Test Rotel A14 Vollverstärker und CD14 CD-Player Test Review Amp

Test: Rotel A14 Vollverstärker und CD14 CD-Player

Mit den Modellen A14 und CD14 von Rotel ist bei uns ein reizvolles Doppelpack aus der neuen Serie 14 des japanischen Herstellers zum Test in die Redaktion geliefert worden. Und wie üblich, lassen es die Ingenieure von Rotel in Ausstattung und Verarbeitung richtig krachen.

Perfektes Zusammenspiel

In der AUDIO TEST 07/16 hatten wir schon das Vergnügen, das Flaggschiff in Sachen Vollverstärker von Rotel, den RA- 1592 zu testen. Dieser konnte uns voll und ganz überzeugen und so ist die Erwartung an die Produkte der neuen Serie des Herstellers natürlich entsprechend hoch. Allerdings kommt hier ja nicht nur ein Verstärker, sondern auch gleich noch ein CD-Player auf den Prüfstand. Manche mögen angesichts hochauflösender Wavefiles und dem Siegeszug von Streaming- Anbietern unken, die CD sei tot. Wenn schon ein physisches Medium, dann Vinyl. Denn da sind die Verkaufszahlen ja schließlich so hoch wie lange nicht mehr. Setzt man letztere aber in die Relation zu den aktuellen CD-Verkaufszahlen, so ist der Markteinteil für LPs doch sehr gering. Insofern sind CD-Player also 2017 definitiv noch eine relevante Produktgruppe.

Klassisch Rotel

Auf den ersten Blick sieht man der Serie 14 ihren Schöpfer direkt an. Das klassische, leicht kantige, aber alles andere als unelegante Rotel-Design erkennt man sofort. Angenehm klassisch an die ausgehenden Dekaden des letzten Jahrhunderts erinnernd, ohne altbacken zu wirken, könnte man sagen. Alle Geräte der Serie sind entweder wie unsere Testexemplare in Silber, oder aber in schlichtem Schwarz erhältlich. Eine Frage, die zum Glück reine Geschmackssache ist.

Objektiver kann man feststellen, das die Verarbeitungsqualität gewohnt makellos ist. Die Displays sind sowohl beim A14, wie auch beim CD14 sauber eingelassen, das Gehäuse präzise verschraubt und Drucktaster und Drehregler machen einen soliden, wie langlebigen Eindruck. Auch haptisch wissen sie mit angenehmen Widerstand zu überzeugen. In Sachen Zubehör lässt Rotel ebenfalls nicht lumpen und so finden sich neben einem Quickstart-Guide bei beiden Geräten eine Fernbedingung, Netzkabel für EU und Nordamerika, sowie ein 3,5 Millimeter (mm) TRS-Klinkenkabel. Dem CD14 liegt noch ein weiteres Miniklinken-Kabel in TS-Belegung und ein Stereo-Cinch-Kabel bei. Beim A14 findet man stattdessen noch jeweils ein USB- und ein RJ-45-Kabel. Für die meisten Szenarien ist man also direkt gewappnet.

Test Rotel A14 Vollverstärker und CD14 CD-Player Review Amp
Besonderes Augenmerk haben die Ingenieure bei Rotel auf die Konstruktion des Netzteils gelegt. Für die Wandlung von Digital zu Analog ist beim CD14 ein Chip der britischen Marke Wolfson zuständig

Detailliertes Playback

Schauen wir uns zunächst den CD14 mal genauer an. Ausgangsseitig wartet dieser mit einem anlogen Ausgang über Cinch-Buchsen, sowie einem koaxialen Digital-Ausgang auf. Wieso hier auf einem zusätzlichen optischen Ausgang verzichtet wurde, will sich uns leider nicht so recht erschießen. Die Wandlung des digitalen Signals in die analoge Welt übernimmt für den entsprechenden Ausgang ein speziell für Audio-Anwendungen entwickelter DAC der bekannten britischen Firma Wolfson. Dieser bietet, wie es mittlerweile Standard ist, Auflösungen bis zu 24 Bit und unterstützt Sampleraten bis zu 192 Kilohertz (kHz).

Zusätzlich ist noch ein 12V-Trigger-Input mit an Bord, der Steuerbefehle von anderen Geräten empfangen kann. Ein Input für den ähnliche Funktionen erfüllenden, hauseigenen Rotel-Link ist ebenfalls mit von der Partie. Auf der Frontblende des angenehm schlanken Gerätes finden sich neben dem Netzschalter die klassischen Transportfunktionen Play, Stop, Pause, Vor- und Rücklauf, Skip in beide Richtungen und letztlich ein Drucktaster für den Auswurfmechanismus des Laufwerks.

