Nubert nuPro AS-450 Soundbar

Test: Nubert nuPro AS-450 Soundbar – Sound(board)-Schwergewicht

Nubert nuPro AS-450: Kaum ein Hersteller feierte in unseren Tests so kontinuierlich Erfolge wie Nubert. Die Schwaben möchten nicht mehr, aber auch nicht weniger, als sehr gute Lautsprecher zu einem fairen Preis herstellen. Neues Highlight: Die aktive Soundbar nuPro AS-450.

Nubert produziert seit vierzig Jahren in Schwäbisch Gmünd Lautsprecher, die ausschließlich vom Hersteller direkt vertrieben werden. Und wie bei einem echten Familienunternehmen üblich, ist Günter Nubert persönlich eine wichtige Triebfeder für das Unternehmen. Kaum ins Programm aufgenommen, erreichte uns die aktive Soundbar nuPro AS-450. Der imposante Klangriegel bringt sage und schreibe 32 kg auf die Wage. Als Tragkraft gibt der Hersteller gut 100 kg an. Das ist genug für jeden handelsüblichen TV. Limitierend wirkt sich dabei wohl nur noch die Stabilität der darunter positionierten Möbelstücke aus. Trotz seiner Erscheinung ist die AS-450 ein gefällig designtes Stück HiFi. Drei Farben sind im Angebot. Wir haben uns für die Variante mit weißem Schleiflack entschieden. Auf sein Kampfgewicht kommt die Nubert nuPro AS-450 nicht nur aufgrund des massiven MDF-Gehäuses. Zur Beschallung wurden gleich sieben Chassis verbaut. Also da wären zwei Hochtöner mit 25-mm-Seidengewebekalotte, vier 120-mm-Tief-/Mitteltöner mit Polypropylenmembran und der stattliche 270-mm-Tieftöner mit Nomex/Papiermembran.

Nubert nuPro AS-450
Alte Bekannte – bei den Treibern greift Nubert ins bewährte Firmenregal

Nubert wagt hier keine Experimente und bedient sich dem vorhandenen Know-How. Hoch- und Mitteltöner sind zum Beispiel alte Bekannte aus den bereits getesteten Modellen nuPro A-200 und A-300. Die nuPro AS-450 verzichtet als klassisches 2.1-Gerät auf künstliche, virtuellen Raumklang erzeugende Maßnahmen – auch wenn im Inneren ein Signalprozessor arbeitet, der alle Signale digital linearisiert und zu den jeweiligen Endstufen digital weiterleitet. Pro Stereokanal liefern die Endstufen bis zu 80 Watt Nennleistung.

Für den Subwoofer gibt Nubert 250 Watt an. Das sollte ausreichen, um auch größere Wohnzimmer zu beschallen. Flankierend unterstützen seitliche Bassreflexöffnungen einen raumfüllenden Klang. Nuberts größte Soundbar lässt sich denkbar einfach bedienen. Mit im Lieferumfang des Soundsystems ist eine Infrarotfernbedienung. Wichtige Funktionen sind außerdem über Steuerkreuz und Infodisplay an der Vorderseite einstellbar. Nubert geizt auch nicht mit Verbindungsmöglichkeiten. An der Rückseite der Nubert nuPro AS-450 befinden sich die Anschlüsse Stereocinch, S/PDIF, Toslink, USB und Subwoofer-Out.

Klangtest

Für unseren Hörtest verbinden wir den CD-Player am optischen Eingang/Toslink. Doch vorab noch eine Anmerkung. Konstruktionsbedingt ist die AS-450 nicht für die ganz große Stereobühne gemacht. Dafür liegen beide Lautsprecherabteile zu nah beieinander. Im Player liegt „The Final Cut“ von Pink Floyd. Das 1983 erschienene Album ist allein vom Bassisten Roger Waters kreiert worden. Waters widmete „The Final Cut“ seinem Vater Eric Fletcher Waters, der im zweiten Weltkrieg fiel. Roger war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal zwei Jahre alt. „The Final Cut“ ist im doppelten Sinn ein emotional aufgeladenes und sehr persönliches Zeitdokument.

