Klipsch ProMedia 2.1 Anlage Bluetooth Front

Test: Klipsch ProMedia Heritage 2.1 – Aktive Kompaktanlage im Retro-Stil

Der ProMedia Heritage 2.1 des US-amerikanischen Herstellers Klipsch ist lediglich auf dem ersten Blick retro. Denn die kleine 2.1-Anlage aus der Klipsch „Heritage“ Serie bestehend aus Satellitenlautsprechern und Subwoofer kann auch Bluetooth und ist durchaus modern. Wir sind gespannt, wie gut sie performt.

Retro-Moderne

Das Klanggefühl eines Konzertes im Wohnzimmer ermöglichen – unter dieser Prämisse entwarf und baute der US-Amerikaner Paul W. Klipsch im Jahre 1946 seinen ersten Lautsprecher namens Klipschorn. Knapp 76 Jahre später, verfolgt Klipsch noch immer diesen Anspruch. Wir freuen uns, die neue 2.1-Anlage im Retrolook für diese Ausgabe näher kennenlernen zu dürfen. 

Das Klipsch ProMedia Heritage 2.1 kombiniert ein nostalgisches Mid-Century-Design mit einer simplen wie modernen Bedienung. Das Ergebnis sieht nicht nur schick aus, sondern verspricht zudem eine erstaunlich große Performance. Wir sind gespannt. Doch bevor wir zum Klangtest übergehen, schauen wir uns das ProMedia Heritage 2.1 System erst einmal an.

Klipsch – Key-Facts:

Gründungsjahr: 1947
Sitz: Indianapolis, USA
Legendäre Produkte: Klipschorn und La Scala
Webseite: de.klipsch.com

Klipsch Audio Technologies wurde 1946 von Paul W. Klipsch gegründet. Damals hieß das Unternehmen noch Klipsch and Associates. Im Jahre 2000 zog es zum heutigen Standort um. Bereits 1946 wurde das Klipschorn, auch Klipsch-Eckhorn genannt, entwickelt. Der 3-Wege-Lautsprecher gilt dank seines sehr hohen Wirkungsgrades, als einer der effektivsten Lautsprecher überhaupt

Design der Klipsch Anlage

Die ProMedia Heritage 2.1 von Klipsch ist eine recht platzsparende Anlage, bestehend aus einem aktiven Subwoofer und zwei Satellitenlautsprechern. Alle drei Speaker kleiden sich recht elegant im Mid-Century-Design mit Vinyl-Finish samt Holzmaserung. Die kompakte Klipsch Anlage ist in den Farbvarianten Schwarz und Walnuss erhältlich. Unser Testmodell schmückt sich für das optimale Retro-Feeling im Walnuss-Gewand und besitzt sandfarbene Abdeckungen für die Treiber.

Die Satellitenlautsprecher funktionieren nach dem 2-Wege-Prinzip. Der Kalottenhochtöner hat einen Durchmesser von einem Zoll und sitzt im sogenannten Tractrix Horn, welches dem Klang mehr Präzision verleihen soll. Für dynamische und kraftvolle Mitten verfügen die Satelliten über jeweils einen 3 Zoll großen Tieftöner. Die tieffrequenten Klanganteile übernimmt der Front-Firing Subwoofer. Dieser besitzt einen 8 Zoll großen Treiber und 100 Watt Verstärkung. Um den Frequenzbereich noch weiter nach unten zu erweitern, kommt eine rückstrahlende Bassreflex-Öffnung zum Einsatz. 

Konnektivität

Die kompakten Satelliten werden mittels Lautsprecherlitze mit dem Subwoofer verbunden. Die hierzu mitgelieferten Kabel sind zwar von solider Qualität, jedoch etwas zu kurz, um sie wirklich elegant hinter den Möbeln in unserem Hörraum zu verstecken. Stattdessen ist etwas Spannung auf ihnen. Wer dies vermeiden möchte, dem sei geraten etwas längere Kabel nachzukaufen. 

Neben den Eingängen finden wir an der Rückseite des Subs einen rudimentären 2-Band-EQ und die Ausgänge in Richtung Satelliten, die via Lautsprecherlitze verbunden werden
Neben den Eingängen finden wir an der Rückseite des Subs einen rudimentären 2-Band-EQ und die Ausgänge in Richtung Satelliten, die via Lautsprecherlitze verbunden werden.

Um die 2.1-Anlage im Retrolook zu bespielen hat man drei Möglichkeiten. Zum einen wäre da die drahtlose Verbindung mittels Bluetooth. Zum anderen verfügt der Klipsch ProMedia Heritage 2.1 über ein Paar analoge Cinch-Eingänge und einen USB-A-Eingang. Besonders viele Anschlüsse sind das freilich nicht. Dafür erlaubt dieser Minimalismus eine sehr frustfreie Inbetriebnahme. Es gibt keine automatischen Softwareupdates oder mühsame Appsteuerung. Stattdessen verbinden wir uns ganz simpel per Bluetooth mit dem 2.1 System von Klipsch und schon kann es losgehen.

