Test: Bose Soundtouch 130 Soundbar und Subwoofer: Vom Klang berührt

Bose Soundtouch 130: Gibt es tollen Raumklang, gute Tiefe und 3-Dimensionalität ohne Kabelsalat und wuchtige Lautsprecher? Kann das SoundTouch 130 Heimkino-System (Soundbar und Subwoofer) einen würdigen Surroundklang erzeugen und gleichzeitig die Aufbaustrapazen einer 5.1 Anlage umgehen? Der Trend hin zum Multitasking macht sich nicht nur im Alltag bemerkbar, sondern auch im HiFi-Bereich. Bose greift diesen auf und schafft eine Soundbar, die nicht nur als Heimkino mit Surroundklang dienen soll, sondern auch via WLAN mit Musikdiensten wie Deezer, Spotify und Internetradiosendern verbunden werden kann.

Technisch eine Wellenlänge voraus, doch was genau zeichnet diese Soundbar gegenüber Artgenossen aus? Ein Zimmer besteht aus den verschiedensten Untergründen, Winkeln und Erkern sowie unterschiedlichster Wandbeschaffenheit. Bose beseitigt dieses Problem und liefert ein ADAPTiQ Headset mit. Dabei handelt sich um ein kopfhörerähnliches Gerät, das in nur zehn Minuten eine auf den Raum abgestimmte Audiokalibrierung durchführen kann. Ein Mikrofon oben am Headset prüft den Raum auf Klangeigenschaften, der Hörer muss nichts weiter tun, als den Sprachbefehlen des Systems folgen. Bose empfiehlt die Durchführung der Audiokalibrierung bei Änderungen lediglich im Umfeld der Soundbar.

Bose Soundtouch 130 Soundbar Test
Die Bose Soundbar: Der knappe Meter beinhaltet sechs Treiber und zwei „Phase-Guide“ – Radiatoren, die mit den Raumverhältnissen spielen

Wir führen die ADAPTiQ Kalibrierung gleich mehrmals mit einigen Einrichtungsänderungen aus und sind sehr zufrieden. Nach jeder neuen Ortsänderung und Möbelumstellung passte sich die Soundbar immer wieder an ihr Umfeld an. Ein optimaler Surroundklang wurde unserer Meinung nach zwar nicht erreicht, aber dazu später mehr. Das System kennen wir allerdings bereits von Bose, eine Raumeinmessung, die externe Mikrofone der üblichen im Haushalt befindlichen Smartphones oder Tablets nutzt, wie das System von Sonos ist die Bose Lösung nicht.

Wenig Aufwand

Einer der Gründe für den Kauf einer Soundbar ist der vergleichbar einfache Aufbau. Im Falle des SoundTouch 130 Systems ist dieser durch die vier separaten Geräte mit etwas mehr Aufwand verbunden. Mithilfe der mitgelieferten Kabel lässt sich das System in ungefähr zehn Minuten komplett verbinden.

Anschlussmöglichkeiten gibt es genügend. Vier verschiedene HDMI-ARC-Anschlüsse ermöglichen die zeitgleiche Verbindung mit Fernseher, Spielekonsole und Co., während diese bei reinen Audioquellen über den analogen, optischen, koaxialen oder AUX-Anschluss geschieht. Zusätzlich dazu bietet das SoundTouch 130 System die Möglichkeit, Musik via Bluetooth abzuspielen oder mit der SoundTouch App vom Handy, Tablet oder Computer aus mit Klängen beliefert zu werden. Das dabei verwendete intelligente Gerät ersetzt in diesem Szenario die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung.

Insgesamt besteht das Soundbar-System von Bose aus vier verschiedenen Geräten: einem Soundbar-Lautsprecher, dem Acoustimass Modul, einer Konsole und einem Funkadapter. Mit einer Länge von 93,5 Zentimetern und einer Breite von 12,4 Zentimetern ist der Soundbar-Lautsprecher der bei Weitem größte Bestandteil des Systems. Für 70 Euro ist eine Wandhalterung erhältlich, welche das schicke, dreieinhalb Kilogramm schwere Gerät sicher unterhalb des Fernsehers anbringen kann. Sechs verschiedene Treiber und zwei PhaseGuide Radiatoren verstecken sich hinter dem gut verarbeiteten Metalllautsprechergitter. Von Bose entwickelt, sorgt die PhaseGuide Technologie für eine klar definierte Klangwiedergabe auch an den Stellen im Raum, an denen sich kein Lautsprecher befindet. Die Verteilung der Wiedergabe von Effekten auf die Seiten der Soundbar und von Dialogen auf die Mitte soll für besondere Dimensionalität sorgen.

