Mit dem DX6000 präsentiert die japanische Kopfhörer–Manufaktur Final ihr erstes Modell einer neuen offenen Kopfhörerserie. Statt mit polierten Marketing-Superlativen überzeugt Final mit konstruktiven Besonderheiten. Denn hier wagt man einige unübliche Schritte, die für mess- und hörbare Vorteile sorgen: Der Final DX6000 setzt technisch dort an, wo viele dynamische Top-Modelle bislang Kompromisse eingehen.

Magnesium statt Mylar & Co.
Kernstück des Final DX6000 Kopfhörers ist ein dynamischer 50-mm-Treiber mit einer hauchdünnen Membran aus reinem Magnesium. Das Metall ist rund ein Drittel leichter als Aluminium, gleichzeitig sehr steif und besitzt günstige interne Dämpfungseigenschaften.
In der Praxis verspricht das weniger Partialschwingungen und damit geringere Verzerrungen. Eine Eigenschaft, die üblicherweise nur sehr teure Beryllium- oder schwere Sandwich-Membranen in Lautsprechern bieten. Die Verarbeitung ist heikel: Final setzt dabei auf Oxidation und gezielte Faltungen, um Stabilität und Haltbarkeit sicherzustellen.
Klebstofffreie Sicke
Ein weiteres Detail ist die monolithisch spritzgegossene Membran-Sicke-Einheit. Weil keine Klebstoffe mehr nötig sind, verringert sich das bewegte Gewicht. Und die Membran bewegt sich nahezu ideal als Kolben. Die Schwingspule selbst besteht aus einer leichten Aluminium-Legierung und wird per „air wiring“ – also direkt ohne starre Leiterbahnen – angeschlossen. Zusammen senkt das die Resonanzfrequenz (f₀) und verbessert die Impulsantwort im Bassbereich.

Elektronisches Netzwerk statt Masse
Leichte Membransysteme neigen zu Pegelspitzen im Hochton. Final nutzt hier kein zusätzliches Spulen- oder Dämpfungsgewicht. Sondern integriert ein passives Netzwerk im Signalpfad, um die oberen Frequenzen linear zu halten.
Offenbau statt Druckkammer
Während viele geschlossene Konstruktionen Bass durch das Gehäusevolumen generieren, vertraut der DX6000 auf die Tieftonfähigkeiten des Treibers selbst. Das Chassis ist offen, Vorder- und Rückseite gehen beinahe rahmenlos ineinander über. Das liefert einerseits einen realistischeren Raumeindruck und minimiert andererseits Gehäuseresonanzen.
Der DX6000 vereint seltene Materialien, eine weitgehend klebstofffreie Mechanik und ein offenes Gehäuse. Wer bereits mit offenen Hörern arbeitet, darf besonders auf die Kombination aus tiefreichendem, unverfärbtem Bass und luftigem Bühnengefühl gespannt sein.

Technische Daten
- Treiber: 50 mm aus Magnesium
- Impedanz: 47 Ω
- Empfindlichkeit: 83 dB/mW
- Gewicht: 363 g (o. Kabel)
- Kabel: 3 m, OFC, XLR-4-Pin
Final Audio DX6000: Preis und Verfügbarkeit
Der Final DX6000 ist ab sofort im autorisierten Fachhandel erhältlich. Die UVP beträgt 1.999 Euro. Der Deutschland-Vertrieb für die Final Kopfhörer läuft über ATR – Audio Trade.
Mehr Infos unter: www.audiotra.de/final // https://snext-final.com/de/
► Lesen Sie hier: Test: Final D8000 und D8000 Pro Edition – Over-Ear-Kopfhörer (Magnetostaten)

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Bildquellen:
- Final dx6000 neu: Bild: © ATR - Audio Trade