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Bedauerlicher Weise wurde beim CD14 auf die Option eines optischen Ausgangs verzichtet. Der klassische Cinch-Ausgang ist natürlich vorhanden, so dass er mit allen Verstärkern zusammenarbeiten kann. Hier sollte jedoch ein hochwertiges Cinch-Kabel Verwendung finden

Soweit alles relativ puristisch. Aber wir haben ja auch noch nicht die inneren Werte des nach Aussage des Herstellers auf die Reproduktion jeder Facette der Musik ausgelegten Zuspielers betrachtet. Zum Beispiel ist das Netzteil des CD14 speziell entwickelt worden um seine analogen und digitalen Sektionen unabhängig von einander optimal mit Spannung zu versorgen. Der Frequenzgang ist von 20 Hertz (Hz) bis 20 kHz mit eine Toleranzbereich von +/–0,5 Dezibel (dB) angegeben und somit als vorbildlich linear zu bezeichnen. Der Klirrfaktor liegt gemessen an 1 kHz bei nur 0,002 % THD und die Kanaltrennung gemessen an 10 kHz beträgt über 115 dB. Das sind ausgezeichnete Werte.

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Der Ringkerntransformator
wird von Rotel selbst im eigenen Werk hergestellt. Massive Kühlrippen sind ein Muss bei einer kraftvollen Endstufe wie der des A14. Rotel verwendet hier hochwertigste Slit-Foil-Kondensatoren

Satte Verstärkung

Mal schauen, ob der A14 hier mithalten kann. Schließlich sind auch Wiedergabeketten ja auch nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Anders als bei seinem Partner kann man hier in puncto Anschlüssen so gar nicht von Purismus sprechen. In Sachen Ausgänge finden sich zunächst gleich Anschlüsse für zwei Lautsprecherpaare, die unabhängig voneinander angewählt werden können. Darüber hinaus stehen auch noch ein 12 V-Trigger-Output und ein Ausgang für den firmeneigenen Rotel-Link zur Verfügung. Ein Pre-Out etwa zum Anschluss externer Endstufen über Cinch ist ebenfalls angelegt. Und selbstverständlich gibt es auch einen Kopfhörerausgang, welcher hier als 3,5 mm Miniklinke ausgeführt ist. Wir bevorzugen zwar 6,3 mm Klinkenstecker, aber das ist wohl abermals Geschmackssache. Bei seinen zahlreichen Inputs trumpft der Stereo-Vollverstärker jedoch erst so richtig auf. So ist er mit jeweils zwei optischen Eingängen im Toslink-Format und zwei koaxialen Eingängen ausgerüstet. Daneben finden sich sage und schreibe fünf analoge Stereo-Eingänge für Phono, CD, Tuner und Aux1 und Aux2. Der Phono-Eingang ist für MM-Systeme ausgelegt. Entsprechende zu den Ausgängen passende Inputs für 12 V-Trigger-Signale und den Rotel-Link sind natürlich ebenfalls vorhanden.

Trotzdem soll es das an Verbindungsmöglichkeiten nicht gewesen sein. Ein USB-Eingang ist auf der Rückseite zu finden. Dieser unterstützt Auflösungen bis zu 32 Bit und Sampleraten bis zu 384 kHz. Da muss man erst mal Klangmaterial finden das diese Werte in Anspruch nimmt. Aber die Sicherheit auch in Zukunft hier gewappnet zu sein, ist ja auch was Schönes. Das Playback von DSD- und DoP-Formaten wird ebenfalls unterstützt. Genauso auf der Rückseite findet sich auch ein LAN-Anschluss für die hier gängigen RJ-45-Stecker. Ein weiterer USB-Anschluss ist ausschließlich dafür vorgesehen externe Geräte wie portable Player mit 5 Volt (V) zu versorgen. Das ist durchaus praktisch direkt am Verstärker zu haben. Und zu allem Überfluss bietet der Verstärker genauso wie der CD14 auch noch eine RS232 Schnittstelle.

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In Sachen Konnektivität sollte wirklich jeder mit dem Angebot des A14 zufrieden zu stellen sein, denn uns fallen spontan keine weiteren Eingänge ein, die wir brauchen würden. Außerdem bietet er die Möglichkeit zwei Lautsprecherpaare unabhängig voneinander anzuwählen

Abseits all der Kabellage gibt es noch die Option Musik über die aptX fähige Bluetooth-Schnittstelle zum A14 zu schicken und das ganze kann vollends zeitgemäß auch per App gesteuert werden. So sollten in Bezug auf die Anbindungsfähigkeit eigentlich keine Wünsche offen bleiben. Aber auch hinsichtlich dessen, was mit dem Signal passiert, sobald es erst mal bei unserem Testprobanden angekommen überlassen die Ingenieure bei der Traditionsmarke nichts dem Zufall. So kommt etwa als DAC für alle digitalen Signale ein hochwertiger Wandler vom AKM zum Einsatz. Auf der analogen Seite fährt Rotel unter anderem mit einem eigens gefertigten Ringkerntransformator im Netzteil auf. Soweit geht längst nicht jeder Hersteller. Um nicht zu sagen wenige.

Die Spezifikationen lesen sich nicht minder beeindruckend. Der Frequenzgang für die analogen Line-Eingänge ist mit 10 Hz bis 100 kHz mit eine Toleranzbereich von +/–0,5 dB angegeben und übertrifft damit das menschliche Hörvermögen frequenziell nach oben wie unten. Der Klirrfaktor für den Bereich zwischen 20 Hz und 20 kHz ist an einer 8 Ohm Last mit guten 0,03 % THD angegeben. An der Frontseite des Gerätes finden sich Bedienelemente für die wichtigsten Funktionen. Neben dem Volumenregler, hat man schnellen Zugriff zur Anwahl der Inputs, der Lautsprecherpaare und Drucktaster zur Navigation des Menüs.

