Optoma NuForce WDC200, STA200: Kabellos übertragen und klassisch verstärkt

Optoma NuForce WDC200, STA200: Der vor allem für seine Beamer bekannte Hersteller Optoma, hat mit NuForce eine Marke gekauft, die im High-End-Audio-Bereich punktet. Wie die Kombination mit dem WLAN-DAC-Wandler WDC200 und der Endstufe STA200 funktioniert, erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Die komplette Musiksammlung im Netzwerkspeicher ablegen und dann überall im Haus kabellos genießen können; das ist für viele HiFi-Freunde inzwischen unverzichtbar. Auch einfach die Musik vom Smartphone über die High-End-Lautsprecher im Wohnzimmer anhören können, ohne nur ein Kabel umstecken zu müssen, gehört in vielen Haushalten zum Alltag. Doch nicht immer ist die Installation eines solchen Netzwerks einfach und bei einigen Geräten lässt die Soundqualität, gerade bei der Wandlung von digital zu analog, doch stark zu wünschen übrig. Der NuForce WDC200 von Optoma ist angetreten, dieses Problem zu ändern. Der kabellose Digital-Analog-Wandler empfängt problemlos Musik via WLAN und kann Audio-Dateien mit bis zu 24 Bit / 96 kHz abspielen. Die ideale Ergänzung zum Gerät ist der STA200 – eine analoge Endstufe für höchste Ansprüche.

Richtig schön schwer

Beide Geräte kommen puristisch, ja sogar spartanisch daher. Riesige Displays, blinkende Dioden – alles Fehlanzeige. Stattdessen sind am WDA200 gerade einmal drei Knöpfe: Power, Source und Volume sowie eine LED-Anzeige, ob das Gerät eingeschaltet ist. Die Endstufe STA200 kommt gar nur mit einem Einschaltknopf und passender Leuchte aus. Diese ist allerdings kein Lichtwunder und nur im abgedunkelten Raum wahrnehmbar. Allein durch dieses schlichte Design wirken die HiFi-Bausteine sehr edel. Und was die Optik verspricht, hält die Haptik. Das Gehäuse ist angenehm schwer und besteht aus Vollmetall mit einer kratzfesten Perlweiß-Oberfläche. Der WLAN-DAC-Wandler kommt so immerhin auf 1,5 Kilogramm. Das ist natürlich nicht so viel wie die Endstufe, die stolze sechs Kilogramm erreicht. Was ein wenig den hochwertigen Gesamteindruck trübt, ist die feine Kerbe um den „Deckel“ des Gehäuses. Hier wäre ein planer Abschluss aus unserer Sicht wesentlich attraktiver gewesen. Auch am Lautstärke-Regler des WDA200 ist diese Einkerbung vorhanden.

Schön zu sehen, die hochwertige Oberfläche, die beide Geräte zu einem gemeinsamen Paar vereint

Schnell angeschlossen

Der Anschluss der Endstufe ist so schnell erledigt, wie einmal sich um die eigene Achse zu drehen: einfach den Verstärker oder Receiver mit den sehr gut verarbeiteten Cinch-Eingängen auf der Rückseite verbinden und die Lautsprecher via Bananenstecker oder Klemmen anschließen. Auf der Rückseite sind zudem noch der Netzanschluss und ein Umschalter für 115 Volt und 230 Volt untergebracht. Sehr praktisch ist außerdem der 5-V-Ausgang, an dem beispielsweise der WDA200 betrieben werden kann. So lässt sich dessen externes Netzteil einsparen.

Auch beim WDC200 sind nur wenige Anschlüsse vorhanden. Zwei Cinch-Ausgänge, ein optischer Eingang und ein Stromanschluss sowie ein AP/STA- und ein WPS-Button sind hier zu finden. Und selbstverständlich bei einem WLAN-Gerät wird noch eine kleine Antenne auf der Rückseite angebracht. Somit ist auch dieser Wandler schnell und einfach mit Endstufe und einem CD-Player oder Fernseher verbunden.

Der große Kühler sorgt für eine stabile und vorzügliche Arbeit des STA200

Simpel aktivieren

Im Gegensatz zu manch anderem WLAN-Digital-Analog-Wandler, den wir testen durften, ist der WDC200 wirklich einfach in Betrieb zu nehmen. Nur den Power-Knopf drücken und nach ein paar Sekunden ertönt eine Stimme, die sagt, dass der „Direct Connection Mode“ aktiv ist. In der Anleitung steht übrigens etwas von 30 Sekunden, bis das Gerät betriebsbereit ist. Bei unserem Test waren es gerade einmal 15 Sekunden. Nachdem das Geschehen ist, muss nur noch das WLAN mit der Bezeichnung „Optoma“ ausgesucht werden. Ist das iPhone oder iPad damit verbunden, ertönt dank AirPlay sofort die Musik über den WDC200. Auch mit Android soll das Gerät funktionieren, dafür muss allerdings eine passende App gesucht werden.