ProMedia Heritage 2.1 im Praxistest

Die Satelliten stellen wir circa 2,5 Meter vom Sofa entfernt auf und der Subwoofer findet 80 Zentimeter von der Rückwand entfernt Platz. Den Anfang macht die US-amerikanische Neo-Soul-Sängerin Amel Larrieux mit „Get Up“, erschienen im Jahr 2000. Nach wenigen Sekunden und den ersten Bassnoten sind wir bereits beeindruckt. Der groovige R’n’B-Song wird sehr greifbar und vor allem räumlich dargestellt.

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Der Bass ist uns sogar etwas zu viel, weshalb wir den Subwoofer mit der mitgelieferten Fernbedienung leicht zurück regeln. Mittels dieser geschieht übrigens jegliche Bedienung der Anlage. Lautstärke, Bluetooth-Pairing, Quellenwahl und „Night Mode“. Alles ist dank der Fernbedienung leicht erreicht und die Steuerung des Klipsch ProMedia Heritage 2.1 ist wirklich spielend leicht.

Der Night Mode zügelt ein wenig die Basskraft des Subwoofers, um die (Zimmer-)Nachbarn nicht wach zu halten. Denn wenn man es darauf anlegt, ist der Tieftöner in der Lage einen erstaunlichen Pegel zu erreichen. Leider wirkt der Bass in einigen Sequenzen unpräzise und wenig straff. Zudem entsteht ein kleines Frequenzloch zwischen Subwoofer und Satelliten. Die tiefen Mitten wirken somit teilweise flach. Dennoch liefert er ein gutes Fundament für die Satelliten, das den Klang in Summe deutlich größer erscheinen lässt. 

Die Performance der Satelliten-Lautsprecher ist ebenfalls respektabel. Höhen und Mitten formen ein gutes, ausgewogenes Klangbild, welches sowohl mit modernen, als auch klassischen Kompositionen gut klar kommt. Ohne Probleme füllt die 2.1-Anlage auch mittelgroße Räume und wir können uns vorstellen, dass sie in vielen Wohnzimmern gut Platz finden kann.

Dank ihres ansehnlichen Designs, der leichten Steuerung und des kompetenten HiFi-Klangs ist präsentiert sich das Klipsch ProMedia Heritage 2.1 als gutes Gesamtpaket. Bedingt durch die überschaubare Anzahl an Eingänge sind die Grenzen allerdings schnell erreicht. Trotzdem ist sie sehr gut für den Multimedia- oder Desktop-Einsatz geeignet, was mit Sicherheit auch das Ansinnen der Klipsch Produktentwickler war.

Klipsch ProMedia Heritage 2.1
Die Klipsch ProMedia Heritage 2.1 sind die optimale Soundlösung für alle, die großen Klang und echtes Retro-Design bei wenig Platzbedarf wünschen. (Bild: Klipsch)

Und ein kleines System aus 2.1-Anlage und Plattenspieler mit integrierter Phonostufe ist schließlich ebenfalls möglich. Einschränkungen machen bekanntlich erfinderisch und die retrocharmante Mid-Century-Anlage von Klipsch ist definitiv nicht zu unterschätzen.

Preis und Verfügbarkeit

Das Klipsch ProMedia Heritage 2.1 Set gibt es zum Preis von 399 Euro im Fachhandel oder direkt bei Klipsch zu kaufen. Farbvarianten: Walnuss oder Schwarz.

Webseite: www.klipsch.com/de

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien zuerst in AUDIO TEST Ausgabe 08/2022

▶ Lesen Sie hier: Test: Klipsch The Fives – Aktivlautsprecher im Retrolook

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Fazit
Der ProMedia Heritage 2.1 von Klipsch passt nicht nur dank seines schicken Mid-Century-Designs perfekt in das Wohnzimmer. Die kompakten Satelliten schaffen es in Zusammenspiel mit dem aktiven Subwoofer auch mittelgroße Räume problemlos zu füllen und überzeugen nicht zuletzt dank ihrer unkomplizierten Bedienung. Einzig ein paar mehr Anschlussoptionen wären wünschenswert.
Wiedergabequalität
90
Ausstattung/Verarbeitung
73
Benutzerfreundlichkeit
80
Preis/Leistung
90
Leserwertung21 Bewertungen
51
Vorteile
problemlose Bedienung
xxx
Nachteile
Überschaubare Anschlussvielfalt
86
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • Klipsch-ProMedia-Heritage-2.1-Test-Review-01: Auerbach Verlag