Auna Soundbase Stealth Bar 70: Ran an die Bar!

Neues Jahr, neue Filme. Mit Soundbars kann man sich das Kino sogar ins Wohnzimmer holen. Klingt teuer? Muss es nicht sein. Aber kann bei einem so niedrigem Preis wirklich guten Sound erwarten?

Etwas überrascht sind wir dann doch beim Auspacken der Soundbase Stealth Bar 70. Stand da nicht ein anderer Preis drauf? So günstig war die?! Tatsächlich hat es Auna geschafft eine sehr günstige, dafür aber extrem stilvolle Soundbar zu schaffen. Mit dem Edelstahl-Lautsprechergitter, den Seitenteilen aus Chrom und der Touchapplikation über dem Lautsprecher wird die Stealth Bar zum echten Glanzstück. Um besonders viel Platz zu sparen kann das 3,8 Kilogramm schwere Soundboard bis zu 75 Kilogramm an Last tragen – nicht schlecht für die kleine. Ein Flachbildfernseher hat auf der Fläche von 72 × 33 Zentimeter locker Platz. An der Unterseite befinden sich zum besser Halt Gummifüßchen und verhindern Wackeln oder Rutschen.

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Der USB-Anschluss befindet sich praktischerweise an der Seite des Gerätes

Anschluss-Multitalent

Hat man erstmal eine Auna Stealth Bar 70 im Wohnzimmer stehen, lässt sie sich sehr leicht und innerhalb kürzester Zeit mit dem TV verbinden. Aber nicht nur in Verbindung mit dem Fernseher ist sie zu verwenden. Weiterhin verfügt sie nämlich noch über einen seitlichen USB-Anschluss, die Bluetooth Version 3.0, einen 3,5-Millimeter-Klinken-Anschluss, einen Aux-Anschluss (Cinch), einen koaxialen Anschluss und über einen optischen Anschluss. Lediglich einen HDMI-Anschluss haben wir schmerzlich vermisst. Nach der Verkabelung kann es auch sofort losgehen, denn die Soundbar meldet sich über eine LED Lampe mittig hinter dem Lautsprecher als betriebsfähig zu Wort. Ein- und Ausschalten kann man sie über die berührungsempfindliche verspiegelte Bedienoberfläche über dem Lautsprechergitter oder mithilfe der mitgelieferten Fernbedienung. Dabei sollte man allerdings im 60°-Winkel zum Gerät bleiben, denn sonst wird der Infrarot Sensor – auch mittig hinter dem Lautsprechergitter – nicht angesprochen. Bei weiteren Einstellungen leuchtet eine LED-Schrift auf dem Display hinter dem Gitter auf und gibt Angaben zu den Veränderungen z. B. „bT“ bei Bluetooth-Verbindungen. Auch die Verbindung mit Bluetooth-Geräten erfolgt bis zu einer Reichweite von zehn Metern super einfach und wird durch einen Ton signalisiert. Tracks können direkt am Soundsystem oder mit der Fernbedienung übersprungen werden und auf 32 verschiedene Lautstärken gestellt werden. Gleiches gilt auch für USB-Geräte, welche während des Abspielens an der Soundbar aufgeladen werden können. Vom Sofa muss man also nicht aufstehen.

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In die Zierleiste oberhalb des Lautsprechergitters sind Sensor-Tasten integriert

Technisch gut dabei

In der mitgelieferten Bedienungsanleitung auf Deutsch und English macht Auna Multimedia sehr genaue Angaben zu den technischen Daten. So ausführlich sehen wir das selten. Demnach haben wir es hier mit einem Soundsystem mit einem Frequenzeingang von 40 Hz bis 20 kHz, zwei Stereo-Front-Lautsprechern von zweimal acht Ohm und einem vier-Ohm-Subwoofer zutun. In der Soundbar versteckt sich ein moderner Digitalverstärker, der dieses 2.1 Lautsprechersystem antreibt und mit 80 Watt Ausgangsleistung auch mal laut kann.