Bose Soundtouch 130 Soundbar und Subwoofer Test
Die Steuereinheit des Soundtouch zeigt
die aktuelle Quellenwahl am Display an

Für kinoreife Frequenzen sorgt ein separates Bassmodul mit der Bezeichnung Acoustimass. Mit den Maßen 28,6 mal 19,7 mal 37,5 Zentimetern ist es klein genug, um unauffällig in einer Ecke des Zimmers zu verschwinden. Hier besteht keine Kabelverbindung zum Soundbar-Lautsprecher. Stattdessen wird der Subwoofer über Funk mit dem bis zu neun Meter entferntem Adapter verbunden. Dieser ist wiederum, wie die Soundbar, durch ein Kabel an die Konsole gebunden. Idealerweise würden wir gern eine Integration der Konsole und des Adapters in die Soundbar sehen.

Solider Klang

Mit großen Erwartungen gehen wir nun an den wichtigsten Test heran. Der Klangprobe. Über den HDMI ARC-Anschluss verbinden wir das SoundTouch 130 System mit unserem Fernseher und legen das „Freddy Mercury Tribute Concert“ auf einer 5.1-BluRay-Disk ein. „Nothing Else Matters“ von Metallica schallt aus der Soundbar. Fast lyrisch wird die E-Gitarre zu Beginn nur gezupft. Klar und gleichzeitig unglaublich zart versucht die Bose Soundtouch 130 sie wiedergegeben. An manchen Stellen schafft sie es leider nicht. Bald wird auch das Acoustimass Modul gefordert. Das Schlagzeug und der Bass setzen ein. Der Bass hat genug Kraft und Substanz, ohne die überraschend sanfte Stimme von James Hetfield zu übertönen oder gar zu zerhacken. Der Bass kommt recht konturiert rüber. Hier leistet das Bassmodul solide Arbeit und bietet manchmal zuviel Bässe mit leicht wummender Tiefe. Mit anderen Worten er ist etwas übermotiviert.

Test Bose Soundtouch 130 Subwoofer
Das bewährte Bassmodul von Bose findet auch bei dieser Kombination Verwendung

Der Physik geschuldet, empfinden wir die Mitten teilweise als etwas zu flach, also nicht voll genug.ok Auch die Schellen im Musikstück klingen etwas verzerrt und harsch. Das hat Bose schon einmal besser gemacht.

Als Nächstes testen wir die Verbindungsmöglichkeiten der Bose Soundbar, indem wir  sie mit der SoundTouch App auf unserem Smartphone verbinden. Sehr zufrieden mit der schnellen, einfachen Erledigung dieser Tat, wollen wir mehr und spielen „I Want It All“ von Queen ab. Harmonisch und mit genügend Abstand wird der Chorus wiedergegeben. Auch der Wechsel zwischen ihm und den Soli von Freddy Mercury stellt fast keine Schwierigkeit dar und wird mit relativ zufriedenstellender Dynamik gemeistert. 

Nach mehreren Dokumentationen und dem Zappen durch das Fernsehprogramm können wir auch die Tauglichkeit als Heimkino bestätigen. Wunderwerke sollte man aber auch hier nicht erwarten.

Test Bose Soundtouch 130 Fernbedienung Remote Control
Die Fernbedienung kann durch Steuerung via Sound-Touch-App ersetzt werden

Weitere Infos unter: www.bose.de

Fazit
Wiedergabequalität
78
Ausstattung/Verarbeitung
77
Benutzerfreundlichkeit
77
Preis/Leistung
79
Leserwertung21 Bewertungen
51
Vorteile
ADAPTiQ Headset
Abspielen von 3D
Nachteile
Bass ist überbetont
78

Bildquellen:

  • IMG_3593: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_3572: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_3586: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_3578: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_3566: Bild: Auerbach Verlag