Bluesound Pulse Soundbar Test Review Multiroom

Test: Bluesound Pulse Soundbar – Wunderbar

Mit der Pulse Soundbar von der Firma Bluesound steht die erste Multiroom – High-Res Soundbar mit 24Bit Auflösung in unserem Hörraum. Wir sind gespannt was das Oberklasse-Gerät zu bieten hat.

Die Firma Bluesound hat ihren Fokus auf digitale und drahtlose Audiolösungen gelegt. Wer deshalb jetzt einen Haufen blutjunger Ingenieure hinter der Entwicklung der Produkte vermutet, muss sich eines Besseren belehren lassen. Teile der Belegschaft waren schon in den 1970er Jahren bei dem britischen Traditionsunternehmen NAD tätig. Und die beiden Namen stecken nicht nur in personeller Hinsicht unter einer Decke. So findet sich die von Bluesound entwickelte Anwendung BluOS zur Netzwerkanbindung zum Beispiel auch in Verstärkern von NAD. Klingt alles schon mal vielversprechend. Aber schließlich wollen wir uns nicht von assoziierten Namen beeinflussen, sondern das Produkt für sich sprechen lassen. Und bevor wir der Bluesound Pulse Soundbar lauschen, wollen wir sie erst mal genauer unter die Lupe nehmen.

Schlankes Design

Gut 6,8 Kilogramm sind ein stolzes Gewicht für eine Soundbar. Aber sie sieht einfach schick aus. Sauber lackiert in mattem Schwarz und mit dem Firmennamen entsprechender, blauer Status-LED. Schon die Verpackung macht was her mit ihren diversen Faltkonstruktionen aus schwarzem Karton, die sowohl die Pulse selbst, als auch das diverse Zubehör sicher beim Transport am angestammten Platz hält. Keine Sorge. Das war schon genug des „Unboxing“. Dennoch ist die Fülle an Zubehör erwähnenswert. So liegen zum Beispiel Stromkabel für Nordamerika und Europa bei. Wer also plant, mit der Pulse im Gepäck den Kontinent zu wechseln, ist abgesichert. Füße mit zwei Paaren gummierter Endstücke in unterschiedlichen Längen zur Anpassung des Winkels bei der Aufstellung liegen ebenso bei, wie eine Leiste zur Wandmontage. Selbst Netzwerkkabel mit RJ45-Streckern und sogar ein gutes altes Cinch-Kabel finden sich ebenfalls noch im Karton – das ist einfach vorbildlich. Denn zahlreiche andere Schnittstellen finden sich an dem von oben zugänglichen Anschlussfeld der Soundbar. Neben Ethernet und Cinch finden sich hier noch USB-Anschlüsse, sowohl für Typ A wie auch Typ B und auch ein optischer Eingang im Toslink-Format. Subwoofer können generell über einen Cinch-Ausgang angeschlossen werden. Und abseits dieser physischen Anschlussmöglichkeiten ist natürlich der Zielsetzung von Bluesound entsprechend auch die drahtlose Anbindung über Bluetooth mit aptX möglich. Die hauseigene Anwendung BluOS zur Steuerung des Ganzen gibt es natürlich für Android und iOS.

Akkurate Technik

Die inneren Werte der Bluesound Pulse Soundbar sind erfrischend genau im Datenblatt zu finden. Der Frequenzbereich von 70 Hertz (Hz) bis 20 Kilohertz (kHz) ist mit einem Toleranzbereich von +/– 1 Dezibel (dB) angegeben und sagt damit im Vergleich zu Angaben ohne Toleranzbereich auch wirklich etwas aus. Dafür gibt es auf jeden Fall ein großes Lob. Die Soundbar liefert kräftige 120 Watt bei einer Total Harmonic Distortion von nur 0,03 %. Das ist großes Kino in dieser Klasse. Die Leistung verteilt sich auf zwei 4 Zoll („) Tieftöner, zwei 2″ Mitteltöner und noch zwei 3/4“ Treiber für den Hochtonbereich. Verhältnismäßig also eine kräftige Ausstattung hinsichtlich Verstärkung und Schallgeber. Und diese lässt sich mit einer Vielzahl an Formaten füttern. Von guten alten WAV-File über FLAC, ALAC, AAC, MP3, OGG und WMA bis hin zu sogar zum MQA-Format. Das alles wird mit bis zu 24 Bit Auflösung und Sampleraten bis zu 192 kHz abgespielt. Cloud Services wie Spotify, Tidal, und eine Vielzahl Anderer werden ebenfalls unterstützt. Fast hat man das Gefühl, dass schier ob all dieser Möglichkeiten der Begriff Soundbar eigentlich zu kurz greift um die Pulse zu beschreiben. Aber anstatt jetzt über Bluesounds Produktbezeichnung zu philosophieren, hören wir doch lieber, was das Produkt selbst so von sich gibt.

