Teufel Mute BT: Die Wiedersehensfreude war groß. Geräte von Teufel aus Berlin sind in unserer Testredaktion immer willkommene Gäste. Aktueller Vertreter im Haus ist die Bluetooth-Version des Kopfhörers Teufel Mute.
Der auf den Direktvertrieb von Lautsprechern und HiFi-Zubehör spezialisierte Anbieter überraschte schon häufig mit innovativen Ideen und spannenden Details. So auch der Mute BT. Vollgepackt mit allem, was einen mobilen Kopfhörer noch komfortabler macht. Bluetooth, aktives Noise-Cancelling, HD-Treiber und kabellose Freisprecheinrichtung, um nur einige der angebotenen Features zu nennen. Auch beim mitgelieferten Zubehör geizen die Berliner nicht. Mit an Bord sind neben Akku, Ladekabel und stoffummanteltem Kopfhörerkabel noch der Flugzeugadapter und ein Transportetui aus Hartschale. Schon die Verpackung animiert zum Testen des Mute BT. Diese aufklappbare Box im typischen Schwarz-Rot macht einen recht edlen Eindruck.
Nun zum Hauptdarsteller dieses Beitrags –dem Teufel Mute BT. Komplett aus Kunststoff gefertigt, ist er mit 240 Gramm trotz der verbauten Technik ein Leichtgewicht geblieben. Für guten Tragekomfort sorgen die weichen Ohr- und Kopfpolster. Trotzdem sitzt der Mute straff auf dem Kopf, um unterwegs sicher getragen zu werden. Sein Aufbau ist geschlossen. Das birgt die Gefahr von Resonanzen im Gehäuse. Allerdings habe diese Art von Kopfhörern gegebenenfalls Vorteile bei der Basswiedergabe und eigenen sich aufgrund verminderter rückseitiger Schallwiedergabe gut für unterwegs. Die Nennimpedanz gibt der Hersteller mit 48 Ohm an. Genau richtig für mobile Quellen wie Smartphone oder Tablet. Als Treiber dient ein 40-mm-Mylar-Töner. Bei Mylar handelt es sich um eine biaxial orientierte Polyesterfolie. Das klingt exotisch, ist allerdings nichts anderes als spezielle Kunststofffolie. Aufgrund ihrer Eigenschaften, wie Zugfestigkeit oder thermischer und mechanischer Stabilität findet sie häufig Verwendung im Lautsprecherbau.
Für das aktive Noise-Cancelling werden mit dem im Kopfhörer eingebauten Mikrofon Umgebungsgeräusche aufgenommen und durch Gegenschall für den Hörer wahrnehmbare störende Außengeräusche minimiert. Ursprünglich für die Luftfahrt entwickelt, leistet dieses System auch im HiFi-Bereich gute Dienste. Da hierfür eine eigene Stromversorgung notwendig ist, bietet sich der Einbau besonders bei kabellosen Kopfhörern an, die per se einen Akku oder Batterie benötigen. Im Übrigen gibt Teufel für die Akkulaufzeit rekordverdächtige 28 Stunden an. Der Mute BT hat schon mal alle technische Voraussetzungen, um auf langen Flügen ein treuer musikalischer Begleiter zu werden.
Klang
Nun zur Klangqualität. Die kabellose Verbindung ist schnell über das Systemmenü des Notebooks hergestellt. Für eine erste Probe betritt Chelsea Wolfe unsere Bühne. Ihre Musikrichtung nennt sich, so die Information bei Spotify, etwas sperrig „doom-drenched electric folk“. Wie auch immer. Mit dem Titel „Flatlands“ aus dem Album „Unknown Rooms“ gelang der Amerikanerin ein sanftes, mystisches Stück, das mit angenehm getragener Melancholie und handgemachten akustischen Klängen gut die klanglichen Eigenschaften des Testaten herausarbeitet. Vom Hersteller als bassbetont abgestimmt angekündigt, bleibt der Teufel überraschend neutral. Keine Spur vom, wie oft in dieser Klasse üblichen, dick aufgetragenen Bass. Der Titel eröffnet mit Chelseas kraftvoller, klassischer Stimme. Begleitet von der tief gespielten Akustikgitarre und einer Pauke, dominiert die Stimme das Geschehen mit rauchigem Timbre. Die Treiber des Mute BT sind in der Lage feine Details herauszuarbeiten. Lediglich den Instrumenten fehlt es etwas an Körper. Allerdings sollte nicht außer Acht gelassen werden, in welcher Gewichtsklasse der Mute BT kämpft.
Im zweiten Anlauf fällt die Wahl auf Quincy Jones. Der US-amerikanische Musiker, Produzent und Komponist ist ein echtes Allroundtalent. Seine Arbeit wurde mit Preisen überhäuft. So wurde er zum Beispiel im Jahr 2005 in die Dance Music Hall of Fame aufgenommen. Bekannt ist er unter anderem auch als Produzent des am 25. Juni 2009 verstorbenen Michael Jackson. Quincy Jones landete aber auch eigene Charterfolge wie 1981 mit seiner Version von Chaz Jankels „Ai No Corrida“, einem typischen Discohit der frühen Achtziger. Beeinflusst vom Motown-Sound der Siebziger kommen reichlich Backgroundsänger und Bläser zum Einsatz. Selbst bei großem Orchester gelingt dem Mute BT eine saubere, unverwaschene Wiedergabe. Das Klangbild vermittelt ausreichend Schärfe für ungetrübten Musikgenuss. Da kommt Stimmung auf. Eine gute Leistung des kleinen Berliners.
weitere Infos unter: www.teufel.de
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