Test: Elac Discovery Music Server – Auf neuen Streaming Wegen

Als uns die Nachricht erreichte, dass Elac nun einen neuen Musikserver auf dem Markt bringt, hat uns das sehr überrascht. Wir schauen im Test, ob die Kieler mit dem Elac Discovery Music Serverauf dem Gebiet Streaming mithalten können.

Der als Lautsprecherspezialist bekannte Hersteller Elac (lesen Sie hier unseren Test der Elac FS U5) wagt sich in neue Sphären vor, um die heimische Musikanlage seiner Kunden zu komplettieren. Deren Basis soll nämlich zukünftig der Discovery Music Server DS-S101-G sein.

Die Software des Servers wird von Roon zur Verfügung gestellt und bereitet die Musik so auf, dass man die Musiksammlung überall im Haus genießen kann. Da der Discovery auch erweitert werden kann, werden in Zukunft weitere Streaming-Formate hinzukommen. Schließlich ist er auf Langlebigkeit ausgelegt. Der Elac Netzserver und Roon verbinden alle gerippten Musikdateien und Streaming-Dienste miteinander. So erhält man ein einfach zu bedienendes Gesamtarchiv, bei dem man nicht zwischen den verschiedenen Anbietern wechseln muss. Zusätzlich zur kabellosen Verbindung kann man den rückseitig verbauten USB-Anschluss verwenden, um seine Musikdateien per Stick oder Festplatte zum Gesamtarchiv des Discoverys hinzuzufügen. Jedoch ist es unverständlich, warum nur ein 2.0-USB-Anschluss verbaut wurde und nicht ein USB-3.0-Anschluss. Sollte die Musik-Bibliothek auf großen NAS-Servern liegen, dauert die Einbindung etwas länger. Der Discovery kommt mit allen Musikformaten wie MP3, AIFF, ALAC, FLAC und WAC klar. Außer mit DSD. Sogar MQA-Dateien verarbeitet er, indem er sie in FLAC-Dateien konvertiert und abspielt.

Alle Verbindungsmöglichkeiten befinden sich auf der Rückseite. Der Discovery besitzt vorbildlich digitale und analoge Ausgänge

Roon und die Technik

Der DS-S101-G kommt ohne Display aus, da alles über die App gesteuert wird. Einzig eine Leuchtdiode an der Vorderseite zeigt an, ob er mit dem heimischen Netzwerk verbunden ist.

Im Discovery arbeitet ein Quad-Cor ARM A9-Prozessor. Acht Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Linux-Version bringen eine abgespeckte Version von Roon zum Laufen, die jedoch alle wichtigsten Funktionen mit sich bringt. Selbst die Beschränkung auf 15 000 Titel fällt nicht ins Gewicht, denn bei rund vier Stunden Hörgenuss am Tag reicht die Anzahl ein ganzes Jahr lang. Sollte dies nicht genug sein, verwendet man einfach den Musikstreaming-Dienst Tidal (ein kostenpflichtiger Account ist Voraussetzung), beziehungsweise lassen sich auch einfach Internet-Radio per URL einbinden. Oder man streamt seine Musik über Airplay an den Discovery.

Das Besondere an der Roon-Software ist, dass sie automatisch wichtige Informationen aus dem Internet lädt und den Benutzer so auf dem Laufenden über zum Beispiel die Interpreten hält. Wenn man sich über anstehende Konzerte des Künstlers informieren möchte, reicht es, einfach auf die gerade abgespielte Musikdatei zu klicken – schon erscheinen die Termine. Dasselbe gilt für andere Hintergrundinformationen über den Interpreten. So braucht man nicht extra googeln und erhält die Daten dadurch schneller und komfortabler. Daran wird man sich schnell gewöhnen und erhält dadurch einen großartigen Mehrwert.

Ein fantastisches Feature ist der Zeitstrahl, der anzeigt aus welcher Zeit die meisten der Tracks stammen. So kann man auch die Wiedergabe der Titel einfach auf eine Zeitepoche beschränken.

Technisch braucht sich der DS-S101-G nicht zu verstecken. Das musikalische Signal kann analog oder digital ausgegeben werden. Diese werden mit Hilfe der Roon Essentials App (64-Bit-Systeme vorausgesetzt) gesteuert, sodass man dadurch verschiedene Zonen auswählen kann. Dafür gibt es am Discovery zwei analoge Cinch-Ausgänge, die Aktivlautsprecher oder Stereo-Verstärker betreiben können. Die physischen digitalen Verbindungsmöglichkeiten werden durch einen optischen und koaxialen Ausgang vervollständigt. Beide bieten eine Übertragung bis 192 kHz bei 24-Bit für einen externen D/A-Wandler.

Übersichtlich werden die Alben wie hier von Tidal aufgelistet

Audiophile Wiedergabe

Beginnen wir mit Marvin Gaye und seinem Hit „Sexual Healing“. Seine wohlige Stimme kommt, wie das Aussehen des Discovery, kristallklar und harmonisch herüber. Die Dynamik ist tadellos. Der Elac zeichnet ein weiches Klangbild, welches kein Detail vermissen lässt. Er punktet mit einer Energie, die durch den Magen geht. Dies wird auch bei dem Klassiker „I Could Have Lied“ von Red Hot Chili Peppers deutlich. Lehrbuchartig setzt die Bassdrum ein. Das Gitarrensolo ist dominant aber erdrückt den präsenten Gesang nicht. Man vergisst die Welt um sich. Schnell wird klar, dass wir es mit einem ausgezeichneten Wiedergabegerät zu tun haben. Nach dem stundenlangen Testen haben wir niemals das Gefühl gehabt, dass der Discovery Music Server seiner Aufgabe nicht gewachsen sei.

Er schafft es, die Lieblings-Musik genauso wiederzugeben, wie die Musik aufgenommen wurde und so dem idealen Klangbild, das sich der Künstler bei der Aufnahme vorgestellt hat, näher zu kommen.

 

Weitere Infos unter: www.elac.de

Fazit
Wiedergabequalität
93
Ausstattung/Verarbeitung
86
Benutzerfreundlichkeit
85
Preis/Leistung
94
Leserwertung0 Bewertungen
0
Vorteile
vielseitig einsetzbar
einfache Bedienung
Nachteile
keine
90

Bildquellen:

  • 1: Bild: Auerbach Verlag
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