Klarer Klang

Aber jetzt wollen wir uns endlich dem Klang des Duos widmen. Zuerst darf der CD14 alleine an unserem Referenzverstärker aufspielen. Die Wiedergabe ist klar und druckvoll. Den tiefen Bässen wird mit brillanten Höhen die Wage gehalten, jedoch ohne dabei die Mitten zu vernachlässigen. Von der viel gefürchteten Smiley-Kurve im Frequenzspektrum ist hier nicht zu hören. Auch fällt auf, dass Transienten sehr realistisch reproduziert werden. Und auch hinsichtlich des geboten Dynamikumfangs macht er eine sehr gute Figur. Darüber, dass die Geräusche des Laufwerks im Betrieb angenehm leise sind, kann man sich erst recht freuen. Auch wenn es sicherlich noch leisere Exemplare der Gattung gibt.

Beim A14 fällt im direkten Vergleich zum Firmenflaggschiff RA-1592 auf, dass die Wiedergabe weniger luftig wirkt. Das ist allerdings Meckern auf sehr hohem Niveau und der A14 klingt alles andere als bedeckt! In puncto Räumlichkeit weiß er hingegen voll und ganz zu überzeugen und Hallfahnen und dergleichen werden wunderbar klar und detailliert herausgestellt. Wie einfach es hier ist, Objekte im Stereobild zu orten, spricht auch nur für die hohe Qualität der Kette. Und auch die Impulstrue lässt sich nur positiv hervorheben. Sogar extrem tiefe, elektronische Kickdrums, werden ohne künstliches Nachklingen und gänzlich verzerrungsfrei verarbeitet.

Interessant ist, den Weg über die analogen Ausgänge des CD14 mit dem koaxialen zu vergleichen, da so einmal der DAC von Wolfson und einmal der AKM-Wandler für die Analog-Digital-Wandlung zum Einsatz kommen. Während zwischen den Resultaten hier definitiv keine Welten liegen, lassen sich doch Unterschiede feststellen. So wirken über den AKM Details in der Wiedergabe feiner herausgearbeitet und die Höhen sind etwas knalliger. Dafür wird der Raum vom Wolfson besser abgebildet. Keine eindeutige Angelegenheit also, aber dennoch interessant. Auch wenn es streng genommen kein wissenschaftlich sauberer Vergleich ist.

Kommen wir aber zum ersten Hörbeispiel. Hier ein Stück aus Benjaminn Brittens Piano Concerto aufgeführt vom BBC Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Edward Gardner. Genauer gesagt das „Concerto For Piano & Orchestra, Op. 13“. Das Piano erklingt hier brillant und kräftig, ohne jede Spur von Mulm. Die Streicher gebärden sich warm und natürlich. Die Tiefenstaffelung zwischen Soloinstrument und Orchester funktioniert wunderbar und so ergibt sich insgesamt eine schöne Bühne für die Musik. Auch an feinen Details mangelt es nicht uns hört man selbst in schnellen Passagen noch die Hammeranschläge des Pianos deutlich heraus. Und auch bei Änderungen in der Spieldynamik, folgt die Rotel-Kette ohne Beanstandung. Etwas mehr Tiefgang wäre vielleicht schön. Zum Glück ist ja eine Klangregelung dabei. Minimal am Bass nachgeregelt und schon behoben. Da klingen die Pauken auch gleich noch mehr wie Donner.

Aber weiter geht es. Nächster Test: „Give It To Me“ von Timbalands Hitalbum „Shock Value“. Doch auch von modernen, elektronischen Produktionen lässt sich das Paar nicht aus der Ruhe bringen. Kellertiefe Kick? Kein Problem. Schiebende Synthbässe hart gepielt? Kein Zeichen von Anstrengung. Und die Transienten des Beats fliegen einem nur so um die Ohren. Auch hört man hier heraus, das gar nicht so wenig Sättigung auf den Drums liegt, was sehr üblich in aktuelleren Produktionen ist. Diese hört man sehr deutlich heraus, was nur dafür spricht, wie sauber die Wiedergabe an sich ist. Jetzt muss man nur aus dem Kopfnicken irgendwie wieder herauskommen…

 

weiter Infos unter: www.rotel.com

Die Bewertung bezieht sich auf Rotel A14

Fazit
Wiedergabequalität
88
Ausstattung/Verarbeitung
81
Benutzerfreundlichkeit
97
Preis/Leistung
92
Leserwertung130 Bewertungen
16
Vorteile
Räumlichkeit
umfangreiche Konnektivität
Nachteile
keine
88

Bildquellen:

  • CD14_Guts: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_8846: Bild: Auerbach Verlag
  • A14_Guts: Bild: Auerbach Verlag
  • IMG_8863: Bild: Auerbach Verlag
  • Rotel A14 und CD14: Bild: Auerbach Verlag