Weiterhin ist der WDC200 in der Lage Musik aus dem heimischen Netzwerk wiederzugeben. Um das auf dem Gerät einzurichten, kann auch ein Laptop mit Windows verwendet werden. Hauptsache er ist mit dem Optoma WLAN verbunden und besitzt einen Browser. Der wird gestartet und über die IP-Adresse: 192.168.10.1 das Setup aufgerufen. Hier kann das korrekte WLAN ausgewählt und das dazugehörige Password eingegeben werden. Die gleiche Stimme wie am Anfang verkündet anschließend „Joined Network“ und ist das erfolgreich gewesen, folgt „Network Connected“. Wer zu Hause einen Zugangspunkt mit WPS hat, der kann auch den WPS-Button des Gerätes nutzen. Einfach am Router den WPS-Knopf drücken und danach am WDC200 und schon ist die Verbindung hergestellt. Einfacher kann man es wirklich nicht machen.

Wer einen CD-Player oder ein anderes Gerät über den optischen Eingang angeschlossen hat, der muss leider manuell die Quelle über den Source-Knopf wählen. Die Lautstärke wird in diesem Fall direkt über den WD200 geregelt.

Genauso puristisch wie die Endstufe – der WDC200 mit seinen Anschlussmöglichkeiten

Klang, wie er sein sollte

Wir haben den WDC200 gleich mit der Endstufe STA200 an unseren Testlautsprechern laufen lassen. Und was sollen wir sagen? Ein perfektes Ergebnis. Im WDC200 arbeiten Wandler mit einer maximalen Samplingrate von 192 kHz bei einer Auflösung von 24 Bit. Ein Kollege war erstaunt, wie gut die Musik von seinem iPhone plötzlich klang. Er hörte sie nur beim Jogging mit Kopfhörern und plötzlich nahm er Instrumente und Nuancen war, die ihm vorher nie aufgefallen waren. Der WDC200 holt also definitiv jedes Quäntchen Klang aus allen Musiktiteln. Dabei beschönigt er aber auch nichts. Wenn also die Musik zu stark komprimiert ist, wird sie nicht von irgendwelchen Tools künstlich aufgepimpt. Sie klingt genauso, wie sie auf der Festplatte oder dem Smartphone abgespeichert wurde.

Die Endstufe kann sich ebenfalls mehr als hören lassen. Mit ihren zweimal 80 Watt sorgt sie selbst in großen Räumen für einen vollkommenen Musikgenuss. Dabei begeistert sie mit einer harmonischen Gesamtverzerrung von weniger als 0,03 Prozent und einem Signal-Rausch-Verhältnis von 100 dB. Selbst bei extrem hohen Lautstärken ist also kein Rauschen selbst in den leisesten Musikpassagen wahrnehmbar. Klanglich stellen wir fest: Die STA200 macht die Musik etwas weicher. Dazu müssen wir anmerken, dass unsere Testlautsprecher von Natur aus eher etwas härter klingen. Doch mit der Endstufe vorgeschaltet, bekommen oft gehörte Titel wie Lenny Kravitz „Are You Gonna Go My Way“ oder Rachmaninoffs „Symphoniy Dance No.1“ einen Hauch Sanftheit, ohne dabei irgendetwas an Präzision einzubüßen. Dieses Kunststück bekommen nicht alle Endstufen hin. Einige neigen zur Sezierung der Töne, andere spülen sie zu weich, die richtige Mitte zu finden ist da schwer. Die STA200 schafft dieses Kunststück ohne große Probleme.

Kleiner Wermutstropfen

So klanglich überzeugend der kabellose Digital-Analog-Wandler auch sein mag, etwas enttäuscht uns doch. Der WDC200 ist leider nicht updatefähig. Wenn also in Zukunft neue Musikformate erscheinen auf dem Markt kommen, die das Musikstreaming voranbringen, wird der WDC200 nicht mithalten können. Doch dieser Wermutstropfen dürfte nicht allzu groß sein, denn in der Regel werden selbst bei großen Neuerungen alte Techniken beibehalten. Falls also Apple irgendwann AirPlay in einer völlig neuen Version herausbringt, wird das alte AirPlay sicher weiter unterstützt werden.

Weitere Infos unter: www.optoma.de

Fazit
Wiedergabequalität
90
Ausstattung/Verarbeitung
85
Benutzerfreundlichkeit
85
Preis/Leistung
90
Leserwertung4 Bewertungen
72
Vorteile
einfache Inbetriebnahme
Nachteile
wenige Anschlüsse
88

Bildquellen:

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