Cyrus soundKey

Test: soundKey von Cyrus

High-Res für Smartphone oder Laptop – der soundKey von Cyrus

Auch unterwegs wollen High-End-Musikfans nicht auf Musikgenuss in höchster Auflösung verzichten. Den erlauben mobile High-Res-Player wie etwa der Pioneer XDP-100R oder der Sony NWWM1Z. Doch nicht jeder Audiophile will zusätzlich zu Handy oder Laptop ein weiteres Gerät herumtragen müssen und umsonst gibt es die Geräte schließlich auch nicht. Kann der DAC-Kopfhörerverstärker soundKey von Cyrus hier Abhilfe schaffen?

Der soundKey von Cyrus kostet knapp 140 Euro und bietet dafür eine maximale Samplingrate von 16 Bit bei 44.1 kHz bis 24 Bit bei 96 kHz. Die ausgegebene Frequenz liegt zwischen 12 Hz und 45 kHz. Die Spannung für den Kopfhörer gibt Cyrus mit 1,7 Volt an. Als Schnittstelle zur digitalen Quelle ist ein Micro-USB-Anschluss integriert und für den Kopfhörer eine klassische 3,5-mm-Klinkenbuchse.

Lieferumfang nicht ohne Tücken

Zum Lieferumfang gehören ein Adapterkabel USB-A auf Micro- USB für den Anschluss an einen Laptop, PC oder das Tablet und ein Adapterkabel Micro-USB auf Micro-USB zum Anschluss ans Smartphone. Und richtig, hier taucht schon das erste Problem auf. Wer ein Smartphone mit USBC- Anschluss sein Eigen nennt, schaut in die Röhre. Allerdings gibt es dieses Kabel für weit unter 10 Euro im Handel.

Cyrus soundKey
Zwei Kabel für den Anschluss an USB-A
und Mikro-USB gehören zum Lieferumfang des soundKey.
Geräte mit USB-C Anschluss haben Pech

Einfach zu verwenden wenn OTG an Bord

Die Inbetriebnahme des Gerätes ist simpel. Der Stick wird einfach an das Device gesteckt und schon erkennt es den Cyrus soundKey als externe Soundkarte. Ohne zusätzliche Apps installieren zu müssen, können wir der Musik vom Handy lauschen, wenn das Gerät mit Android 5 oder höher ausgerüstet ist. Außerdem muss das Smartphone bzw. Tablet über USB OTG (On-The-Go) verfügen. Ist dieser Standard nicht integriert, bleibt der soundKey stumm.

Gerade preiswerte Smartphones verzichten gern auf dieses Feature. Hier hilft nur ein Blick in die Bedienungsanweisung oder das Recherchieren im Netz, ob das eigene Smartphone oder Tablet OTG beherrscht. Ist das aber integriert, steht dem einfachen High-Res-Genuss nichts im Weg. 

Und auch für iPhone-Nutzer gibt es ein kleines Hindernis. Zum Betrieb ist das Apple Camera Kit von Nöten.

Wer Windows-Geräte verwendet, der muss sich überhaupt keinen Kopf machen. Hier funktioniert alles reibungslos.

Der kleine USB-Stick

Der soundKey misst gerade einmal 5,4 × 2,3 × 0,8 Zentimeter. Ist also genauso handlich wie jeder USB-Stick. Die Ummantelung aus Aluminium ist hochwertig gearbeitet und auch die Anschlüsse sind perfekt im Gehäuse untergebracht.

Eine Leuchtdiode finden wir am Micro-USB-Eingang. Deren Funktion erschließt sich uns allerdings nicht vollständig. Den Betrieb zeigt sie jedenfalls nicht an. Sie blinkt nur ab und zu, wenn der Stick am Gerät ist, aber nicht genutzt wird.

Testkopfhörer
Um den Klangumfang dieses DAC bewerten zu können, nutzten wir die zweite Generation des Beyerdynamic T1.

Klanglich voller

Den Klang testen wir zuerst mit ein paar MP3-Dateien (320 kbps), die wir vom Smartphone abspielen. Und ja, der Sound ist über den Cyrus soundKey etwas voller und dynamischer, als über den Klinkenausgang des Handys. Wir hören ein weniger mehr Nuancen und der Klangraum wirkt leicht erweitert. Sehr groß ist der Effekt nicht, aber mit geübtem Gehör wahrnehmbar.

Das Klangprofil, also wie Höhen, Mitten und Bässe betont werden, entspricht in etwa dem des Smartphone- Soundausgangs. Allerdings werden ein wenig mehr die hohen Mitten verstärkt. Das lässt die Musik brillanter klingen.

Im Anschluss an das Smartphone machen wir noch den Vergleich zwischen Laptop-Soundkarte und Cyrus soundKey. Hierfür nutzen wir hoch aufgelöste Klassik (24 Bit/192 kHz). Beim Vergleich fällt auf, wie viel räumlicher mit dem Cyrus das Hörerlebnis ist. Ein Orchester klingt ja immer nur so gut, wie der Saal in dem es spielt. Und dieser Saal ist jetzt bis in die kleinsten Winkel zu hören. Ja, bei High-Res-Musik ist der Unterschied zwischen interner Soundkarte und soundKey wirklich sehr plastisch zu hören. Das macht Appetit auf mehr.

Fazit
Mit dem soundKey ist es tatsächlich möglich, High-Res-Musik auch auf transportablen Geräten ohne High-End-Soundkarte anzuhören. Der Unterschied ist sehr plastisch und selbst bei komprimierter Musik holt der Cyrus etwas mehr Tiefe aus dem Sound. Sein Klang tendiert leicht zur Brillanz. Die Verarbeitung des Sticks ist auf höchstem Niveau und der Lieferumfang gut. Allerdings hätten wir uns noch ein USB-C Adapterkabel gewünscht.
Wiedergabequalität
89
Ausstattung/ Verarbeitung
95
Benutzerfreundlichkeit
60
Preis/Leistung
87
Leserwertung11 Bewertungen
87
Vorteile
24 Bit bei 96 kHz
Metallgehäuse
Ausgewogener bis brillanter Klang
Nachteile
USB-C Adapterkabel fehlt
87

Bildquellen:

  • Cyrus soundKey: Bild: Auerbach Verlag
  • Cyrus soundKey: Bild: Auerbach Verlag