Party-Playlists für jede Stimmung

Der Ton macht die Musik – und die Stimmung. So wie die wenigsten erfolgreichen Filme ohne einen passenden Soundtrack auskommen, so lässt sich auch mit den richtigen Songs die gewünschte Stimmung für Parties zaubern. Es lohnt sich also, vorab eine oder sogar mehrere Playlists vorzubereiten.

Wer eine schlichte Fete plant, in der die Gäste möglichst die Nacht auf der Tanzfläche verbringen, kann sich angucken, welches die jeweils meistgespielten Hits in deutschen Nachtclubs und Diskotheken sind. Die übermitteln nämlich ihre DJ-Wahl als Mitschnitt an die Gema, die wiederum stichprobenartig reinhört und die Ergebnisse hochrechnet. Danach waren zwischendurch die drei meistgespielten Songs für Nachtschwärmer „Mi Gente“ von J Balvin & Willy William, „Was du Liebe nennst“ von Bausa und „Ohne mein Team“ von Bonez MC & RAF Camorra ft. Maxwell. Unter den älteren Hits behaupteten sich unter anderem der Beyonce-Klassiker „Single Ladies (Put A Ring On it)“ und „Wannabe“ von den Spice Girls.

Kostüm-Parties kommen in Schwung, wenn die musikalische Untermalung dem Thema angepasst ist. Science-Fiction-Fans haben dabei zum Beispiel die Auswahl unter Film-Soundtracks aller Art, von der „Rocky Horror Picture Show“, den Themenmelodien von Star Wars, Star Trek und E.T, bis zu den Golden Oldies, die Star-Lord Peter Quill in „Guardians of the Galaxy“ hört. Hinzu kommen jede Menge Weltraum-basierte Hits wie David Bowies „Starman“, „Space Oddity“, „Ashes to Ashes“ oder das im Kino spielende „Life on Mars“.

Immer wieder gern gesehen und gespielt sind Themenabende wie eine klassische Mörderjagd, in der sich die meist kostümierten Gäste als Detektive oder Bösewichte betätigen können. Wird dazu die passende Musik im Hintergrund gespielt, wird der Kriminalfall doppelt spannend. Dabei kann bereits der Auftaktsong andeuten, in welche Richtung die Ermittlungen gehen sollen. Wird „Die Ballade von Mackie Messer“ gespielt – entweder in der Originalversion mit Lotte Lenya, die später in „Liebesgrüße aus Moskau“ versucht hat, Geheimagent James Bond zu ermorden, oder in der englischen Neufassung von „Mack the Knife“ mit Robbie Williams – wird eine ganz andere Stimmung erzeugt als durch Bill Ramseys „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“.

Andere beliebte Partythemen sind Casinospiele, wobei entweder der gesamte Abend unter das Thema gestellt und der Partyraum zur Spielbank umfunktioniert wird oder einzelne Spiele den Abend würzen. Beim Pokerspielen gibt es zahlreiche Spielvarianten wie zum Beispiel Texas Hold’em oder Omaha Hi-Lo. Vor dem Spielen ist es natürlich auch wichtig, die Spielregeln zu lernen und auch das richtige Verteilen von Poker Karten zu wissen.

Dabei gehört auch Strip-Poker zu den Dauerbrennern, wobei das Spiel „entschärft“ werden kann, in dem man seine eigenen lustigen Regeln macht und zum Beispiel jede Menge Extra-Kleidungsstücke wie Socken, Schals, und Handschuhe, aber auch Schmuckstücke aller Art zum Verlieren bereit gelegt werden. Läuft dazu im Hintergrund ein zweideutiger Titel wie „You Can leave Your Hat On“ von Joe Cocker oder in der Originalversion von Randy Newman, sollte die entsprechende Stimmung fast garantiert sein.

Die Titelsongs der klassischen James-Bond-Filme sind hingegen ein geeigneter musikalischer Hintergrund für Kartenspiele. Schließlich ist der fiktive Meisterspion außer als Frauenheld auch als Fan von schnellen Autos und Casinospielen bekannt, obwohl er zumindest am Spieltisch stets den Abendanzug anbehält.Karaoke ist ebenfalls ein Partyhit, vor allem, wenn die Teilnahme freiwillig ist. Dafür sind allerdings ein Mikrofon und die ausgedruckten oder auf einem Bildschirm eingespielten Songtexte erforderlich. Videogames wie „Rockstar“ nehmen den Gastgebern diese Mühe ab.

Ohne die Texte zu sehen können nicht nur die gestandenen Generationen die meisten Superhits aus den 80er und 90er Jahren mitsingen, die immer noch mit Begeisterung im Radio gespielt werden oder im Soundtrack von Filmen wie „Wonder Woman 1984“, „Dirty Dancing“, „Guardians of the Galaxy I und II“ und „Back to the Future“ zum Teil der Popkultur quer durch die Generationen geworden sind.

Weil diese Lieder zumeist nach ein, zwei Takten identifiziert werden können, bieten sie sich außer zum Tanzen und Mitsingen auch für Ratespiele an, bei denen die ersten Sekunden angespielt werden und die Gäste ihre Tipps abgegeben müssen, was Songtitel und Interpreten anbelangt.

So gut wie jedes Jahrzehnt hatte eine Grundstimmung, die sich auch in der Musik ausgedrückt hat. Die 50er Jahre standen dabei in erster Linie für rebellische Jugend, die mit Rock ‚n‘ Roll, gegelter Tolle, Pferdeschwanz, Jeans und Petticoat gegen die Regeln der älteren Generationen aufbegehrten. Obwohl der Umschwung dieses Jahrzehnts längst Geschichte ist, sind Musik von Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Little Richard und anderen genau wie die Kleidung längst zu festen Bestandteilen einer noch imer populären Kultur geworden, die sich für Themenparties anbietet. Das gilt ebenso für den Sound der 60er, der von Beatles und Beach Boys geprägt wurde, und die Kleidung, die von Mary Quants Mini für die Frauen revolutioniert wurde.

Die 70er Jahre standen im Zeichen von Hippies, brachten aber auch den Durchbruch von Pop. Von Flower Power bis zu kniehohen Stiefeln mit klobigen Plateausohlen setzt die Garderobe genauso die Zeichen für die Stimmung wie die Musik an sich. 

Aber auch die opernhaften Rockballaden, Liebesballaden, Grunge, Reggae, Rap und HipHop, die ihnen folgten, haben unsere Zeiten geprägt und leben nicht nur bei Partyabenden weiter.

Allerdings sollte bei Feten, die unter einem speziellen Motto stehen, auch auf die Gästeliste geguckt werden. Ein „Nirvana“-Abend wird schwerlich die gleichen Fans finden wie ein „Abba“-Abend oder eine Nacht im Zeichen von Boybands wie „Take That“ und „Backstreet Boys“. Künstler, die sich selbst stets neu erfunden haben wie David Bowie, sind aufgrund ihrer Bandbreite da schon sicherere Wetten. Und im Zweifelsfall lässt sich immer noch auf die in deutschen Clubs und Diskotheken von den DJs getesteten und für gut befundenen Playlisten zurückgreifen. Schließlich macht der Ton die Musik – und die Stimmung.