Bild: Auerbach Verlag

Hintergrund: Streaming ohne PC? Läuft!

Sie haben Ihr gesamtes HiFi-Rack aufwendig bestückt und verfügen über eine ordentliche Sammlung an Flac-Dateien? Wir geben Impulse zur Vernetzung.

Es ist noch gar nicht so lange her, da war der Computer bei Streaming und dateibasiertem Audio keinesfalls wegzudenken. Der passionierte Datensammler verwendete Unmengen an Zeit, um sich nötiges Hintergrundwissen und Software anzueignen, sowie seine Daten aufwändig zu benennen, zu sortieren und zu verwalten. Die Hersteller haben reagiert und gehen immer tiefer auf die Bedürfnisse der Anwender ein. Dank minimaler Platinendesigns und alternativer Betriebssystemvarianten ist es mittlerweile möglich, individuelle Lösungen zur Datei-Organisation anzubieten. Die Prozesse im Hintergrund bekommt der Nutzer oft gar nicht mehr mit, sodass er sich vollkommen auf den Genuss seiner Musik einlassen kann. Die nötigen Endgeräte sind oft in Hi-Fi-Normbreite verfügbar und passen somit ins Rack und können die heimische Anlage perfekt ergänzen. Bei der Einrichtung eines eigenen Streaming-Set-ups werden Sie verschiedenen Gerätegattungen begegnen. Wir geben einen kompakten Überblick.

Digital-Analog-Wandler

Der Digital-Analog-Wandler, kurz DAC, ist der Kern beim Abspielen von dateibasierter Musik. Er wandelt die Bits und Bytes in analoge Signale. Die Qualität der hier verwendeten Komponenten ist entscheidend für das klangliche Resultat, daher sollte auf sie besonderes Augenmerk gelegt werden. Viele Komponenten in einem Heimnetzwerk verfügen bereits über einen integrierten DAC, auch jeder Computer. Jedoch sind diese gerade am PC oft von minderer Qualität, sodass sich ein externes Gerät empfiehlt. Achten Sie darauf, dass der Wandler Abtastraten von mindestens 192 Kilohertz (kHz) bei einer Auflösung von 24 Bit unterstützt, um in höchsten Musikgenuss zu kommen. Unterstützt er dann noch natives DSD128- oder gar DSD256-Playback, sind Sie voll und ganz für die Zukunft gerüstet. Der DAC ist die letzte Instanz des Streaming vor der Übergabe der Musiksignale an den Vollverstärker.

IMG_2628
Der PureDAC von BMC macht seinem Namen Ehre und wandelt auf höchstem Niveau

Medien-Server

Der Medien-Server ist eine relativ neue Geräteklasse. Er bildet das Rückgrat des Netzwerks und ist eigentlich ein Computer. Hier läuft eine Software, welche die auf den internen Festplatten gespeicherte Musik, meist via Meta-Daten, organisiert und den Verbundgeräten per Netzwerkprotokoll wie UPnP/DLNA zur Verfügung stellt. Dies kann über vorgefertigte Open-Source-Software oder über individuell entwickelte Anwendungen erfolgen. All diese Prozesse laufen für den Nutzer unsichtbar im Hintergrund. Oft wird auch eine Bedienoberfläche für Tablets angeboten, die eine Übersicht über die Musiksammlung bietet und Eingriffe in die Organisation erlaubt. Einige Geräte verfügen über eingebaute CD-Laufwerke, von denen sich Musik kopieren und beispielsweise ins Flac-Format wandeln lässt, um Platz zu sparen. Meta-Daten wie Interpret, Titelnamen und sogar Covers werden dabei automatisch aus dem Internet geladen. So muss der Anwender lediglich den Datenträger einlegen, der Rest geht fast von allein.

IMG_5554
Der Aria-Musikserver von Digibit vereint Streamer, Ripper und DAC in einem Gerät

Streaming-Player

Der Streaming-Player empfängt die Daten per WLAN oder Ethernet von diversen Quellen aus dem Netzwerk oder greift sie sich von externen Medien wie USB-Sticks oder Festplatten. Man könnte ihn als eine Art Receiver für verschiedenartige Netzwerkmedien sehen, mit dem Zugriff auf unterschiedlichste Server möglich ist. Zwar verfügen die meisten Medien-Server über eigene Oberflächen, doch der Streaming-Player ermöglicht auch die Wiedergabe von verschiedenen Netzwerkgeräten. Existieren beispielsweise mehrere Medien-Server oder hat der Anwender noch einen externen NAS-Speicher in sein Netzwerk eingebunden oder gibt die Musikbibliothek auf seinem Computer frei, besteht hier die Möglichkeit des einfachen und einheitlichen Zugriffs. Beim Streaming-Player ist die Bedienoberfläche von entscheidender Bedeutung, um einen Überblick auf all seine Medien zu behalten. Einige Geräte verfügen über eine Anbindung an Internet-Radio oder Streaming-Dienste wie Spotify oder Tidal. Oft ist im Streaming-Player ein eigener DAC integriert, um den Zuspieler direkt an den Vollverstärker anschließen zu können.

IMG_6665
Der CDS27 von Arcam liest (SA)CDs und navigiert sicher durchs Heimnetz