Test: Furutech Alpha Design Labs GT40a & Stratos – Kopfhörerverstärker & USB-DAC

Das „Schweizer Taschenmesser“ unter den Kopfhörerverstärkern, der Alpha Design Labs (ADL) GT40a, bekommt Konkurrenz aus eigenen Reihen. Mit technischen Kunstgriffen sowie einer Vielzahl an Funktionen soll der neue ADL Stratos eine noch bessere Musikqualität bieten.

Kampf der Titanen

Anfangs als Einsteiger-Linie der japanischen High-End Firma Furutech gegründet, bringt Alpha Design Labs (ADL) seit Jahren hochwertige Audioprodukte auf den Markt. Mit innovativer Technologie zu erschwinglichen Preisen hat sich ADL zu einem wichtigen Bestandteil der Audio-Branche entwickelt. Als Markenzeichen gilt die Pure Transmission Technologie. Sie soll eine besonders reine, störfreie Atmosphäre schaffen, aus der lebhafte, strahlende Töne erwachsen können.

Mit dem rund 5,7 Zentimeter (cm) hohen, 15 cm breiten und 11,1 cm tiefen Aluminium-Gehäuse erfüllt der ADL GT40a ein weiteres Erkennungsmerkmal vom ADL bzw. Furutech. Exzellente Verarbeitung gepaart mit den neuesten Herstellungstechniken machen aus jedem Produkt ein langlebiges Liebhaberstück.

Die Bedienung des kleinen Schmuckstücks begeistert mit Simplizität und versteckten Leckerbissen. Unter dem Firmenlogo finden sich auf der Vorderseite des Geräts zwei selbsterklärende Schalter: oben lässt sich das Gerät an- und ausschalten, unten wird zwischen analogem und USB-Betrieb entschieden. Beide dieser Druckschalter machen einen sehr soliden Eindruck und sind farblich leuchtend hinterlegt. Direkt daneben befindet sich das sogenannte Clip-Signal.

Dieses gibt mit rotem LED-Licht Auskunft darüber, ob die Aufnahme angepasst werden muss. Die Signallampe leuchtet auf, wenn der Eingangspegel überschritten wird. Ganz einfach ist das mit dem Kippschalter auf der Rückseite zu erledigen, um das Signal um 6 dB oder 12 dB zu dämpfen. Wie für einen Kopfhörerverstärker üblich, findet sich natürlich auch ein Stereo-Kopfhörer-Eingang der Größe 6,3 Millimeter (mm). Ist hier ein Kopfhörer eingestöpselt, kann gleichzeitig keine Line-out Signalausgabe stattfinden. Zuletzt ist der Alpha Design Labs GT40a natürlich noch mit einem Volumen Drehschalter von guter Qualität ausgestattet.

Alpha Design Labs GT40a
Ein simples, industrielles Design erleichtert die Bedienung

Spannender fanden wir jedoch den Blick nach hinten auf die Anschlüsse. Hier gilt nämlich: Aus vier mach acht. Um Platz zu sparen hat ADL die Rückansicht des GT40a, im Gegensatz zum älteren Modell GT40, etwas verändert und zwei Regler hinzugefügt, die zwischen Line- und Phono-Eingang sowie MM und MC entscheiden lassen. Ein zweites Paar der vergoldeten, teflonisolierten RCA Anschlüsse ist für den Ausgang zuständig. Weiterhin findet sich auf der Rückseite ein Erdungsanschluss, zur Vermeidung störender Brummgeräusche, ein USB- sowie ein Netzkabelanschluss und der oben genannte Kippschalter.

Was der alles kann!

Den ADL GT40a nur als Kopfhörerverstärker zu bezeichnen, wäre sehr stark untertrieben. Viel mehr handelt sich um einen USB-Digital-Analog-Wandler, welcher Daten bis zu 24 Bit/96 kHz und WAV-Formate mühelos und detailliert wiedergibt. Als wäre das noch nicht genug ist der GT40a auch noch ein Moving Coil- und Moving Magnet-tauglicher Phono-Verstärker.

Wir haben uns in diesem Test für eine ausführliche Analyse des verbauten Hochleistungs- Kopfhörerlautsprechers “Maxim MAX9722A1“ entschieden. Die Verkabelung zu CD-Spieler, USB-Geräten sowie dem Computer verlief simpel und unkompliziert.

Alpha Design Labs GT40a
Clever eingebaute Regler sparen Platz und ermöglichen unterschiedliche Arbeitsmodi

ADL verspricht einen THD-Wert (Gesamte Harmonische Verzerrung) von maximal 1 %. Wir lassen zum Test deswegen die „Bohemian Rhapsody“ von Queen auf den kleinen Alleskönner los. Durch den schnellen Wechsel in Rhythmus und Geschwindigkeit ist dieses Werk dynamisch sehr anspruchsvoll. Gleichzeitig muss ein sehr großes Frequenzspektrum abgedeckt werden. Freddy Mercury beginnt zu singen. Das Klavier kommt hinzu. Alles kommt haargenau bei uns an. Kein Spezialeffekt geht verloren. Der GT40a drängt sich nicht auf und lässt der Musik genug Raum, sich zu entfalten. Kraftvoll erklingt Freddy Mercurys Stimme. Als das Schlagzeug zu spielen beginnt, ist noch immer alles sehr klar und verständlich. Auch das Gitarrensolo wird spitzenmäßig mit viel Musikalität wiedergegeben. Auch der Wechsel zwischen den sanften, leisen Solos und dem vom Orchester untermalten, lauten Chor überfordert das kleine Gerät nicht. Selbst den Übergang zum sehr rockigen Mittelteil der „Rhapsody“ verläuft ganz schwerelos. Alle Frequenzbereiche werden wie versprochen gut wiedergegeben und der Bass übertönt in keinem Fall Mitten oder Höhen. Toll, wie scheinbar mühelos das 680 Gramm leichte Kästchen seine Aufgabe bewältigt.