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An der Rückseite der Stealth Bar 70 finden sich fünf Standard-Anschlussmöglichkeiten. Nur ein HDMI-Anschluss fehlt

Es wird laut

Doch genug technische Details. Ravels „Bolero“ lassen wir zuerst auf die Stealth Bar los. Der Ostinato-Rythmus im Dreiviertel-Takt beginnt sehr leise und wird im Laufe des Orchesterwerkes immer lauter. Wiedergegeben wird der spanische Tanz sehr dynamisch und akkurat, doch fällt bei niedriger Lautstärke ein übermächtiger Bass auf, während die Mitten und Höhen zurücktreten. Ab der Lautstärke fünfzehn beginnt die Soundbar dann wieder alle Frequenzbereiche gut wiederzugeben, allerdings kann das in kleinen Räumen (bis 15 m2) sehr laut werden.

Bei Klassik bleibend, hören wir als nächstes ein Hörspiel über Mozarts „Zauberflöte“. Die Stimme des Sprechers kommt sehr klar und melodisch aus dem Soundsystem und verfügt ausreichend über Tiefe. Der Wechsel zur Musik verfolgt sehr flüssig und ohne Komplikationen. Über die Fernbedienung können wir zusätzlich noch zwischen den drei Klangeinstellungen Musik, Movie und News wechseln und das Klangerlebnis noch optimieren. Besonders die Arie des Papageno „Der Vogelfänger bin ich ja“ fällt mit leichtem dynamischem, aber dennoch vollem Klang positiv auf. Zu Verzerrungen kommt es nicht.

Will man sich Abends nach dem Film noch auf der Couch entspannen, ist Jazz genau das Richtige. Und das kann die Soundbase Stealth Bar sehr gut. „Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers kommt sanft und groovy aus den Lautsprechern. Wir werden von einem halligen, runden Klang und warmen Bass umgeben. Die Musik umwebt den Körper und dringt ungehindert ins Herz ein. Mit „Hey Mama“ von David Guetta und Nicki Minaj kommt Feierlaune auf. Ein bis zu 25 m2 großer Raum kann angemessen und lautstark beschallt werden und der mächtige Bass eignet sich sehr gut zum Loslassen und Abtanzen. Leider führt genau dieser überbetonte Bass der Soundbar oft zu Problemen. House-Musik wird dadurch leider etwas zerstückelt und auch bei Rock-Musik kommt es zu Unstimmigkeiten. So auch bei „Don’t Do That“ von AC/DC. Hier fällt wieder auf, dass die Höhen und Mitten bei einem Lautstärkepegel unter fünfzehn fast verschluckt werden und der Track dumpf klingt. Bei voller Lautstärke verändert sich das ganze zwar positiv, doch dabei kommt es bei uns fast zum Hörsturz und wir nehmen erstmal zehn Meter Abstand.

Fazit

Die Soundbase Stealth Bar 70 überzeugt bei Kopplung mit dem Fernseher und kann durch große Dynamik und Tiefe ein ganz besonderes Filmerlebnis schaffen. Besonders die Musikgenres Klassik und Jazz lassen sich sehr zufriedenstellend wiedergeben und umweben den Hörer mit einer Klangdecke. Optimiert werden könnte der starke Bass, welcher einerseits für Partystimmung sorgt, andererseits die Musik zerstückelt. Toll finden wir die vielen und einfachen Verbindungsmöglichkeiten. Sie kann auch Fernseher bis zu einem Gewicht von 75 Kilogramm tragen. Ein zweites Gerät im Wohnzimmer benötigt man nicht, denn die Soundbar kann alles. Sind Sie auf der Suche nach einem preisgünstigen, stylischen Alleskönner, der nicht nur den Klang des Fernsehers aufwertet, sondern mehr kann? Dann ist die Soundbase Stealth Bar 70 von Auna genau das Richtige für Sie. Einzig den HDMI-Anschluss sollte Auna dringend nachrüsten.

 

Fazit
Wiedergabequalität
66
Ausstattung/Verarbeitung
67
Benutzerfreundlichkeit
95
Preis/Leistung
89
Leserwertung4 Bewertungen
74
79