Technics, Auerbach Verlag

Test: Technics Ottava SC-C500 HiFi-Kompaktanlage – Großer Klang auf kleinstem Raum

Mit seinem bisher kleinsten Audio System, dem Ottava SC-C500, versucht Technics den Spagat zwischen ausgesuchter Technik und Bezahlbarkeit. Dabei geht die Kultmarke preislich einen guten Schritt auf den Kunden zu – schließlich kann sich nicht jeder die über jeden Zweifel erhabenen Luxuslautsprecher der Reference-Serie für 20.000 Euro das Paar ins Wohnzimmer stellen. Wie das Technics gelingt, haben wir uns angehört.

Nachdem der japanische Hersteller Technics beim Markenrelaunch mit echten Luxusgeräten für Aufsehen sorgte, will er nun auch in den hart umkämpften Consumer-Markt eingreifen.Dafür stellte man auf der letztjährigen IFA das All-In-One-Audiosystem Ottava SC-C500 vor, eine echte Kompaktanlage, die sich mit Maßen von 36 mal 9,1 mal 24,85 Zentimeter (Hauptmodul) und 11 mal 27,7 mal 11 Zentimeter (Lautsprecher) besonders für kleinere bis mittlere Räume eignet und das Produktportfolio von Technics neben der C-Klasse und der Reference-Serie nach unten abrundet. Technics konzipierte die Ottava für Hi-Fi-Enthusiasten, die großen Klang auf kleinstem Raum erreichen wollen und denen einfache Bedienbarkeit wichtig ist. Ein kompakter Stereo-Verstärker speist ausgeklügelte Lautsprecher, die zwar gegenüber dem bisher von uns beurteilten Design der größeren Anlagen einen absoluten Stilbruch darstellen, aber eben den Zeitgeist einer „echten“ Kompaktanlage wunderbar widerspiegeln. So findet die Ottava überall ihren Platz und spielt dank des enormen Abstrahlradius seiner grazilen Lautpsrecher an diesen Standorten auch außerordentlich gut auf. Wir haben das natürlich ausprobiert und die kleine Technics Anlage mal hierhin und mal dahin im Raum verschoben und erfreuten uns in den allermeisten Fällen an einem auffallend guten Klang. Nur „nackte Räume“, sprich reflexionsarme, puristisch eingerichtete Zimmer, lassen die Ottava an ihre Grenzen kommen, sofern diese eckennah platziert ist. Für uns gehört sie jedoch nicht versteckt, sondern aufgrund ihres Designs eher „präsentiert“. Technics definiert mit seinem Erstling die „Kompaktklasse“ neu und gibt technikgetriebenen Boliden, welche die 43,5-cm-Klasse schrumpfen, aber ansonsten oft beim Kastenformat bleiben, Nachhilfeunterricht in Sachen Design. Doch überzeugt die Ottava auch in Ausstattung, Verarbeitung und vor allem – Klang?

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Das Hauptmodul

Das Gehäuse der Anlage besteht aus einem stabilen Kunststoff der eine hochwertige Abdeckung aus Aluminium erhalten hat. Gut gefällt uns dabei der transparente CD-Toplader auf der Oberseite, der den Blick auf die sich drehende Scheibe freigibt. Die Gerätefront wirkt mit Display, Powerschalter und Lautstärkereglern sehr wertig. Beinah unsichtbar sind USB-Anschluss und Kopfhörerausgang untergebracht. Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für die mitgelieferten Boxenkabel. Diese sind jeweils mit einem Stecker versehen, der für einen weit stabileren Halt sorgt als eine Kombination aus Kabellitze und -klemme. Außerdem gibt es rückseitig Eingänge für ein Lan-Kabel und ein optisches Kabel sowie einen USB-B-Anschluss. Bewegliche Antennen für WLAN- und Bluetooth-Empfang finden sich ebenfalls auf der Rückseite. Technics hat in die kleine Anlage gleich mehrere technische Eigenentwicklungen verbaut. Allen voran sagt die Ottava dem bei Digitalverstärkern mal mehr, mal weniger zutage tretenden Jitter den Kampf an. Die Technics-Ingenieure nutzen dazu „Jeno“. Die Abkürzung steht für eine weitgehende Eliminierung des Effektes mit gleichzeitiger Formung des Digitalsignals. Erreicht wird dies durch einen eigenen digitalen Taktgeber, der Störungen des originalen Datenstroms weitgehend reduziert und dem Nutzer eine dem Original annähernde Klangkurve zu Gehör bringt. Technics versucht dabei, sich mit eigenen Technologien auch dem wohl meist verwendeten Gebrauch der Anlage mit digitalen Zuspielern zu nähern. Dabei eliminiert die Ottava mittels einer speziellen Schaltung neben eingestreutem Jitter auch wirkungsvoll Störgeräusche über die USB-Buchse und die Stromversorgung. Dafür setzt Technics auf ein Schaltdesign mit Kondensatoren aus rotem Schichtsilikat der Glimmergruppe, gewonnen in der Himalaya-Region um Giridih Bihar. Das Material steht für eine außerordentlich hohe Temperaturstabilität bei geringen dielektrischen Verlusten. Die Basisstation lässt sich mit einer Fernbedienung im Farbton der Anlage steuern, alternativ empfehlen wir die Bedienung per App von Technics. Ende Januar soll es die Basis SU C550 für einen Preis von rund 1 300 Euro auch einzeln zu kaufen geben. Die kompakte Anlage können Technics-Fans so z.B. auch mit den hochwertigen Speakern der C-Klasse verbinden, falls sie beabsichtigen, mit der Ottava größere Räume als 30 Quadratmeter zu beschallen.

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