Alpha Design Labs Stratos

Mit dem neuen USB-ADC-DAC-Wandler ist noch bessere Musikqualität erreichbar. Zahlreiche Features wie DSD, eine hochauflösende Audiosignalspeicherung, ADC und USB machen den Alpha Design Labs Stratos zum idealen Manager einer riesigen Musiksammlung. Daneben bietet er noch einen Phono-Vorverstärker und einen Kopfhörerverstärker mit zwei Ausgangsmöglichkeiten!

Ebenso besteht die Möglichkeit den 6,3-mm-Kopfhörerausgang und die XRL-Anschlüsse auf der Rückseite zu nutzen. Mehr als doppelt so groß und dreimal so schwer wie der kleine GT40a bringt der Stratos wesentlich mehr Funktionen mit sich. So finden sich auf der Vorderseite zehn verschiedene Funktionen. Neben der obligatorischen Power-Taste zählen wir einen Kippschalter zum Reduzieren der Aufnahme, das zugehörige Clip-Signal-LED-Licht, einen DSD-Indikator in M und USB-DAC-LED-Indikatoren in Kilohertz.

Weiterhin wird die Eingangsart auch mit Hilfe von LEDs angezeigt, genauso auch der Mute-Indikator. Einen dritten XLR-Kopfhörer-Anschluss befindet sich noch auf der Vorderseite gleich neben dem 6,3-mm-Stereo-Cinch und dem Volumen-Drehschalter. Im Gegensatz zum GT40a wird das Volumen über einen kleinen Bildschirm genau angegeben.

Alpha Design Labs Stratos
Schon etwas komplexer kommt der Stratos daher. Er bietet auf seiner Vorderseite unzählige Leucht- und die praktische Volumenanzeige. Das Netzteil ist im Lieferumfang inbegriffen

Ein Blick auf die Rückseite lässt unser Herz noch höher schlagen. Der Stratos ist mit einem optischen sowie einem koaxialen Eingang, einem optischen Ausgang, zwei zusätzlichen RCA- und zwei XRL-Ausgänge bestückt. Das professionelle, schwarz lackierte Metallgehäuse des Statos täuscht nicht. Es wirkt wesentlich stabiler als sein kleiner Bruder und überzeugt mit technischen Glanzstücken.

So birgt der schwarze Kasten drei “TI TPA6120A2“ Hochleistungs-Kopfhörerverstärker. Zwei davon sind für den 4-Pol-XLR-Kopfhöreranschluss, getrennt für links und rechts, ein dritter für den 6,3-mm-Stereo-Ausgang zuständig. Empfohlen werden Kopfhörer für den Frequenzbereich 12 – 600 Ohm, denn das leisten die Verstärker. Hierbei beträgt der Dynamikbereich >120 dB.

Wir spielen nun die „Bohemian Rhapsody“ über den Stratos ab und sind baff. Er liefert uns ein ganzes Stück mehr Tiefe und erst nun wird uns klar, dass wir beim GT40a ein bisschen Bass vermisst haben. Diesen liefert der Stratos nun mit begeisternder Leichtigkeit. Auch die Lautstärke lässt sich durch die Anzeige auf der Vorderseite besser und verständlicher regulieren, wobei der Stratos auch mal viel lauter werden kann als sein kleiner Bruder.

Dieser Vergleich findet auf sehr hohem Niveau statt. Ein wahrer Kampf der Titanen, dennoch siegt der Stratos eindeutig. Die Musik wird perfekt aufgeschlüsselt und bildet gleichzeitig ein Gefüge großer Dynamik und Tiefe.

Anmerkung: Dieser Testbericht erschient zuerst in AUDIO TEST Magazin Nr. 6/2016. Die dargestellte Testwertung von 94 % sowie die u.s. Wertungstabelle bezieht sich auf den Alpha Design Labs Stratos. Der Alpha Design Labs GT40a erzielte im Test eine Gesamtwertung von 92 %

Weitere Infos unter: www.nt-global.de

Fazit
Wiedergabequalität
95
Ausstattung/Verarbeitung
91
Benutzerfreundlichkeit
98
Preis/Leistung
89
Leserwertung7 Bewertungen
51
Vorteile
DSD abspielen
drei Kopfhörerverstärker
unzählige Anschlussmöglichkeiten
volles Funktionsspektrum sollte ausgenutzt werden, sonst ist das Preis-Leistungsverhältnis nicht gerechtfertigt
volles Funktionsspektrum sollte ausgenutzt werden, sonst ist das Preis-Leistungsverhältnis nicht gerechtfertigt
94
Gesamtergebnis

Bildquellen:

  • 1: Bild: Auerbach Verlag
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