Test Henry Audio USB DAC 128 mkII Review

Test: Henry Audio USB DAC 128 mkII: Der Raspi unter den DACs

Henry Audio USB DAC 128 mkII: Eine Gruppe von Enthusiasten entwickelte einen DAC als Open Source-Projekt. Das Ergebnis, der von Henry Audio vertriebene USB DAC 128 mkII, kann sich sehen und vor allem hören lassen.

Weil unser Leben schon kompliziert genug ist, möchten wir es manchmal einfach haben. Und zwar nicht nur beim Autofahren (Automatik), in der Küche (Spiegelei) oder im Fernsehen (ich bin ein Star…), sondern ganz besonders bei unseren Gerätschaften aus der Welt der Unterhaltungselektronik. Da brauchen wir keine Unmengen an Features, die wir eh nie benutzen, da wollen wir kein 43-Zentimeter Gerät im Edelstahlgehäuse durch die Wohnung wuchten, um unseren Freunden zu imponieren, da haben wir schlichtweg keine Lust auf die ganze Palette analoger und digitaler Ein- und Ausgänge, weil wir eben gerade mal nur einen In und einen Out benötigen. Gerade Leute, die viel unterwegs sind, wünschen sich Geräte, die man notfalls auch mal in die Tasche stecken kann, die man einfach anschließt und die sich bestenfalls ohne Installation verwenden lassen.

So ein Gerät legt Henry Audio mit dem USB DAC 128 mkII vor. Das 11,44 mal 3,28 mal 12,80 Zentimeter kleine Aluminium-Kästchen verfügt lediglich über einen Mini-USB-Eingang und über ein Cinch-Ausgangspärchen. Mit „Prog“ und „Reset“ finden sich nur zwei Knöpfe auf dem Gehäuse. Sie dienen dem Umschalten zwischen den USB-Klassen 1 und 2. Erstere kann PCMs bis zu einer Auflösung von 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) wiedergeben, Class 2 schafft noch höhere Auflösungen. Der Henry Audio USB DAC 128 mkII funktioniert wie eine externe Festplatte. Man schließt ihn über USB an den Computer an, greift das gewandelte Line-Signal von seinen Cinch-Ausgangsbuchsen ab und geht damit in einen Verstärker (z. B. eine Kompakt-Anlage). Mit einem Apple-Rechner klappt die Verbindung problemlos und ohne Installation, denn OS X-Systeme erkennen den DAC automatisch, den man nur noch als Ausgabegerät auswählen muss. Windows-User sollten für den Einrichtvorgang etwas mehr Zeit einplanen. Sie müssen sich die Treiber von der Seite www.henryaudio.de herunterladen und installieren.

Der DAC händelt High-Res-Audiodateien mit einer Auflösung von bis 32 Bit zu 192 kHz was auch in der heutigen Zeit noch mehr als genug ist. Die Wandlung von DSD-Streams darf man bei einem Preis von 219 Euro nicht erwarten.

Henry Audio USB DAC 128 mkII: Klangbeurteilung

Der Sound der gewandelten Daten ist dennoch über jeden Zweifel erhaben. Sowohl im Bassbereich als auch in den schwierigen Mitten und Höhen spricht die schnelle Anschlagsdynamik, die feine Auflösung und gute Kanaltrennung ganz klar für das Gerät, das bei diesem Preis freilich nicht zu den high-endigsten seiner Zunft gehören kann. In seiner Preisklasse muss es sich jedoch keinesfalls hinter der Konkurrenz verstecken, im Gegenteil. Elektro-Nummern mit stark komprimierten Percussion-Sounds in den Tiefen und Höhen, wie in „Insomnia“ von Faithless, klingen ähnlich druckvoll wie Rock- und Jazzschlagzeuge natürlich daherkommen. Fein aufgelöste Mitten geben Jazznummern wie „Take Five“ des Dave Brubeck Quartets den nötigen Raum zur Entfaltung. Mit dem richtigen Verstärker kommen somit auch Audiophile auf ihre Kosten, die den Henry Audio USB DAC 128 mkII etwa als gutklingende Alternative zum Laptop-Wandler nutzen. Durch seine kompakte Größe und das geringe Gewicht eignet er sich beispielsweise als portables Bindeglied zwischen dem Laptop und den verschiedenen Wiedergabegeräten im Kinderzimmer, im Esszimmer und im Wohnzimmer.

Übrigens: Wenn Sie etwas an dem Gerät stören sollte, können Sie es einfach selbst ändern. Vorausgesetzt natürlich, sie kennen sich mit Programmierung aus. Der Henry Audio USB DAC 128 mkII ist nämlich als Open Source Projekt ausgelegt.

weitere Infos unter:  www.henryaudio.de 

Bildquellen:

  • Henry Audio USB DAC 128 mkII: Bild: Auerbach Verlag