lautsprecher arbeiten extrem genau und sind dabei leichtfüßig wie eine französische Fee. Sie finden bei jedem Musikstil das richtige Maß an Ehrlichkeit und Anmut.
Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 4/2018.
Bildquellen:
- Cabasse Grand Baltic 4: Bild: Auerbach Verlag
- Santorin 30-500: Bild: Auerbach Verlag
- Santorin 30-500: Bild: Auerbach Verlag
- Cabasse Grand Baltic 4 und Santorin 30-500: Bild: Auerbach Verlag