Kraftvoller Sound

Wir haben ja schon in dieser Ausgabe eine 3.0-Anlage aus Elacs Uni-Fi Serie in Hinsicht auf Heimkinoanwendungen getestet (►lesen Sie hier unseren Test). Also vergleichen wir doch gleich mal und schauen auch hier „Star Wars: The Force Awakens“ auf Blu-ray. Aber um das direkt klarzustellen: das hier ist ein klarer Fall vom sprichwörtlichen Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Schließlich herrscht auch im Reich des Klangs immer noch die Königin Physik und die setzt Grenzen. Und auch wenn sich die Entwickler bei Bluesound alle Mühe geben, lassen sich diese nicht außer Kraft setzten. Aber sie ziehen sie erstaunlich weit! Bei der allseits bekannten Titelmelodie fällt natürlich auf, dass keine Soundbar echte Stereo-Spezifikationen einhält. Wer das will muss, sich eben ein Paar Lautsprecher kaufen. So ist die Bühne für das Orchester nicht übermäßig breit. Uns gefällt sie aber trotzdem. Und alleine betrieben liefert die Pulse auch nicht den gleichen Tiefgang im Bassbereich. Die tiefen Subbässe bei Explosionen und dem Dröhnen im Inneren von Raumfahrzeugen fehlen. Ehrlicherweise sieht man das schon am angegebenen Frequenzgang. Wer das vermisst, der sei hier nochmals auf Option einen Subwoofer anzuschließen hingewiesen. Wählt man gleich einen von Bluesound selbst, lässt sich dieser mit BluOS sogar kabellos anbinden. Aber wir schweifen ab. Sonst sind alle Elemente im Mix immer klar vernehmbar und ausgewogen. Und das bedeutet sehr gute Sprachverständlichkeit, ohne dass der Rest der Geräuschkulisse des Films dafür geopfert wird. Also genau das, was man von einer Soundbar erwartet.

Schlank und dynamisch: So wünschen wir uns das Profilbild einer Soundbar

Auch der Genuss von Musik-DVDs macht Spaß. Zum Test legten wir „Live In Budapest“ von Queen auf. Die Stadionatmosphäre wird gut transportiert, sei es das frenetische Publikum oder die Band selbst. E-Bass und Kick werden mit angemessener Abbildung der Tiefen dargestellt. Brian Mays Gitarre klingt, wie es sein Sound gebietet, wunderbar mittig verzerrt und auch Freddie Mercurys unglaublichem Stimmumfang folgt die Soundbar ohne zu murren. Die Tiefenstaffelung gelingt der Pulse erstaunlich korrekt, die akustische Bühne spannt sich trotz der besprochenen physischen Grenzen sehr gut auf und lässt uns in das Konzert eintauchen. Was die Bluesound Pulse hier leistet, ist für eine Soundbar bemerkenswert und erhält von uns eine klare Hörempfehlung, zumal nicht in jedes Wohnzimmer ein ausgewachsenes Stereopaar passt.

Weitere Infos unter: www.bluesound.com

Anmerkung: Dieser Testbericht erschien erstmalig in der Printausgabe von AUDIO TEST Ausgabe 1/2017.

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Fazit
Der Begriff Soundbar ist, wenn man die Pulse von der kanadischen Firma Bluesound beschreiben will, fast eine Untertreibung. Was uns hier an Möglichkeiten für Konnektivität und Einbindung hier geboten werden, ist beeindruckend. Auch klanglich liefert die Pulse für eine Soundbar beeindruckende Ergebnisse. Wenn man gerade eine klangliche Aufwertung des heimischen Fernsehers sucht, sollte man diesen Kandidaten auf dem Zettel haben! Wir empfehlen die kabellose Einbindung des Bluesound Subs für noch mehr Tiefgang.
Wiedergabequalität
84
Ausstattung/Verarbeitung
95
Benutzerfreundlichkeit
87
Preis/Leistungsverhältnis
87
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
über BluOS steuerbar
Wireless-Anbindung für Subwoofer von Bluesound
hohe Konnektivität und stabile Basswiedergabe
Nachteile
gattungsbedingt etwas eingeengtes Stereobild
87
Bluesound Pulse

Bildquellen:

  • IMG_3367: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_3379: Bild: Auerbach Verlag
  • Bluesound Pulse Soundbar: Bild: Auerbach Verlag