Lithium-Ionen-Akku, Dualband-WiFi, Bluetooth und vieles mehr machen aus dem Pioneer MRX-5 mehr als nur einen Multiroom-Lautsprecher. Zumindest technisch gesehen kann er eine kleine Anlage ersetzen. Doch klingt er dabei auch gut?
Ja, das Design des Pioneer MRX-5 erinnert stark an ein Radio. Nur ist der rechte untere Drehknopf nicht zur Senderwahl da, mit ihm wird die Lautstärke bei diesem Multiroom-Lautsprecher reguliert. Gleich daneben finden wir eine Play-Taste sowie die Steuerelemente für Titelsprung vor und zurück und die Quellenwahl. Das 2,5 Kilogramm schwere Gerät kann per WLAN, Bluetooth und analoges Line-In mit Signalen gespeist werden.
Damit es gerade bei mehreren kabellosen Netzwerken im Gebäude zu keinen Empfangsproblemen kommt, unterstützt der MRX-5 das 5 GHz-Band und das 2,4 GHz-Band. Beim Senden per Bluetooth setzt der mobile Lautsprecher auf 4.1 +LE. Die SBC- und AAC-Codecs werden unterstützt. Wer das Gerät doch nicht mobil nutzen will, der kann es dank des LAN-Anschlusses mit dem heimischen Netzwerk verbinden. Auf der Rückseite finden wir den 3,5-Millimeter-Klinken-Aux-Eingang und die Buchse für die Stromzufuhr. In einer kleinen Mulde, gleich neben dem Netzwerk-Eingang, ist außerdem der Standby- Schalter untergebracht. Das ist wohl die ungünstigste Stelle dafür. Natürlich nur, wenn das Gerät nicht mit der App gesteuert wird.
App beim Pioneer MRX-5 unverzichtbar
Die Einrichtung des Pioneer MRX- 5 ist schnell vollzogen, sofern ein iPad, iPhone, iPod touch oder Android-Gerät im Hause ist. Darauf wird die Pioneer-Remote-App installiert. Das Smartphone oder Tablet wird dann per Klinke mit dem Aux-Anschluss verbunden und den Anweisungen der App gefolgt. Das dauert nicht einmal fünf Minuten und ist selbst für Laien ein Kinderspiel. Mit der App wird der Lautsprecher auch sehr komfortabel gesteuert. Dafür sind Deezer, Spotify, Tidal und TuneIn bereits integriert. Wir müssen uns nur mit unserem Konto anmelden und schon können wir die aktuelle Spotify-Playlist der AUDIO TEST-Redaktion anhören. Dank TuneIn greifen wir auf praktisch alle Radio-Streams weltweit zu. Damit macht der Pioneer MRX-5 auch seiner Radio-Optik Ehre.
Chromecast hat ebenfalls seinen Weg in den WLAN-Lautsprecher gefunden. Dank dessen streamen wir Musik, Radio oder Podcasts auf den MRX-5. Dazu wird nur eine Chromecast-fähige App auf Tablet, Smartphone oder Computer benötigt.
Multiroom via FlareConnect
Schon 2016 versuchten Onkyo und Pioneer, mit FireConnect einen eigenen Multiroom-Standard zu etablieren. Das Problem war nur, Signale von Tuner, CD-Player oder analogen Zuspieler konnten damit nicht übertragen werden. Doch das hat sich zum Glück seit Ende Oktober 2017 geändert. Aus FireConnect wurde FlareConnect. Mit diesem Standard sind die genannten Probleme beseitigt. Der Pioneer MRX-5 beherrscht nach einem Update, was bei uns circa 15 Minuten dauerte, diese bessere Version des Multirooms. Außerdem können zwei Lautsprecher via FlareConnect zu einem Stereopaar gemacht werden. Das verbessert das Klangerlebnis erheblich. Doch bevor wir genauer auf den Sound zu sprechen kommen, noch ein paar Worte zum Akku.
Stromunabhängig
Den Pioneer MRX-5 gibt es praktisch baugleich als MRX-3, nur der besitzt keinen Akku. Der MRX-5 hingegen hat einen Lithium-Ionen- Akku integriert. Dank ihm ist er in der Lage, vier Stunden Musik mit maximaler Lautstärke wiederzugeben. Das Aufladen geschieht ganz nebenbei, während der Multiroom-Lautsprecher an der Steckdose hängt, also auch im Betrieb. Ist er ausgeschaltet, zeigt ein blaues LED-Lauflicht an der linken Seite den Ladeprozess an. Wer darüber nachdenkt den MRX-5 im Schlafzimmer zu nutzen, sollte sich dieses Lichtspiels bewusst sein.
Bass gut, alles gut?
Es ist fast schon ein Standard bei WLAN- und Bluetooth-Lautsprechern, dass sie über einen erstaunlich kraftvollen Bass verfügen. Wahrscheinlich fußt diese Bassverliebtheit der Hersteller auf der Zielgruppe der Geräte. Jedenfalls hören wir diesen kraftvollen Bass auch beim Pioneer MRX-5.
Der 77 Millimeter messende Tieftöner arbeitet hervorragend und beweist sich bei jedem Musikstück. Bei allem, was über den Bass hinausgeht, hinterlässt der Pioneer leider keinen ganz so kraftvollen Eindruck. Die Mitten kommen noch im ausgewogenen Maß herüber, während er in den Höhen doch deutlich nachlässt. Deshalb ist ein Pioneer MRX-5 als Abspieler von Klassik, Jazz und anderen Musikstilen, die von der Klangatmosphäre leben, weniger zu empfehlen. Als Stereopaar kann er schon eher in diesen Musikbereichen punkten. Aber wirklich zu Höchstform läuft er bei Pop, Rock oder Clubsounds auf. Ob zuhause oder unterwegs – hier macht er einfach Spaß.
Bildquellen:
- Pioneer MRX-5 – Rückseite: Bild: Auerbach Verlag
- Pioneer MRX-5: Bild: Auerbach Verlag