War es doch vorerst Pink Floyds letztes Album in gewohnter Besetzung und führte zu Kontroversen innerhalb der Band. Dennoch ist es eine typische Pink Floyd-Platte vollgepackt mit monumentalen Stücken. So zum Beispiel „The Gunners Dream“. Sauber und ausdrucksstark ertönen die Klänge aus dem Soundbar. Dank massivem Bassfundament entsteht eine beeindruckende Räumlichkeit. Die Darstellung ist dabei so dynamisch, dass man anfangs unweigerlich zum Lautstärkeregler greift, um nicht die Nachbarn zu erschrecken. Für den häuslichen Bereich steht mehr als genug Kraft zur Verfügung. Allerdings richtet sich unser Augenmerk natürlich nicht ausschließlich auf die Lautstärke. Dass die Nubert nuPro AS-450 pegelfest ist, war schon aufgrund des Datenmaterials zu erwarten. Wie steht es um die Detailwiedergabe? Hier gibt sich unser Testgerät ebenfalls keine Blöße. Die Darstellung des Pianos und Waters Stimme gelingt vortrefflich. Ein besonderes Highlight in „The Gunners Dream“ ist zweifelsohne das rauchig ausgehauchte Saxophon am Ende des entsprechenden Solos. Ohne übertreiben zu wollen, verbreitet Nuberts Klangriegel an dieser Stelle Gänsehausatmosphäre.

Die Ortbarkeit der Instrumente kann dem Gerät aufgrund seiner Bauart, wie schon erwähnt, nicht vollumfänglich gelingen. Dafür benötigt man zwei weiter voneinander aufgestellte Lautsprecher – was aber nicht in allen Raumsituationen gut umsetzbar ist. Dafür bietet die AS-450 eine sehr gute Alternative. Denn sie überzeugt in allen Frequenzbereichen. Hoch- und Mitteltöner leisten gute Arbeit. Gegebenenfalls ist eine leichte Anpassung der Höhen oder Mitten des Aktivlautsprechers vorzunehmen.Interessanter ist sicher der Einsatz der nuPro AS-450 in Verbindung mit einem TV-Gerät oder einer Leinwand, um beispielsweise Livekonzerte ins Wohnzimmer zu zaubern.

Wir haben es ausprobiert und hierfür einen der ganz großen Musiker ins Boot geholt. Den unvergleichlichen Freddy Mercury mit Queen. Unvergessen das Konzert 1986 im Nepstadion zu Budapest, der größte Auftritt einer westlichen Rockband im damaligen Ostblock. Zum Glück wurde es aufgezeichnet und steht uns, nach dreißig Jahren, in bester Qualität auf Blu-ray zur Verfügung. Die Nubert hat nun seinen großen Auftritt. Mit visueller Unterstützung gelingt der nuPro AS-450 eine fantastische Performance. Man taucht praktisch ein ins Geschehen vor 80 000 Zuschauern.

Wie schon im ersten Versuch sind es insbesondere die tiefen Frequenzen, welche uns aufhorchen lassen. Was allerdings nicht heißen soll, dass zwischen Subwoofer und Hochtöner Lücken klaffen. Nubert hat mit vier Mitteltönern für ein rundes Gesamtklangbild gesorgt. Die Hymne „Bohemian Rhapsody“ füllt den Hörraum. Als musikalisches Gesamtkunstwerk ohne die platzanweiserische Manier klassischer Stereocombos präsentiert uns Nuberts größtes Soundbar-System Queen in voller Blüte, dem Spektakel angemessen. Auch ruhigere Passagen kommen gut zur Geltung. Allerdings fehlte uns das letzte Quäntchen Schmelz im oberen Frequenzbereich. Doch lassen wir die Kirche im Dorf. In seiner Preisklasse spielt die Nubert nuPro AS-450 Soundbar mehr als groß auf und sollte auch hohen Ansprüchen an Klangqualität genügen.

weitere Infos unter: www.nubert.de

Fazit
Ein weiteres Mal hat uns der schwäbische HiFi-Hersteller überzeugt. Nuberts nuPro AS-450 ist eines der erwachsensten Soundsysteme, die wir bis dato im Test hatten. Es klingt bassgewaltig und rund. Das Gerät ist trotz seiner Größe gefällig gestaltet und bietet dank zahlreicher Anschlussmöglichkeiten viel Flexibilität. Beim Aufstellen sollten jedoch zwei Personen anpacken.
Wiedergabequalität
90
Ausstattung/Verarbeitung
90
Benutzerfreundlichkeit
90
Preis-/Leistungsverhältnis
95
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
solide Verarbeitung
sieben Treiber verbaut
durchgehend digitale Signalführung
Nachteile
nicht über WLAN oder Bluetooth steuerbar
91
Nubert nuPro AS-450

Bildquellen:

  • IMG_6074: Bild: Auerbach Verlag
  • Nubert nuPro AS-450: Bild: Auerbach Verlag